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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Blicke.
    »Rust vertreibt die Klatschianer doch nicht aus ihren Häusern, oder?« fragte Angua.
    »Wir wissen, aus welcher Richtung der Wind weht«, erwiderte Goriff ruhig.
    Karotte schnupperte in der salzigen Luft. »Er weht von Klatsch«, stellte er fest.
    »Für dich vielleicht«, sagte Goriff.
    Hinter ihnen knallte eine Peitsche, und sie traten beiseite, als eine Kutsche übers Pflaster klapperte. Eine Gardine am Fenster wurde kurz beiseite gezogen, und zum Vorschein kam ein Gesicht, das aus Bart, Goldzähnen und Narben bestand. Eine Sekunde später verwehrte die Gardine wieder den Blick ins Innere der Kutsche.
    »Das ist
er,
nicht wahr?«
    Angua brummte. Sie hatte die Augen geschlossen, wie immer, wenn sie versuchte, allein mit der Nase zu sehen…
    »Gewürznelken«, murmelte sie und griff nach Karottes Arm.
    »Lauf
nicht
hinterher! Es sind Bewaffnete an Bord. Wie würden sie wohl reagieren, wenn sie einen Soldaten sähen, der auf sie zuläuft?«
    »Ich bin kein Soldat!«
    »Wieviel Zeit nähmen sich die Klatschianer, um den Unterschied herauszufinden?«
    Die Kutsche bahnte sich einen Weg durch die Menge der Wartenden am Dock. Hinter ihr schloß sich die entstandene Schneise wieder.
    »Kisten werden entladen. Leider kann ich keine Einzelheiten erkennen.« Karotte hielt sich die Hand über die Augen. »Die Leute würden es bestimmt verstehen, wenn…«
    71-Stunden-Ahmed betrat den Kai und sah zu den Wächtern zurück. Es schimmerte kurz, als er lächelte. Sie beobachteten, wie er die Hand zur Schulter hob und nach dem großen krummen Schwert griff.
    »Ich kann ihn nicht einfach so entkommen lassen«, sagte Karotte. »Er ist ein Verdächtiger! Und jetzt lacht er über uns!«
    »Er genießt diplomatische Immunität«, erwiderte Angua. »Und er weiß viele Bewaffnete in der Nähe.«
    »Ich verfüge über die Kraft von zehn, weil ich reinen Herzens bin«, verkündete Karotte.
    »Tatsächlich? Das dort unten sind elf.«
    71-Stunden-Ahmed warf das Schwert hoch in die Luft. Es drehte sich zweimal mit einem Geräusch, das nach
Wumm-wumm
klang. Dann streckte er die Hand aus und fing das herabfallende Schwert am Heft auf.
    »Genau das hat Herr Mumm gemacht«, brachte Karotte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Er verspottet uns…«
    »Wenn du das Schiff betrittst, bist du so gut wie tot«, sagte der hinter ihnen stehende Herr Goriff. »Ich kenne den Mann.«
    »Tatsächlich? Woher?«
    »Man fürchtet ihn in ganz Klatsch. Das ist 71-Stunden-Ahmed!«
    »Ja, aber
warum
…«
    »Du hast noch nichts von ihm gehört? Außerdem ist er ein D’reg!« Frau Goriff zupfte am Ärmel ihres Mannes.
    »D’reg?« wiederholte Angua.
    »Ein kriegerischer Wüstenstamm«, sagte Karotte. »Sehr gefährlich. Legt großen Wert auf Ehre. Es heißt, wenn man einen D’reg zum Freund hat, so hat man ihn für den Rest des Lebens zum Freund.«
    »Und wenn er
kein
Freund ist?«
    »Ein solcher Zustand währt höchstens fünf Sekunden.«
    Karotte zog sein Schwert. »Trotzdem«, beharrte er. »Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen…«
    »Ich habe bereits zuviel gesagt«, meinte Herr Goriff. »Wir müssen jetzt gehen.« Die Familie griff nach ihren Bündeln.
    »Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, mehr über ihn herauszufinden.« Angua deutete zur Kutsche.
    Zwei geschmeidige, langhaarige und ausgesprochen anmutig wirkende Hunde zerrten an ihren Leinen, als man sie über den Landungssteg führte.
    »Klatschianische Jagdhunde«, sagte Angua. »Beim klatschianischen Adel sehr beliebt, soweit ich weiß.«
    »Sie sehen fast aus wie…« Karotte unterbrach sich, als der Groschen fiel. »Nein, ich kann nicht zulassen, daß du allein an Bord gehst. Wenn es dort einen Zwischenfall gibt…«
    »Meine Chancen wären weitaus größer als deine, glaub mir«, erwiderte Angua rasch. »Wie dem auch sei: Bestimmt läuft das Schiff erst mit der Flut aus.«
    »Es ist zu gefährlich.«
    »Nun, angeblich
sind
es unsere Feinde.«
    »Ich meine für
dich

    »Wieso?« fragte Angua. »Ich habe nie von Werwölfen in Klatsch gehört. Die Klatschianer wissen wahrscheinlich gar nicht, was uns in Schwierigkeiten bringen könnte.«
    Sie löste das Lederhalsband, an dem ihre Dienstmarke baumelte, und reichte es Karotte.
    »Sei unbesorgt«, fügte sie hinzu. »Wenn es zum Schlimmsten kommt, springe ich einfach über Bord.«
    »In den
Fluß

    »Selbst der Ankh kann keinen Werwolf umbringen.« Angua blickte in das trübe Wasser. »Hoffe ich

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