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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Stablampe in das Grab zielte. Der Sarg erwies sich als unverschlossen. Clements konnte den Deckel mühelos öffnen.
    »Was meinst du? Sieht für mich nicht nach Hildreth aus ...«
    »Das ist er nicht«, bestätigte Connie mit zusammengekniffenen Augen.
    Westmore spähte hinein und sah einen großen, schlanken Mann Mitte 60 mit grau meliertem Haar, dessen Fleisch durch den mehrwöchigen Zerfall schlaff herabhing. »Dieselbe Größe, dasselbe Gewicht. Sind Sie sicher?«
    »Das ist er nicht«, beharrte Connie. »Ich kenne diesen Kerl ...«
    »Was?«, stießen Westmore und Clements gleichzeitig hervor.
    »Großer Gott. Das ist einer der Säufer, die unter der Überführung der 275 leben. Ich habe ihn oft auf dem Weg zur Hauptstraße gesehen, wenn ich mir Crack besorgen musste.« Verstört von dem Anblick wandte sie sich ab. »Sieh mal nach, ob ihm einige Zähne fehlen.«
    Clements zwängte den Unterkiefer mit der Schuhspitze auf. »Etwa die Hälfte ist ausgefallen.« Er sah Westmore an. »Zufrieden?«
    »Ich denke schon.« Es handelte sich eindeutig nicht um Hildreth. »Ein Ersatzkörper, auf den ersten Blick ähnlich genug.«
    »Ich warte draußen«, verkündete Connie und schickte sich an, den Friedhof zu verlassen. »Das ist mir zu unheimlich.«
    Westmore konnte es ihr nicht verübeln. »Vivica hat mir erzählt, dass die Todesanzeige und der Autopsiebericht von jemandem gefälscht wurden, den sie dafür bezahlt hat.«
    Clements trat den Deckel zu und sprang aus der Grube heraus. »Der Typ stinkt.«
    »Aber Adrianne hat gesagt, sie hätte eine Leiche in dem Sarg gesehen.«
    »Hä? Sie meinen, sie war bei der Beerdigung?«
    »Nein, ich meine, dass sie eine Leiche in dem Sarg gesehen hat, als sie eine Astralwanderung unternahm.«
    Clements grinste im Mondschein vor Belustigung. »Sie Spatzenhirn. Wahrscheinlich war sie diejenige, die diese Leiche in den Sarg gepackt hat.«
    »Herrgott, sie ist eine zierliche Frau, die vielleicht 50 Kilo wiegt«, konterte Westmore. »Wollen Sie ernsthaft behaupten, sie hätte einen Penner umgebracht, um ihn als Hildreth auszugeben, und sei dann hierhergekommen, um das Grab zu öffnen und die Leiche in einen leeren Sarg zu legen?«
    »Irgendjemand hat es jedenfalls getan.« Clements zündete sich eine Zigarette an. »Ich habe Ihnen ja gesagt, Sie sollen niemandem im Haus vertrauen und nichts von dem übersinnlichen Quatsch glauben, den die abziehen. Das ist alles Blödsinn.«
    »Am wenigsten traue ich Mack«, erwiderte Westmore. »Alle anderen scheinen mir ziemlich in Ordnung zu sein.«
    »Geben Sie Bescheid, wenn Sie die verfluchte Brooklyn Bridge kaufen wollen – ich kann sie Ihnen zu einem guten Preis beschaffen. Machen wir das Loch zu und verschwinden wir.« Er griff sich eine Schaufel und warf die andere in Westmores Richtung. Plötzlich meldete sich Connie zu Wort. »Hey Bart. Ich ... ich glaube, hier ist etwas ...«
    Die junge Frau stand unmittelbar außerhalb der Begrenzung des Friedhofs zu ihrer Rechten. Sie beugte sich vor, zielte mit der Lampe auf den Boden und stupste etwas mit dem Fuß an.
    Dann schrie sie auf und sprang zurück. »Da ist etwas! Ich glaube, es ist eine Hand!«
    Westmore und Clements sprangen über den Zaun, schwenkten ihre eigenen Stablampen. »Beruhige dich«, forderte Clements sie auf. »Wo?«
    Mit klappernden Zähnen deutete sie nach unten.
    »Die Erde ist weich«, stellte Westmore sofort fest. Er zog das Blatt seiner Schaufel über das Laub auf dem Boden und legte umgegrabene Erde frei.
    »Hier hat schon mal jemand gebuddelt«, sagte Clements. »Einer ihrer Kumpel von der Freakshow da drinnen.«
    Westmore überlegte. »Cathleen hat behauptet, sie sei genau an dieser Stelle von etwas vergewaltigt worden. Sie meinte, es sei in unmittelbarer Nähe von Hildreths Grab passiert.«
    »Die ist doch nicht zurechnungsfähig. Aber hier ist wirklich etwas. Die Erde wurde definitiv vor Kurzem umgegraben.« Er stocherte ein wenig mit dem Schaufelblatt herum. »Was zum ...«
    »Was ist das?«, fragte Westmore und kniff instinktiv die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    »Es ist eine Hand!«, rief Connie.
    Aber stimmte das? In den schmalen Lichtstrahlen sahen sie etwas, das an einen weißen Handschuh erinnerte. Clements kniete sich hin, hob es auf und murmelte »Mein Gott!«, als daran etwas Langes und Weißes hing.
    Etwas wie ein Arm, der zu dem Handschuh gehörte.
    Niemand sprach ein Wort; stattdessen begannen Clements und Westmore vorsichtig zu graben. Was

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