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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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frontal aus mittlerer Distanz und in jeweils einer Großaufnahme zu erwischen. Eine schöne klare Ansicht des Volvo, wie er durch das gewundene Kupfertor fuhr, aber wieder einmal zu weit entfernt, um das Kennzeichen zu entziffern. Tony Dukes Adresse war zum Teil durch Blattwerk verborgen, aber das spielte keine Rolle: Dieses Tentakel-Tor war einzigartig.
    Ich fuhr nach Hause. Robins Pick-up war nicht da, und ich schämte mich, weil ich darüber froh war. Ich eilte in mein Büro und rief Milo an.
    »Die Waffe, mit der Jane Abbot getötet wurde, war ordnungsgemäß registriert«, sagte er. Keine Begrüßung, keine Präliminarien. »Und rate mal, auf wen.«
    »Charles Manson«, sagte ich.
    »Auf Lauren. Sie hat sie vor zwei Jahren in einem Big Five an der San Vicente gekauft - nicht weit von ihrer Wohnung entfernt. Sie dachte sich wahrscheinlich, in ihrer Branche könnte sie ein bisschen Schutz gut gebrauchen. Oder vielleicht war sie nur eine von vielen allein stehenden Frauen, die auf die Sicherheit von Schusswaffen Wert legen. Sieht so aus, als hätte sie sie ihrer Mutter geliehen, und ihr Stiefvater hat sie in die Finger bekommen.«
    »Noch ein unglücklicher Zwischenfall.«
    »Im Moment sieht die Sache so aus, Alex.«
    »Wie lautet die Anklage gegen Mel Abbot?«, fragte ich.
    »Beim Bezirksstaatsanwalt findet derzeit ein Brainstorming statt, weil es eine heikle Situation ist - mit einem derart hilflosen alten Mann. Niemand wagt es, Abbot zu befragen, solange er keinen Anwalt hat, aber er ist nicht in der Verfassung, einen aus eigenem Willen zu engagieren. Außerdem ist er zu reich, als dass man ihm einen Pflichtverteidiger geben könnte, aber vielleicht teilen sie ihm zeitweilig trotzdem einen zu. Zusätzlich zu einem Anwalt vom Vormundschaftsgericht. Ruiz und Gallardo suchen nach Verwandten, jemandem, der bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen. In der Zwischenzeit hat Abbot ein bequemes Bettchen in der Gefängnisabteilung des County Hospital, und die Seelenklempner sagen, dass es noch ein paar Tage dauern wird, bevor sie auch nur versuchen können, sich ein genaues Bild von seinem Geisteszustand zu verschaffen.«
    »Und wenn er einen Anwalt hat, was passiert dann?«
    »Niemand ist darauf aus, einen Schauprozess daraus zu machen. Ich schätze, er wird in aller Stille in eine Anstalt eingewiesen.«
    »Nett und sauber«, sagte ich.
    »Wenn du eine tote Frau und einen Mitleid erregenden alten Mann, der seine letzten Tage im Irrenhaus verbringen wird, nett und sauber nennen willst.«
    »Alles ist relativ«, erwiderte ich. »Leider habe ich gerade eine Schweinerei veranstaltet.«
    »Wovon redest du?«
    Ich beschrieb ihm meinen Nachmittag.
    Er antwortete nicht, aber ich hatte eine ziemlich gute Vorstellung von seinem Gesichtsausdruck.
    Schließlich: »Du bist ihm wieder nachgefahren?«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber diesmal war ich wirklich vorsichtig. Er hat mich definitiv nicht gesehen. Die Hauptsache ist das, was ich gesehen habe.«
    »Du glaubst, Dugger begleitet persönlich einen Auftragskiller?«
    »Du müsstest den Kerl sehen. Er sieht bestimmt nicht wie ein Gehirnchirurg aus -«
    »Egal, was er ist, Alex, wenn er heute aus New York eingeflogen ist, hat er nicht Jane Abbot gestern Nacht in Sherman Oaks umgebracht.«
    »Zugegeben. Aber er hätte Lauren töten können. Und Michelle und Lance. Vielleicht gibt es ein Team?«
    »Die Musikalischen Mafiosi«, sagte er.
    »So würde ich's machen, wenn ich das Geld hätte. Profis einsetzen, die hier vor Ort unbekannt sind, und meine Spuren verwischen, indem ich sie hin und zurück bringe.«
    »All diese Flüge bedeuten schriftliche Unterlagen, Alex. Wenn der Typ ein Profi ist - ein wirklich bedeutender Auftragskiller -, dann würde er sich darüber Gedanken machen müssen. Und wie ich schon sagte, wenn du der Auftraggeber bist - ein vorgeblich gesetzestreuer Bürger wie Dugger -, warum würdest du dann den Typ höchstpersönlich am Flughafen abholen? Ihn in aller Öffentlichkeit zum Mittagessen einladen und ihn anschließend am helllichten Tag direkt zu Daddys Haus bringen und jemandem die Gelegenheit geben, Bilder zu knipsen?«
    »Also hast du kein Interesse, dir die Passagierliste anzusehen?«
    »Das«, sagte er, »würde einen Gerichtsbeschluss erfordern. Und Gründe -«
    »Okay, prima«, sagte ich. »Er mag Schwarz, weil er Priester ist, und hat seinen Kragen verloren. Tony Duke hat ihn einfliegen lassen, weil er geistlichen Beistand braucht.«
    »Hör zu,

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