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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wieder die Stirn runzelte, am Ende des Stiftes kaute und eine Methode anwandte, die Kommandeur Mumm als ballistische Annäherung an Rechtschreibung und Interpunktion bezeichnete.
     
    Liebe Mutter und lieber Fater,
    ich hoffe es gehet euch gut so wie auch ich wohlauf binne. Danke für das großige Paket mit dem Zwergenbrot drin das ihr mir geschicket hat, ich habe es gegessen zusammen mit den anderen Zwergen der Wache und sie, meinten es seiet sogar noch besser als das von Eisenkruste (»Dieses Brot wird weder stumpf noch schal«), au
s
erdem kann man den Geschmack eines daheime gebackenen Brotes einfach nicht schlagen, und deshalb gut gemacht Mama.
    Alles gehet gut mit dem Wolfsrudel von dem ich euch erzähligt habe aber Kmdr. Mumm ist gar nicht glücklich, ich habe ihm gesagt das es brave Jungs sind tief im Grunde ihres Herzens und bestimmt hilft es ihnen mehr von Natuhr und Wildnis zu erfahren, und er antwo
r
tete ha darüber wissen sie bereits bestens Bescheid das ißt ja das Problem. Aber er gabet mir 5 Ankh-Morpork-Dollar für einen Fusball was beweist das er doch Anteil nimmt.
    Es gibt wieder einige neuige Gesichter in der Wache was kanne bestimmt nicht schaden wegen der Probleme mit Klatsch, alles scheinet sehr Ernst zu sein, ich fühle es wie die ersten Windstöße vor dem Orkan, ja so deutlich ist es.
    Ich muß jetzt Schlus machigen weil einige Einbrecher in Vortins Diamantenlager eingebrochen sind und Korporal Angua als Geisel genommigen haben. Es könnte zu einem schrecklichen Blutvergießen kommen.
    Ich bleibe
    Euer euch liebender Sohne
    Karotte Eisengießersohn (Hauptmann)
    PS Morgen schreibe ich wieder
     
    Karotte faltete den Brief sorgfältig zusammen und schob ihn unter seinen Brustharnisch.
    »Ich glaube, die Geiselnehmer hatten jetzt Zeit genug, um über den letzten Punkt nachzudenken. Was steht als nächstes auf der Liste?«
    Obergefreiter Schuh blätterte in einigen schmierigen Papieren und holte einen Zettel hervor.
    »Jetzt sind wir bei blinden Bettlern, die Anzeige erstattet haben, weil man ihnen einige Cent gestohlen hat«, sagte er. »Oh, nein, hier ist noch eine wichtige Sache…«
    Karotte griff nach Zettel und Megaphon, erhob sich dann vorsichtig und spähte über den Karren hinweg.
    »Erneut einen guten Morgen!« sagte er fröhlich. »Wir haben noch etwas entdeckt. Diebstahl von Schmuck bei…«
    »Ja! Ja!« erklang es aus dem Gebäude. »Dafür sind wir ebenfalls verantwortlich!«
    »Tatsächlich?« erwiderte Karotte. »Ich habe noch nicht einmal gesagt, wann das Verbrechen verübt worden ist.«
    »Spielt keine Rolle! Wir waren es! Dürfen wir jetzt bitte nach draußen?« Im Hintergrund erklang ein Geräusch: ein dumpfes, beständiges Knurren.
    »Ihr solltet uns sagen, was ihr gestohlen habt«, meinte Karotte.
    »Äh… Ringe? Goldene Ringe?«
    »Tut mir leid. Ringe werden nicht erwähnt.«
    »Perlenketten? Ja, genau, wir haben…«
    »Leider nein. Aber es wird schon etwas wärmer.«
    »Ohrringe?«
    »Ja, jetzt kommen wir der Sache näher«, sagte Karotte in aufmunterndem Tonfall.
    »Eine Krone? Vielleicht ein Krönchen?«
    Karotte beugte sich zum Obergefreiten hinab. »Hier ist von einem Diadem die Rede, Reg? Können wir…?« Er richtete sich wieder auf. »Wir sind bereit, ›Krönchen‹ zu akzeptieren. Gut gemacht!«
    Er sah erneut zum Obergefreiten Schuh.
    »Es ist doch alles in Ordnung, nicht wahr, Reg? Ich meine,
sie
sind eingebrochen,
sie
haben eine Geisel genommen…«
    »Ich schätze, da hast du recht…«
    »Bitte! Nein! Sei brav! Runter!«
    »Das wär’s«, sagte Reg Schuh und blickte am Karren vorbei. »Sie haben alles gestanden, bis auf den Fall von Exhibitionismus im Hide Park…«
    »Das waren wir!« rief jemand.
    »… und dahinter steckte eine Frau…«
    »Wir waren es!«
Diesmal klang die Stimme ein ganzes Stück schriller.
»Dürfen wir das Gebäude jetzt bitte verlassen?«
    Karotte stand auf und hob das Megaphon vor die Lippen. »Wenn die Herren so gütig wären, mit erhobenen Händen nach draußen zu kommen…«
    »Soll das ein Witz sein?« wimmerte jemand, während das Knurren im Hintergrund kurz lauter wurde.
    »Na schön, dann haltet die Hände so, daß ich sie sehen kann.«
    »In Ordnung!«
    Vier Männer wankten auf die Straße. Ihre zerrissene Kleidung flatterte im Wind. Der Anführer deutete mit einem anklagenden Zeigefinger zur Tür, als sich Karotte näherte.
    »Den Besitzer des Lagers sollte man vor Gericht stellen!« brachte er hervor. »Ein wildes Tier

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