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Fliedernächte: Roman (German Edition)

Fliedernächte: Roman (German Edition)

Titel: Fliedernächte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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über die Maßen dankbar. Ohne sie würde er jetzt vermutlich nicht neben ihr sitzen – und erst recht keine Aussicht auf tollen Sex haben.
    »Nun?«, hakte sie nach einer Weile nach.
    »Ich hab gerade überlegt. Glaubst du, das blonde Gift hätte ihrem untreuen Ehemann jetzt gesteckt, dass sie von seinem Besuch hier weiß?«
    »So gut kenne ich sie nicht, aber wahrscheinlich ja«, meinte Hope.
    »Und wie hätte Jonathan reagiert?«
    »Exakt so, wie Sheridan es deiner Mutter gegenüber darzustellen versuchte. Dass alles von mir ausgegangen und demnach allein meine Schuld gewesen sei.«
    »So schätze ich ihn ebenfalls ein. Und vielleicht hätte er – oder auch sie – es überall herumerzählt, und dann wäre dein Ruf zum Teufel gewesen. Nicht nur für dich persönlich in beruflicher Hinsicht, sondern für unser Hotel hätte es sich ebenfalls negativ auswirken können. Du hast aus deiner Zeit in Georgetown noch eine Menge Kontakte, kennst Leute, die gerne durchs Land reisen und in kleinen Häusern mit besonderem Flair übernachten.«
    »Ja. Und du meinst, dass sie so weit gegangen wären, mir und meinen neuen Arbeitgebern zu schaden? Aus purer Rachsucht oder um irgendwelchen Gerüchten, die über Jonathans Eskapaden in Umlauf sind, den Wind aus den Segeln zu nehmen? Und um mir gleichzeitig zu unterstellen, ich würde Lügengeschichten über sie verbreiten?«
    »Ja, so etwa. Und das wäre ganz und gar nicht gut fürs Geschäft.«
    »Dann hast du also an das Hotel gedacht.«
    »Auch. Aber vor allem an dich. So etwas darf man nicht durchgehen lassen. Am liebsten hätte ich dem Kerl eine verpasst, aber Owen hat mich im Vorfeld gewarnt, keine Verhaftung zu provozieren. Das macht er immer und jammert dann, dass es an ihm hängen bleibt, das Geld für die Kaution aufzutreiben.«
    »Womit er nicht ganz Unrecht hat, selbst wenn ihr darüber Witze reißt«, stellte sie trocken fest.
    »Okay, ich weiß. Außerdem fand ich es besser, sie dort zu treffen, wo’s wirklich wehtut. Blaue Flecken gehen weg und sind vergessen, aber die Drohung, dass ihnen das Geld entzogen werden könnte, die ist bitter und endet nie. Sie wollen glänzen, angeben, was darstellen – dazu braucht man Geld, sehr viel Geld. Wer aber hat die Hand darauf? Der Senior. Sobald der den Geldhahn zudreht, sieht’s böse aus. Und genau aus diesem Grund bin ich zum Vater gegangen, um ihm die Augen zu öffnen.«
    Sie war zu demselben Schluss gekommen, hatte allerdings, wie sie zu ihrer Schande gestehen musste, eine solch subtile Denkweise bei Ryder nicht vermutet. »An all das hast du gedacht?«
    »Die Fahrt nach Washington ist ja lang genug. Da bleibt einem eine Menge Zeit zum Nachdenken. Das Hotel ist übrigens ein wirklich schicker Laden.«
    »Ja, das muss man trotz allem neidlos zugeben.«
    »Und du hast dort wunderbar hingepasst.«
    »Glaubst du?«
    »Das denke ich wirklich.«
    »Ich würde sagen, es hat einmal zu mir gepasst.«
    Er sah sie einen Moment lang schweigend an. »Was mich betrifft, so war ich dort völlig fehl am Platz in meiner Arbeitskleidung. Immerhin haben sie mich reingelassen. In die Chefetage konnte ich allerdings nur vordringen, indem ich denen zu verstehen gab, ich würde Wickhams Schwiegertochter wegen Körperverletzung anzeigen, falls er mich nicht empfängt.«
    »Körperverletzung?«
    »Sie hat dir eine Ohrfeige gegeben.«
    »Ich bitte dich …«
    »Hope, das war ein tätlicher Angriff. Und du kannst jede Wette eingehen, dass dieser Jonathan sofort zur Polizei gerannt wäre, wenn ich ihm eine verpasst hätte. Vielleicht ist man hier auf dem Land, was Handgreiflichkeiten betrifft, ein wenig großzügiger, in der Stadt dagegen bestimmt nicht. Insofern lag Owen mit seiner Mahnung zur Vorsicht sicher richtig.«
    »Du hast alles anscheinend von A bis Z überdacht. Aber erzähl weiter.«
    »Ach ja, ich bin vom Thema abgekommen. Nachdem ich ganz nebenbei diese Anzeige wegen Körperverletzung erwähnt habe, wurde ich von einem Mann vom Sicherheitsdienst zu Wickham geführt.«
    »Gerald?«
    »Ja, so nannte er ihn. Erst dachte ich, das gäbe ein langwieriges Hin und Her, doch so war es nicht.«
    »Was hast du zu ihm gesagt, Ryder?«
    »Dass Jonathan unaufgefordert, unerwartet und vor allem unerwünscht hier aufgetaucht ist und behauptet hat, sein Vater würde wollen, dass du wieder für ihn arbeitest. Und dass Jonathan dir zudem vorgeschlagen hat, zu ihm zurückzukehren. Das hat er nicht gerade gerne gehört. Auf mich machte er irgendwie den

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