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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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ob ich nicht Lust hätte , sie am kommenden Sonntag zu einem Treffen der Zeugen Jehovas zu begleiten.“
    „Und was haben Sie geantwor t et ?“
    „ Ich habe das gesagt, was ich in einer solchen Situation immer sage . “
    „Und das wäre?“
    „Ich habe sie gefragt, was denn dieser Jehova derart S chlimmes angestel lt hat , dass man so viele Zeugen sucht, um ihn zu entlasten.“
    Claire sprach so beiläufig, wie sie nur konnte und hoffte, dass das Gesagte, den gewünschten Effekt erzielen würde. Noch ehe sie sich zu George umwandte, erklang vom Fahrersitz schallendes Gelächter.
    George wandte sich zu ihr um und sie sahen sich für einen Augenblick lang direkt in die Augen. Und in diesem Augenblick wurde sich Claire bewusst, dass sie gerade zum ersten Mal seit ihrem Aufeinandertreffen erlebt e , dass er lachte. Es war ein ansteckendes und ehrliches Lachen und es dauerte nicht lange, bis Claire mit einstimmte.
    Zu nächst kicherte sie nur nervös. D och bereits nach kurzer Zeit ko nnte sie sich nicht mehr halten. Sie sank auf dem Beifahrersitz zus ammen und hielt sich den Bauch, während eine Lachsalve nach der anderen durch ihren Körper fuhr und sie erzittern ließ .
    E rst nach einigen Minuten gelang es ihr wieder , sich zu beherrschen. Doch diese wenigen Minuten hatten ausgereicht, um die Sorgen um Amanda und all das , was vi elleicht noch auf sie zukommen würde , aus ihren Gedanken zu vertreiben.
    Sie fühlte sich gut, die Wolken hatten sich verzogen.
    Vorläufig.

54.
     
    Bishop war von der Interstate abgefahren und hatte auf einem verlassenen Truckerparkplatz gehalten . Anschließend hatte er den Motor ausgemacht und war einen Augenblick sitzen geblieben, ohne etwas zu sagen.
    „Was zum Teufel machen wir hier?“, fragte Whitman und sah sich auf dem Parkplatz um. Einige Natriumdampflampen tauchten den unbefestigten Kiesboden in einen unwirklich grellen Schein.
    Der Parkplatz war nichts weiter, als eine Ausbuchtung neben der Straße . Er war übersät mit riesigen Pfützen, einem Haufen Müll und einer Schar benützter Kondome, die im Scheinwerferlicht funkelten, wie ein Schwarm exotischer Quallen.
    „Moment mal“, sagte Whitman schließlich, „das hier ist doch einer dieser gehei men Schwulentreffs. Verbringen Sie hier etwa Ihre Wochenenden , Häuptling ? Inmitten von liebesbedürftigen Lastwage n fahrern?“
    „Halten Sie Ihr dummes Maul und kommen Sie mit“, sagte Bishop. Er machte die Fahrertür auf und stieg aus.
    Whitman folgte ihm. Sie gingen zum Heck des Wagens und Bishop ließ den Kofferraumdeckel hochschnellen. Der Anblick, der sich ihnen bot, zog Whitman erneut in seinen Bann und verschlug ihm die Sprache.
    Während die beiden Männer neben dem offenen Kofferraum standen, bog der zweite Geländewagen, in dem die restlichen vier Männer saßen , auf den Parkplatz ab . Er blieb in einiger Entfernung stehen . Die Fahrertüre ging auf und eine dunkle Gestalt verließ den Wagen. Bishop erkannte den Mann am Gang, auch wenn er sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Es war Petric , der nach dem Ableben von Morales und Jones, der dritte Mann in der Befehlskette war. Bishop hatte noch nicht oft mit ihm zusammengearbeitet. Aber die wenigen Male, in denen er das Vergnügen gehabt hatte, hatte er genossen.
    Bishop schätzte vor allem Petrics Professionalität und seine grenzenlose Hingabe. Außerdem war Petric einer der wenigen Männer, dachte er, auf die man sich voll und ganz verlassen konnte. Gerade deswegen hatte er ihn mitgenommen, um die Fracht im Kofferraum abzuholen und nicht Whitman oder einen der anderen Männer . Mit Petrics Hilfe war alles ein Kinderspiel gewesen.
    „Alles in Ordnung, Boss?“, fragte Petric . Er gesellte sich zu Bishop und Whitman und starrte ebenfalls auf den Inhalt des Kofferraums. Seine grauen Augen verfinsterten sich, er biss die Zähne aufeinander.
    „Ja, alles klar“, sagte Whitman, „außer, dass wir noch immer keinen blassen Schimmer haben, wo die Frau ist.“
    Petric bedachte Whitman mit einem funkelnden Blick, so als wollte er ihm damit signalisieren, dass mit dem Wort „Boss“ ganz sicher nicht er gemeint war. Dann wandte er sich wieder ab und schaute auf die Fracht im Kofferraum.
    „Mann, ganz egal, wie lange ich schon bei der Organisation bin“, sagte er , „an diesen gottverdammten Anblick werde ich mich wohl nie gewöhnen. Warum fahren wir dieses ... dieses Ding ... überhaupt noch mit uns he rum? Warum erledigen wir es nicht gleich hier an Ort und

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