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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Anruf wartet.«
    »Scheiße. Klang sie sauer?«
    »Ich würde sagen, das ist ziemlich treffend formuliert.«
    »Scheiße. Na schön, kümmern Sie sich um den Safe.«
    »Wie?«
    »Rufen Sie einen Schlüsseldienst an. Ich kümmere mich um Vivica.«
    »In Ordnung. Ach, könnten Sie bitte Karen fragen, ob Sie etwas über den Tresor weiß?«
    Aber Mack hatte bereits aufgelegt.
    »Von welchem Tresor soll Karen etwas wissen?«
    Erschrocken wirbelte Westmore herum. »Schleichen Sie sich doch nicht so heran.«
    »Warum nicht?«, fragte Karen von der Tür her. »Nervös? Schreckhaft?«
    »In einer Villa, in der erst vor wenigen Wochen über ein Dutzend Menschen abgeschlachtet wurde? Ja, ein klein wenig vielleicht.«
    »Ich wusste nicht, dass Hildreth hier drin einen Tresor hat«, erklärte sie und kam herein. Sie trug nach wie vor ihre engen Lederjeans. Die Figur, die sie in ihren Jeans und dem grauen Schlauchtop abgab, lenkte Westmore so sehr ab, dass es ihn fast schon ärgerte. Mit einem Drink in der Hand, in dem Eiswürfel schwammen, betrachtete sie den Safe.
    »Wer ist dieses Mädchen?«, fragte er und zeigte mit einem Finger auf das Gemälde.
    »Keine Ahnung.« Allerdings schien Karen nicht besonders genau hingesehen zu haben.
    »Und was ist mit diesem Mädchen?« Er zeigte ihr das Foto.
    »Das ist dieselbe junge Frau«, stellte sie fest. »Bin ihr nie begegnet.« Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Tresor. »Macht mich echt sauer, dass er mir nichts von dem Safe erzählt hat.«
    »Mack hat dasselbe gesagt. Vielleicht waren Sie beide nicht so ›eingeweiht‹, wie Sie immer dachten.«
    »Ich habe mich nie für ›eingeweiht‹ gehalten«, gab Karen zurück, als hätte die Äußerung sie beleidigt. »Gut, dass Sie nicht mehr trinken. Bei der Bar unten kämen Sie sonst schnell auf andere Gedanken.« Karen prostete ihm zu. »Das ist 24 Jahre alter Glenlivit .«
    Westmore knirschte mit den Zähnen. Vielen Dank auch, Gott ...
    Karen begriff auf Anhieb. »Dieses Gemälde war also hinter der Kommode, und Sie haben die Kommode weggeschoben.«
    »Ja.«
    »Und die junge Frau zeigt auf ...« Sie drehte sich um. »Den guten, alten Johannes, der das Buch der Offenbarung schreibt. Das wäre zu einfach, oder?«
    Westmore verstand, worauf sie hinauswollte, und kam sich schlagartig dumm vor. Er eilte zum Tresor und legte die Hand auf dessen Drehknopf.
    Karen beobachtete ihn belustigt und zitierte: »›Die Könige auf Erden sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei ...‹«
    »Was?«
    »Na los, versuchen Sie es schon!«
    Westmore stellte die Kombination 6-6-6 ein.
    Nichts.
    Danach probierte er es mit 13-18 und Variationen dieser Zahlen.
    Ergebnislos. »Sie haben recht, das ist zu einfach.« Also suchte er aus dem Telefonbuch die Nummer eines Schlüsseldienstes in der Nähe heraus. Dabei fiel ihm auf, dass Karen gelangweilt den zweiten Kupferstich betrachtete, das Selbstporträt.
    »Ist er verkabelt?«, erkundigte sich die raue Stimme eines Mannes am anderen Ende der Leitung.
    »Ich ... weiß es nicht.«
    »Sind irgendwelche Lichter dran?«
    »Nein.«
    »Hat das Ding ein Tastenfeld oder irgendwelche Knöpfe auf der Tür?«
    »Nein.«
    »Dann ist er nicht verkabelt und wir können ihn öffnen. Ich komme morgen Vormittag vorbei.«
    Westmore runzelte die Stirn. »Wie wär’s mit heute Abend? In Ihrer Anzeige steht, Sie sind 24 Stunden täglich verfügbar.«
    »Das berechnen wir extra.«
    »Kein Problem. Hauptsache, das Ding ist so schnell wie möglich offen.«
    »In Ordnung. Dann kommt gleich jemand von meinen Leuten vorbei. Sagen wir gegen 22:00 Uhr?«
    »Perfekt! Danke.«
    »Was ist das?« Karen hatte den Kupferstich entdeckt.
    »Der war hinter dem Gemälde der jungen Frau in die Wand eingelassen. Schräg, was?«
    »In diesem Haus ist so einiges schräg.« Sie setzte sich mit gespreizten Schenkeln auf den Schreibtisch. »Heute bekommen wir eine besonders große Ladung davon ab.«
    »Was meinen Sie? Den Safe?«
    »Nein, ich meine die da unten. Die sind mir auf die Nerven gegangen, also habe ich mich davongemacht und nach Ihnen gesucht.« Sie leerte den Scotch und setzte sich auf ihre Hände. Die Pose wirkte aufreizend und Westmore vermutete, dass sie es absichtlich tat, um ihn aufzugeilen.
    Er wandte den Blick ab und widmete sich den DVD-Stapeln. »Ist unten irgendetwas Konkretes vorgefallen?«
    »Kann man wohl sagen. Willis hat im zweiten Stock etwas gesehen und wäre beinahe zusammengeklappt ...«
    »Er ist zusammengeklappt und hat

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