Fleisch und Blut
lustiges Paar. Wie habt ihr Lauren denn geködert?«
»Kunst«, sagte Cheryl, sodass es sich wie eine Krankheit anhörte. »Sie hielt sich für so cool - wir haben uns am Kunstmuseum verabredet, und dann -«
Eine Drehung von Irvings Handgelenk brachte sie zum Verstummen. »Ganz ruhig«, sagte er besänftigend.
»Er ist der Boss, brachte dich dazu, Lauren eine Falle zu stellen und sie dann zu erschießen«, sagte ich. »Bei einer Frau würde sie nicht auf der Hut sein - zwei Mädchen und hübsche Bilder. Sie hatte dir schon ihr Geheimnis erzählt - sag mal, hast du zugesehen, wie er sie gefesselt hat? Hast du ihm geholfen, sie in den Müll zu werfen?«
»Es war super -«
Irving drehte wieder seine Hand, und sie schrie auf.
Ich sagte: »Du bist fällig, Cheryl. Vielleicht passiert es nicht heute Nacht, aber du solltest dein Geld nicht langfristig anlegen. Selbst wenn du nicht dumm und unberechenbar wärst, würdest du nicht in seine Pläne passen, weil deine Kinder ein Problem darstellen. Denk an die undichte Gasleitung - was ist als Nächstes vorgesehen, Kent? Baxter über die Klippe zu werfen? Und dann stolpert Sage zufällig rüber zum Pool? Oder vielleicht lässt du sie einfach im Meer verschwinden.«
Irving lächelte. Cheryl sah es nicht, aber als er kein Wort sagte, wurden ihre Augen groß und ängstlich.
»Vielleicht lasse ich dich ihn abknallen«, sagte er zu ihr.
»Kreativ«, sagte ich. »Ihre Fingerabdrücke kommen auf die Waffe, dann landet eine Kugel in ihrem Kopf, Mord und Selbstmord, ein Streit unter Liebenden draußen auf dem Pier. Darin bist du doch ein alter Hase - hast Laurens Pistole an dich genommen, nachdem Cheryl sie erschossen hatte, und sie eine Woche später bei Jane Abbot eingesetzt und dem alten Mann untergeschoben. Wie hast du es geschafft, mit Lauren allein zu sein, um sie zu töten, Cheryl?«
»Frauengespräche, du Arschloch -«
»Schsch«, sagte Irving. »Schluss mit dem Dialog - ja, du darfst ihn abknallen.«
»Die Leichen häufen sich«, sagte ich. »Wenigstens ist es kein sinnloser Amoklauf. Du hast ein klares Ziel vor Augen. Tony wird bald tot sein, und was er hinterlässt, ist es eindeutig wert, dafür zu arbeiten. Du erledigst die Drecksarbeit für Ben und Anita, und vielleicht ertragen sie dich sogar noch in ihrer Nähe, um den Geldsegen zu genießen. Aber man weiß nie - die Reichen sind manchmal komisch im Umgang mit ihren gedungenen Hilfskräften.«
Irving bewegte sich nicht.
»Schatz?«, sagte Cheryl leise. »Du liebst sie doch, stimmt's? Bax und Sage?«
»Klar«, erwiderte Irving.
»Er ist genauso zur Liebe fähig, wie du zur Atomphysikerin qualifiziert bist«, sagte ich. »Er wird sie als niedliche kleine Leichen lieben. Nie werden sie das erste Schuljahr erreichen. Schatz. Du bist eindeutig eine tolle Mom. Schatz. «
Cheryl hob die geballten Fäuste. »Halt's Maul! Gib mir das Ding, ich will ihn jetzt abknallen!«
Irving rührte sich nicht.
»Ke-ent!«, jammerte sie.
»Okay, komm her«, sagte Irving.
Er ließ ihr Handgelenk los, und als sie vortrat, senkte er den Arm und legte ihn um ihre Taille. Hielt die Waffe auf mich gerichtet. Er griff um sie herum und drückte ihre Brust zusammen. Kniff ihr in die Brustwarze.
»Hmm«, sagte sie.
Er kniff wieder zu.
»Au, das war zu hart!«
»Tut mir Leid«, sagte Irving. Umfasste ihr Kinn und küsste sie auf die Nasenspitze. Schob sie hart von sich weg.
Als sie nach hinten stolperte, bewegte er sich schnell. Starrte mich an, während er die Waffe herumschwang. Er schoss ihr zweimal ins Gesicht und trat zurück, um nicht von dem blutigen Sprühregen getroffen zu werden. Als sie auf den Planken aufschlug, war die Pistole wieder auf mich gerichtet.
Sie landete auf der Seite.
»Danke«, sagte er zu mir. »Das war eine gute Idee. Ja, ich hatte Pläne für sie, aber das hier ist noch besser.«
»Gerne«, erwiderte ich. »Aber vielleicht war sie nicht die Einzige, die sich Illusionen machte. Denk daran, was ich gesagt habe: Ob Anita und Ben wirklich glücklich bei dem Gedanken sind, mit dir zu teilen? Verwöhnte reiche Kinder haben es nicht so mit der Dankbarkeit.«
Er zuckte mit den Schultern. Blut strömte unter Cheryls Kopf hervor, im Licht der Sterne schwarz wie Öl, und er wich vor der sich ausbreitenden Lache zurück.
»Spielt keine Rolle, nicht wahr?«, sagte ich, ohne auf die Leiche zu schauen. »Du hast auch für sie schon Pläne gemacht. Du glaubst wirklich, dass du dir alles unter den Nagel
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