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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Plane hervor, die er über dem Deck gespannt hatte. Dunst stieg vom nassen Boden auf, und gelegentliche Blitze ließen ihn erglühen.
    In diesem unsteten, flackernden Schein wirkte die Stadt… unheilvoll. Manche der Dinge konnte Fanggut erkennen – Säulen, Stufen, Torbögen –, aber einige andere ließen ihn schaudern. Es sah aus, als hätte jemand versucht, uralten Gebäuden einen menschlichen Aspekt hinzuzufügen.
    Es war Fester Fangguts Sohn zu verdanken, daß jetzt alle in ihren Booten blieben.
    Am vergangenen Morgen hatten eine Gruppe von Fischern aus Ankh-Morpork die Insel aufgesucht, um dort nach jenen Schätzen Ausschau zu halten, von denen es – wie alle wußten – auf dem Meeresgrund geradezu wimmelte. Sie entdeckten einen vom Regen aus dem Schlick gewaschenen Fliesenboden. Hübsche blaue und weiße Quadrate bildeten ein Muster, das Wellen, Muscheln und, in der Mitte, einen Tintenfisch zeigte.
    »Der sieht ziemlich groß aus«, hatte Les gesagt.
    Daraufhin sahen sich alle Anwesenden in dem von Tang bedeckten Gebäude um und teilten
den Gedanken,
der unausgesprochen blieb und aus vielen kleinen Gedanken bestand. Gedanken an Tümpel, deren Wasseroberfläche sich plötzlich kräuselte, oder an ein jähes Plätschern, das aus dunklen, überfluteten Kellern kam und Vorstellungen von Klauen weckte, die durch finstere Tiefen strichen. Die Fischer erinnerten sich an das, was gelegentlich ans Ufer geschwemmt wurde oder in ihren Netzen hängenblieb – manchmal holten sie Dinge aus dem Ozean, die einem für immer den Appetit auf Meeresfrüchte verderben konnten.
    Auf einmal war niemand mehr an Forschungsausflügen interessiert, denn sie alle befürchteten, dabei etwas zu entdecken.
    Fester Fanggut zog den Kopf unter die Plane zurück.
    »Warum kehren wir nicht heim?« fragte sein Sohn. »Du hast doch gesagt, daß dir dieser Ort unheimlich ist.«
    »Ja, aber es ist ankh-morporkianische Unheimlichkeit, und kein Ausländer hat das Recht, sie anzurühren.«
    »Vater?«
    »Ja?«
    »Wer war Herr Hong?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Ich meine, als wir zu den Booten zurückkehrten, sagte einer der anderen Männer: ›Wir wissen ja, was mit Herrn Hong geschah, als er in der Drachenstraße sein Restaurant
Dreimal Glücklicher Fischimbiß
öffnete, bei Vollmond und genau dort, wo früher der Tempel eines sonderbaren Fischgottes stand…‹ Nun,
ich
weiß nicht, was mit ihm. geschah.«
    »Äh…« Fester Fanggut zögerte. Nun, inzwischen war Les ein großer Junge…
    »Er… schloß sein Lokal und brach auf, Sohn. Er hatte es so eilig, daß er einige Dinge zurückließ.«
    »Was denn?«
    »Wenn du’s unbedingt wissen willst: ein halbes Ohrloch und eine Niere.«
    »Cool!«
    Das Boot erbebte, und Holz splitterte. Fanggut stieß die Plane nach oben. Wasser spritzte über ihn hinweg. Irgendwo in der nassen Dunkelheit rief jemand: »Warum hast du keine Positionslampe gesetzt, du Vetter eines Schakals?«
    Fanggut holte eine Laterne hervor und hob sie hoch.
    »Was machst du in den Gewässern von Ankh-Morpork, du kamelfressender Teufel?«
    »Diese Gewässer gehören uns!«
    »Wir waren zuerst hier!«
    »Ach?
Wir
waren zuerst hier!«
    »Wir waren bereits hier, bevor ihr zuerst hier wart!«
    »Du hast mein Boot beschädigt! Das ist
Piraterie

    Um sie herum ertönten weitere Stimmen – in der Finsternis waren die beiden kleinen Flotten miteinander kollidiert. Bugspriete zerrissen Takelagen. Schiffskörper donnerten gegeneinander. Die kontrollierte Panik der normalen Seefahrt verwandelte sich in jene Art von verzweifelter Panik, die durch Dunkelheit, sprühende Gischt und zuviel zerreißende Takelage entsteht.
    In einer solchen Situation sollte man sich auf die alten Traditionen besinnen, die alle Seefahrer veranlassen, ihre Kräfte im Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu vereinen: den hungrigen und erbarmungslosen Ozean.
    Doch genau zu diesem Zeitpunkt holte Herr Arif mit einem Ruder aus und traf Herrn Fanggut am Kopf.
     
    »Hnh? Wsn?«
    Mumm öffnete das einzige Auge, das bereit war, ihm zu gehorchen. Ein schrecklicher Anblick bot sich ihm dar.
    Ich laß ihm seine Rechte vor woraufhin er meinet, du kannst mich mal Bulle. Fwbl. Detritus gemahnigte ihn zur Vorsicht woraufhin er sagte, autsch…
    Es gibt viele Dinge, mit denen ich nicht besonders gut zurechtkomme, dachte Mumm. Aber wenigstens weiß ich, daß man Rechtschreibung und Interpunktion nicht solche Gewalt antun darf…
    Er rollte den Kopf fort von Karottes

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