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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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wie ein Verrückter auf sie gewirkt. Sobald das Frühjahrssemester zu Ende ist, kommt sie für den Sommer zurück in die Staaten. Sie sagte, wir könnten sie jederzeit anrufen.«
    Stumm lauschte Westmore.
    »Alles mitbekommen, Kumpel?«, fragte Tom nach. »Das Mädchen hat sich echt angehört.«
    »Ja, ja«, erwiderte Westmore. Er blinzelte. »Das ist eine Erleichterung.«
    »Als Nächstes kümmere ich mich um diese Zahlen, die du in dem Tresor gefunden hast. Ich rufe dich in ein paar Stunden wieder an.«
    »Prima, Tom. Ich bin dir wirklich dankbar.«
    »Kein Problem. Du kannst mich ja mal zum Abendessen einladen, wenn ich fertig bin.«
    »Wird gemacht.«
    Westmore fühlte sich erleichtert und entspannt. Vielleicht sollte ich Clements anrufen, überlegte er. Die Handynummer des ehemaligen Polizisten kannte er. Nein, ich hab eine bessere Idee . Da war immer noch das Rätsel um Hildreths verschwundene Leiche. Debbie Rodenbaugh mochte in Sicherheit sein, aber vielleicht hatte Clements recht, was den Rest anging. Hier stimmt trotzdem etwas ganz und gar nicht . Er hatte noch bis zwei Uhr morgens Zeit, um weitere Informationen zu sammeln. Clements glaubt auch, dass Hildreth irgendwo im Haus steckt. Vielleicht kann ich ihn als Erster finden ...
    Westmore schickte sich an, genau das zu tun. Ihm stand der ganze Tag zur Verfügung, um jeden Winkel, jede Ritze, jede Wand und jeden Raum zu durchsuchen.
    Allerdings unterliefen ihm zwei entscheidende Fehler, als er das Büro verließ. Zum einen ließ er sein Mobiltelefon auf dem Schreibtisch liegen, zum anderen zog er nicht für eine Sekunde in Erwägung, dass alles, was Tom ihm gerade erzählt hatte, möglicherweise erstunken und erlogen war.
    III
    Drei Adiposianer starrten gesichtslos auf die körperlose Hülle, die Adrianne war. Sie erwiderte den Blick der grotesken Kreaturen, glaubte sich in Sicherheit. Hinter ihnen glänzte das Chirice Flaesc vor Schweiß. Die Haut des Gebäudes pulsierte leicht, die Adern, die über die Mauern verliefen, bebten vor Lebenskraft.
    Ich bin hier, dachte Adrianne. Was jetzt?
    »Du bist gekommen, um mich auf die Probe zu stellen«, sagte eine volltönende Stimme. Wieder klang die Stimme des gefallenen Engels wie Licht, was unmöglich war, aber gerade deshalb zu diesem unwirklichen Ort passte.
    Jaemessyn tauchte neben seinen geistlosen Dienern auf – er trat hinter den Säulen des Tempels hervor, die aus angespannten Muskeln bestanden. Die Penisse, die er als Finger hatte, waren nach der jüngst erfolgten Vergewaltigung einer minderen Dämonenspezies erschlafft. Doch so furchteinflößend seine Gestalt auch sein mochte – das kantige, wunderschöne Antlitz, die abscheulichen, auf den engelsgleichen Rumpf gepfropften Arme und Beine –, Adrianne verspürte keine Angst. In ihrem außerkörperlichen Zustand glich sie einem Spatz auf einem hohen Ast, der auf ein Rudel Wölfe hinabblickte.
    Ich bin gekommen, um dich beim Wort zu nehmen, verkündete sie. Du bietest einen schauerlichen Anblick. Aber bist du auch ein Lügner?
    Der Engel lächelte sie an, wodurch ein Kranz aus grellem Licht in seine schwarze Aura trat. Ich lüge nie. Ich habe nicht einmal Gott belogen, als ich ihn kannte .
    Adriannes augenloser Blick wanderte zu den geschlossenen Türen des Tempels. Ich möchte zu ...
    Jaemessyn schnitt ihr das Wort ab und hob einen Phallusfinger. »Sprich seinen Namen nicht aus.«
    Ich möchte zum Sexus Cyning .
    »Öffnet die Türen für unseren höflichen Gast«, befahl Jaemessyn den Adiposianern. »Ich gewähre ihr die Erlaubnis einzutreten und unserem Herrn von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.«
    Die schmalzfarbigen Kreaturen trotteten zurück, legten die Hände klatschend auf Sehnen, die als Griffe dienten, und zogen daran. Die Türen des Tempels schwangen mit einem Geräusch zur Seite, das an mahlenden Stein erinnerte, obwohl sie aus heißer, lebendiger Haut und ebensolchen Muskeln bestanden ...
    Die Adiposianer wichen zurück und schienen zu Tode verängstigt, wenngleich geistlose, gesichtslose und seelenlose Wesen nicht zu Furcht in der Lage sein sollten. Sie verneigten sich und verschwanden schmatzend in nassen Öffnungen der Wand.
    Jaemessyn sank auf die Knie.
    Das monströseste Wesen, das Adrianne sich je hätte ausmalen können, erwartete sie. Ein gewaltiger Penis ragte zwischen starken Beinen mit grauer Haut und Muskelsträngen auf. Adriannes erster Reflex bestand darin, davonzurennen, zu fliehen und diesen grauenhaften Ort samt seinen

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