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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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fragte Feldwebel Colon.
    »Gibt es irgendein Problem?« erwiderte Beti.
    »Nein! Nein. Es ist ein hübscher Name für einen Esel, N… Beti.«
    »Niemand unternimmt etwas«, sagte einer der beiden Wächter. »Wir sind gleich wieder da.«
    »Was hatte das alles zu bedeuten?« Colon sah den Klatschianern nach.
    »Oh, vermutlich holen sie jetzt einen Teppich«, sagte jemand.
    »Sehr nett von ihnen«, entgegnete Beti. »Allerdings weiß ich nicht, wie uns das helfen sollte.«
    »Einen fliegenden Teppich.«
    »Oh,
natürlich
.« Colon nickte. »Sie haben einen in der Universität…«
    »In Ur gibt es eine Universität?«
    »Natürlich«, erwiderte der Patrizier. »Wo sollte Al sonst gelernt haben, wie ein Esel aussieht?«
    Erneut vertrieb Gelächter den Zweifel. Colon lächelte unsicher.
    »Inzwischen habe ich den dummen Idioten ganz gut drauf, nicht wahr?« sagte er. »Ich muß mich dabei nicht einmal anstrengen.«
    »Bemerkenswert«, kommentierte der Patrizier.
    Der Esel schrie erneut, und es klang recht zornig.
    »Allerdings hat man sie alle weggebracht, weil sie für den Krieg benötigt werden«, erklang erneut eine Stimme.
    Ein Lehmziegel zerplatzte nicht weit entfernt auf dem Boden.
    »So unruhig, wie der Esel dort oben ist… Vermutlich dauert es gar nicht mehr lange, bis er herunterfällt.«
    »Vielleicht könnte ich die Eselin dazu bringen, wieder herunterzukommen«, sagte der Patrizier.
    »Ausgeschlossen, Offendi. Auf der Treppe kommst du nicht an dem Tier vorbei. Du kannst es nicht umdrehen, und es weigert sich bestimmt, rückwärts die Treppe hinunterzugehen.«
    »Ich werde über die Situation nachdenken«, sagte Lord Vetinari.
    Er suchte noch einmal die Taverne auf, und kurze Zeit später kehrte er zurück. Die anderen beobachteten, wie er den Turm betrat und die schmale Treppe hinaufging.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte ein Mann hinter Colon.
    Nach einer Weile verstummte der Esel.
    »Das Tier kann sich nicht umdrehen«, fuhr der Experte für Esel-in-Minaretten fort. »Dazu reicht der Platz nicht aus. Und kein Esel geht im Dunkeln rückwärts eine Treppe hinunter. Das ist allgemein bekannt.«
    »Es gibt überall einen Alleswisser, nicht wahr, Beti?« fragte Colon.
    »Ja, überall.«
    Stille dehnte sich im Turm aus. Die Zuschauer warteten gespannt.
    »Ich meine, wenn es drei oder vier Männer bis ganz nach oben schaffen würden, und das geht nicht, weil ihnen der Esel den Weg versperrt, und wenn jeder von ihnen ein Bein des Tiers nähme, ohne sich darum zu scheren, getreten und gebissen zu werden…«
    »Also gut, bitte weicht vom Turm zurück.«
    Die Wächter näherten sich, und einer von ihnen trug einen zusammengerollten Teppich.
    »Na los, macht Platz, wir brauchen mehr Platz…«
    »Ich höre das Pochen von Hufen«, sagte jemand.
    »Oh, ja, du glaubst wohl, daß der Mann mit dem Fes den Esel herunterführt, wie?«
    »Ich höre es ebenfalls«, ließ sich Colon vernehmen.
    Alle Blicke richteten sich auf die Tür.
    Lord Vetinari kam zum Vorschein, in der einen Hand eine Leine.
    »Na schön, es ist also eine Leine«, ertönte die kritische Stimme hinter Colon. »Und was das Pochen betrifft… Vermutlich hat er mit zwei Kokosnüssen geklopft.«
    »Die er zufälligerweise im Turm gefunden hat?«
    »Er hatte sie natürlich dabei.«
    »Ach, er läuft also dauernd mit irgendwelchen Kokosnüssen herum?«
    »Der Esel läßt sich nicht drehen, weil… Na schön, das ist also ein ausgestopfter Eselskopf…«
    »Die Ohren bewegen sich!«
    »Weil er an Fäden zieht, an Fäden… Na schön, es ist also ein Esel, zugegeben, aber es ist nicht der gleiche Esel. Er hatte ihn in einer verborgenen Tasche… Du brauchst mich gar nicht so anzustarren. Ich habe solche Tricks mit Tauben gesehen…«
    Dann schwieg selbst der Ungläubige.
    »Esel, Minarett«, sagte Lord Vetinari. »Minarett, Esel.«
    »Einfach so?« fragte ein Wächter. »Es war ein Trick, nicht wahr?«
    »Natürlich«, erwiderte der Patrizier.
    »Ich
wußte,
daß es ein Trick war.«
    »Ja, ein Trick, da hast du völlig recht«, bestätigte Lord Vetinari.
    »Na schön. Und wie hast du es angestellt?«
    »Du durchschaust den Trick also nicht?«
    »Äh… du hattest einen aufblasbaren Esel dabei…«
    »Kannst du mir einen Grund dafür nennen, warum ich einen aufblasbaren Esel mit mir tragen sollte?«
    »Nun, du…«
    »Und zwar einen Grund, den du deiner Mutter erklären könntest, ohne dabei zu erröten?«
    »Wenn du es so ausdrückst…«
    »Ist doch ganz

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