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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Clements folgte ihm durch die dunklen Eingeweide der Villa. »Wo sind denn alle? Ich möchte nicht gesehen werden, außer, es lässt sich überhaupt nicht vermeiden.«
    »Alle außer Cathleen sind unten«, antwortete Westmore. Dann schluckte er. »Aber Adrianne Saundlund und Patrick Willis sind tot.«
    »Wie ist das denn passiert?«
    »Das wissen wir nicht genau. Allerdings wurde Willis eindeutig ermordet, bei Adrianne ist das auch nicht ausgeschlossen.«
    Clements schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich Hildreth. Glauben Sie immer noch, dass hier nichts Ungewöhnliches vor sich geht?«
    »Oh, ich weiß, dass hier etwas vor sich geht.« Dann erklärte Westmore dem ehemaligen Polizisten das Apogäum, das um sechs Uhr morgens auftreten würde.
    »Was für eine verdammte Freakshow satanistischer Irrer«, kommentierte Clements kichernd.
    »Was wollen Sie machen, wenn Sie Cathleen über den Weg laufen?«
    »Ich schaffe sie nach draußen ins Auto.«
    »Und wenn sie nicht gehen will?«
    »Dann schaffe ich sie mit vorgehaltener Waffe ins Auto und sperre sie in den Kofferraum. Mir steht nicht der Sinn nach Spielchen.«
    »Ja, scheint so.« Sie waren dem Geflecht der Treppen zurück zum dritten Stock gefolgt. Vor ihnen befand sich der Vorhang. »Wir sind da. Wie sieht Ihr Plan aus?«
    »Sie ziehen Ihr Ding durch und verhalten sich normal«, erwiderte Clements. »Ich fange oben an und arbeite mich Zimmer für Zimmer nach unten durch.«
    »Das habe ich bereits gemacht ...«
    »Prima, dann mache ich es noch mal. Debbie ist hier im Haus, das weiß ich. Stellen Sie Ihr Handy auf Vibration. Wenn ich sie finde oder irgendein Mist passiert, rufe ich Sie an. Sie tun umgekehrt dasselbe. Hier ...« Er zog sein Hemd hoch und griff nach einer seiner Pistolen. »Nehmen Sie die.«
    Westmore zeigte ihm die Waffe, die Mack ihm gegeben hatte. »Ich habe schon eine.«
    »Kluger Mann. Ich suche jetzt Debbie. Bis später.« Damit schob Clements den Vorhang beiseite.
    »Seien Sie vorsichtig«, riet Westmore dem Mann.
    »Ich brauche nicht vorsichtig zu sein. Das muss Hildreth tun.« Damit verschwand er.
    Westmore fühlte sich kribbelig, als er nach unten ging. Unwillkürlich ging ihm dabei durch den Kopf, was die anderen schon so viele Male erwähnt hatten: die Ladung des Hauses und die Wahrscheinlichkeit, dass diese zunahm. Was genau bedeutete das? Und wie würde sich diese Ladung nach sechs Uhr morgens auf das Haus auswirken?
    Allerdings endeten seine Überlegungen unvermittelt, als er das Südatrium betrat. Karen und Mack waren da. Westmore fiel die Zigarette aus dem Mund, als er zu Boden blickte.
    »Er ist tot«, sagte Karen mit brüchiger Stimme.
    Mack kniete neben Nyvysk, der mit ausgestreckten Armen und Beinen in der Ecke lag.
    »Was ist passiert?«
    »Keine Ahnung. Wir sind gerade reingekommen und da lag er«, antwortete Mack.
    »Es sind keine Wunden zu sehen«, fügte Karen hinzu. »Und auch kein Blut.«
    »Sein Herz schlägt nicht, so viel kann ich sagen.«
    Westmore kniete sich ebenfalls hin und tastete nach einem Puls. Nichts. Der Körper fühlte sich noch warm an. »Es muss vor weniger als einer Stunde passiert sein.« Als er sich im Raum umsah, fielen ihm die auf sie gerichteten Gaussmeter auf. »Sind diese Dinger eingeschaltet?«
    »Ich weiß nicht mal, was diese Dinger sind «, gab Mack zurück.
    »Sie messen Ionenfluktuationen in der Luft«, erklärte Westmore abwesend.
    »Die Bilder, die wir unlängst auf dem Monitor gesehen haben?«, fragte Karen.
    »Die stammten von einem dieser Geräte, genau. Sieht so aus, als wollte er die Akkus aufladen und gleichzeitig Messungen vornehmen.« Westmore ging zum Prozessor auf dem Besprechungstisch.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Mack.
    »Einer der Scanner zeigt genau auf diese Ecke ...«
    Westmore betätigte einige Schalter am Prozessor. Er brauchte eine Weile, um mit der Bedienung klarzukommen, doch schließlich gelang es ihm, die Aufzeichnung zurückzuspulen und abzuspielen.
    Alle Blicke richteten sich auf den großen Fernseher vor der Couch. Die Aufnahme zeigte die Ecke des Raums – an dieser Stelle noch leer – bei normalem Licht. Plötzlich geriet Nyvysk mit geweiteten Augen und verkniffener Miene ins Bild. Gleich darauf bewegte er sich rücklings in die Ecke, als weiche er vor etwas zurück.
    »Sieht aus, als hätte er Angst«, meinte Karen mit einer Hand am Gesicht.
    »Angst wovor?«, fragte Mack.
    »Vielleicht sehen wir das hier.« Westmore drückte einen anderen Schalter, wodurch

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