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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einfach«, sagte Al-Schnappler. »In einer Wand des Turms ist eine Art Geheimfach.«
    »Ihr seht das völlig falsch. Es ist nur das
Trugbild
eines Esels. Zugegeben, das Trugbild wirkt ziemlich echt, aber…«
    Die Hälfte der Leute umringte den Esel, die andere Hälfte drängte sich im Eingang des Turms zusammen, um die dortigen Wände nach einem Geheimfach abzusuchen.
    »Ich glaube, wir sollten jetzt gehen, Al und Beti«, sagte Lord Vetinari hinter Colon. »Durch diese kleine Gasse hier. Und wenn wir die nächste Ecke hinter uns gebracht haben, rennen wir los.«
    »Warum denn rennen?« fragte Beti.
    »Weil ich gerade den fliegenden Teppich gestohlen habe.«
     
    Mumm hatte bereits die Orientierung verloren. Die Sonne schien natürlich, aber sie wies nur die
Richtung.
Er spürte ihr Brennen auf einer Gesichtshälfte.
    Und das Kamel schwankte von einer Seite zur anderen. Es gab keine Möglichkeit, die Entfernung zu messen – es sei denn, man nahm Hämorrhoiden zu Hilfe.
    Ich trage eine Augenbinde und sitze auf einem Kamel, das ein D’reg reitet, ein Angehöriger des Volkes, das angeblich überhaupt kein Vertrauen verdient. Aber ich bin fast sicher, daß er mich nicht umbringen wird.
    »Jetzt kannst du es mir ruhig sagen«, brummte Mumm, als er sich erneut von einer Seite zur anderen neigte. »Warum heißt er 71-Stunden-Ahmed?«
    »Er hat einen Mann getötet«, sagte Jabbar.
    »Und dagegen haben D’regs etwas einzuwenden?«
    »Im Zelt des Mannes! Nachdem er fast drei Tage lang sein Gast gewesen war! Wenn er nur eine weitere Stunde gewartet hätte…«
    »Oh, ich
verstehe.
Schlechte Manieren, ganz klar. Hatte das Opfer irgendeine Schuld auf sich geladen, daß es sich so etwas verdient hatte?«
    »Nein! Obwohl…«
    »Ja?«
    »Er hat El-Ysa umgebracht.« Der Tonfall des D’reg wies darauf hin, daß das kaum mildernde Umstände waren. Vermutlich erwähnte er es allein der Vollständigkeit halber.
    »Wer war sie?«
    »El-Ysa war ein Dorf. Der Mann vergiftete einen Brunnen. Es gab einen Streit über Religion«, fuhr Jabbar fort. »Eins führte zum anderen. Aber trotzdem: So gegen die Tradition zu verstoßen…«
    »Ja, mir ist klar, wie schrecklich das ist. Fast… unhöflich.«
    »Die Stunde hatte große Bedeutung. Einige Dinge sind unentschuldbar.«
    »In diesem Punkt hast du zweifellos recht.«
    Am späten Nachmittag durfte Mumm die Augenbinde abnehmen. Schwarze Felsen ragten aus dem Sand; der Wind hatte ihnen seltsame Formen verliehen. Mumm glaubte, nie einen trostloseren Ort gesehen zu haben.
    »Einst soll es hier grün gewesen sein«, sagte Jabbar. »Damals, als es genug Wasser gab.«
    »Was geschah dann?«
    »Der Wind wehte aus einer anderen Richtung.«
    Bei Sonnenuntergang erreichten sie ein Wadi zwischen weiteren vom Wind abgescheuerten Felsen. Die Schatten wurden länger, was den Mulden und Kerben im Gestein mehr Tiefe gab – sie erweckten den Eindruck, uralt zu sein.
    »Das sind Gebäude, nicht wahr?« fragte Mumm.
    »Einst gab es hier eine Stadt, vor langer Zeit. Wußtest du das?«
    »Woher sollte ich das wissen?«
    »Leute aus deinem Volk haben sie gebaut. Und ihr Name lautete Taktikum. Nach einem eurer Krieger.«
    Mumm sah zu den eingestürzten Mauern und geborstenen Säulen.
    »Eine Stadt wurde nach ihm benannt…«, murmelte er wie im Selbstgespräch.
    Jabbar gab ihm einen Stoß. »Ahmed beobachtet dich«, sagte er.
    »Ich sehe ihn nirgends.«
    »Natürlich nicht. Steig ab. Ich hoffe, wir sehen uns wieder. Vielleicht in deinem Paradies – wie auch immer es beschaffen sein mag.«
    »Ja, ja…«
    Jabbar drehte sein Kamel und verschwand in der Wüste. Sein Kamel schien dabei schneller zu laufen als vorher.
    Eine Zeitlang saß Mumm auf einem Felsen, hörte nur das leise Zischen des Winds und das Krächzen eines Vogels in der Ferne.
    Er glaubte, das Pochen seines eigenen Herzens zu vernehmen.
    »Bimmel… bimmel… bamm…« Der Disorganizer klang besorgt und unsicher.
    Mumm seufzte. »Ja? Begegnung mit 71-Stunden-Ahmed?«
    »Äh… nein«, erwiderte der Dämon. »Äh… klatschianische Flotte gesichtet… äh…«
    »Schiffe der Wüste, wie?«
    »Äh… piep… Fehlernummer 746, divergierende temporale Instabilität…«
    Mumm schüttelte den Kasten. »Stimmt was nicht mit dir?« fragte er. »Nennst mir noch immer die Termine von jemand anderem, du dummes Ding!«
    »Äh… die Termine betreffen einen gewissen Kommandeur Samuel Mumm…«
    »Das bin ich!«
    »Welcher von euch beiden bist du?« fragte der

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