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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Unglauben miteinander rangen. Trotzdem tat er seine Pflicht: Er trat einen Schritt vor und hielt die blutende Hand so, dass die Kreatur im Käfig si e unmöglich übersehen konnte. Er tat es langsam und zögerlich. Dennoch dauerte es nicht lange, bis die gewünschte Reaktion einsetzte: Die roten Augen weiteten sich, Amanda hob den Kopf und bleckte die Zähne .
    „Amanda?“, fragte Bishop, „kannst du mich hören?“
    Das, was einst Amanda gewesen war, schaffte es nicht den Blick von der blutenden Hand abzuwenden. Die Augen gingen über vor Begeisterung. Sie gierten nach jedem Tropfen Blut, der W hitman über die Handkante lief und zu Boden tropfte. Währenddessen tänzelte die Zunge unablässig über ihre spröden Lippen und Geifer troff ihr aus den Mundwinkeln.
    „Amanda? Bist du da?“, fragte Bishop.
    „Ja“, sagte Amanda. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Zischen.
    „Ich möchte ein kleines Spiel mit dir spielen . Das Spiel geht folgendermaßen : Du sagst mir, was ich wissen will und mein Freund hi er lässt dich von seiner blutenden Hand kosten . Was hältst du davon ?“
    Anstatt z u antworten, machte Amanda eine schnellen Satz in die Richtung von Whitmans Hand . Gleich darauf knallte sie mit voller Wucht mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe . Ein dumpfes Poltern erklang. Sie sackte zusammen und blieb reglos auf dem Käfigboden liegen. Mitten auf ihrer Stirn prangte eine riesige Platzwunde und dickes, schwarzes Blut quoll daraus hervor.
    „Ist sie tot?“, fragte Whitman.
    „ Tot ?“, fragte Bishop, „wenn’s so leicht wäre die Dinger zu töten, dann wären wir alle arbeitslos, meinen Sie nicht auch?“
    Whitman erwiderte nichts. Stattdessen ballte er die Hand zur Faust, während er mit der anderen seinen Gürtel aus den Schlaufen seiner Hose zog. Dann wickelte er ihn mehrere Male um seinen Oberarm und befestigte ihn mit einem Knoten. Das Rinnsal, das von seiner Handkante floss , versiegte schlagartig.
    „Amanda?“, fragte  Bishop.
    „Was ist?“, knurrte Amanda. Ihre Augen zogen sich zu zwei dünnen Schlitzen zusammen und musterten Bishop.
    „Wo ist Claire? Wo versteckt sie sich?“
    „Claire?“
    „Ja, Claire, d eine Schwester. W o ist sie?“
    Bishop sprach zu ihr, wie zu einem K ind, das sich verlaufen hatte: ruhig und sanft. D adurch hoffte er den letzten menschlichen Rest von Amanda zu erreichen , der verborgen in dem dämonischen Körper hauste.
    „Claire...“, knurrte Amanda.
    „Ja, Claire“, erwiderte Bishop, „wo zum Teufel steckt sie?“
    Amandas blutleere Lippen spannten sich zu einem Lächeln. Dennoch blieben ihre Augen hart. Ihr gesamtes Mi e nenspiel wirkte auf Bishop wie die verzweifelte Imitation des Menschseins. Sie sah für ihn aus, wie ein Wolf, der sich in ein en zu kleinen Schafspelz gezwän gt hatte, und nun ständig darauf bedacht war den Anschein zu wahren. Noch während Bishop darüber nachdachte, wie gerne er ihr eine Kugel verpassen würde, fuhr sie fort :
    „I ch habe von Claire geträumt. W ir ha ben miteinander gespielt.“
    Bishop wusste nicht, was er da von halten sollte . Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt , dass Blutsauger von Natur aus nicht in der Lage waren, ehrlich zu sein. Vielmehr waren sie Meister der Täuschung . Sie waren Lügner und Versucher.
    Ich habe von Claire geträumt.
    Trotz der Zweifel winkte er Whitman heran. Dieser kapierte sofort, was er zu tun hatte, und streckte erneut seine blutende Han d in Richtung des Käfig s. Das Blut gerann allmählich. Trotzdem erstarrte das Lächeln auf Amandas Antlitz sofort .
    „ Komm schon, Amanda“, sagte Bishop, „sag uns , wo sie sich versteckt hält, verdammt.“
    Amanda reckte sich. Sie versuchte sich aus der Zwangsjacke zu befreien und Bishop ahnte, dass ihr das wahrscheinlich auch bald gelingen würde, falls die Verwandlung ungebremst fortschritt.
    Er wusste, dass die gesamte Operation inzwischen an einen Punkt gelangt war, an dem alles nur noch vo n Zufall abhing.
    Dennoch ließ er nicht locker.

57.
     
    „Wie weit ist es noch?“, fragte George.
    Die Frage erinn erte Claire an all die Urlaube in ihrer Kindheit. Reisen , quer durch d ie Staaten. Eingezwängt in einem Ford mit kaputten Auspuff und einer Klimaanlage, die alle paar Minuten den Dienst verweigerte.
    Wie weit ist es noch Daddy? Wie weit ist es noch?
    „Es sind noch ungefähr 120 Meilen“, sagte Claire, „wenn es weiter so schneit, dann dürften wir noch ungefähr drei Stunden brauchen.“
    Inzwischen waren die vereinzelten

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