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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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angenehm riechenden Rauchwolke auf.
    Mumm starrte auf die übriggebliebene Asche.
    »Ich schätze, wir können von Glück sagen, daß die Taube nicht explodierte, Herr«, sagte Grinsi Kleinpo.
    »Auf was haben sich Colon und Nobbs nur eingelassen? Nun, ich kann mich jetzt nicht um sie kümmern. Danke, Grinsi.«
    Die Zwergin salutierte und ging.
    »Reiner Zufall«, meinte Mumm.
    »Na schön.« Der Dämon holte tief Luft. »Bimmel-bimmel-bamm! Drei Uhr fünfzehn nachmittags, dringende Beratung mit Hauptmann Karotte.«
     
    Das Ding war zylinderförmig und lief vorn und hinten spitz zu. An einem Ende hatte die Spitze eine recht komplexe Struktur. Offenbar bestand sie aus einer Anordnung von Ringen, die immer kleiner wurden und sich gegenseitig überlappten, bis sie in eine Art Fischschwanz übergingen. Ölig glänzendes Leder steckte in den Lücken zwischen den Metallteilen.
    Am anderen Ende ragte ein langes Schraubengewinde aus dem Zylinder wie das Horn eines Einhorns.
    Das Gebilde ruhte auf einer Art Lore, die wiederum auf zwei eisernen Schienen stand. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bootshauses führten die Gleise ins schwarze Wasser.
    »Sieht wie ein riesiger Fisch aus«, sagte Colon. »Aus Metall.«
    »Mit ‘nem Horn«, fügte Nobby hinzu.
    »Das Ding schwimmt nie«, meinte Colon. »Bei der Konstruktion ist dir ein Fehler unterlaufen. Jeder weiß, daß Metall im Wasser versinkt.«
    »Das stimmt nicht
unbedingt
«, widersprach Leonard höflich. »Wie dem auch sei: Dieses Boot
soll
im Wasser versinken.«
    »Was?«
    »Der Antrieb war ein Problem und bereitete mir einiges Kopfzerbrechen«, sagte Leonard und kletterte eine Trittleiter hoch. »Zuerst dachte ich an Paddel und Ruder, sogar an eine Art Schraube, und dann fiel es mir ein: Delphine – dort liegt die Lösung. Sie können sehr schnell sein und strengen sich dabei kaum an. Dabei meine ich natürlich das offene Meer. Hier im Mündungsbereich kommt nur der Delphin mit schaufelförmiger Nase vor. Die Verbindungsstangen sind ein wenig kompliziert geraten, aber sie ermöglichen eine recht hohe Geschwindigkeit. Die Arbeit mit den Pedalen kann sehr ermüdend sein, doch immerhin sind wir zu dritt, was uns ein zufriedenstellendes Beschleunigungsmoment geben sollte. Es ist wirklich erstaunlich, was man durch Imitation der Natur erreichen kann. Wenn meine Flugexperimente doch nur… Oh, wohin seid ihr verschwunden?«
    Es ließ sich kaum feststellen, welchen Teil der Natur, die zufriedenstellende Beschleunigungen ermöglichte, die beiden Wächter zu imitieren versuchten, aber offenbar handelte es sich dabei um eine Komponente, für die Türen unüberwindliche Hindernisse waren.
    Die beiden Wächter verharrten zunächst und wichen dann langsam zurück.
    »Ah, Feldwebel«, sagte Lord Vetinari, der vor ihnen den Raum betrat. »Und Korporal Nobbs. Hat Leonard euch alles erklärt?«
    »Du kannst nicht von uns verlangen, in das Ding zu klettern, Herr!« entfuhr es Colon. »Das wäre Selbstmord!«
    Der Patrizier preßte die Hände gegeneinander und hob sie an die Lippen, als würde er beten. Er seufzte nachdenklich.
    »Nein. Nein, ich glaube, da irrst du dich«, sagte er schließlich, als hätte er gerade ein schwieriges mathematisches Rätsel gelöst. »Ich glaube vielmehr, es wäre sehr tapfer, sich dem Apparat anzuvertrauen. Laßt mich hinzufügen, daß ich eine Tapferkeit meine, die belohnt zu werden verdient. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, daß es durchaus an Selbstmord grenzen könnte,
nicht
hineinzuklettern. Aber das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung, und es würde mich interessieren, eure zu hören.«
    Lord Vetinari war kein kräftig gebauter Mann, und seit einiger Zeit benutzte er einen schwarzen Gehstock. Niemand hatte jemals beobachtet, wie er eine Waffe benutzte, und in einem jähen Anflug von Vernunft dachte Colon, daß diese Erkenntnis keineswegs beruhigend war. Es hieß, der Patrizier sei bei der Assassinengilde zur Schule gegangen, doch niemand wußte, mit welchen Waffen er sich auskannte. Er hatte Sprachen studiert, aber Colon vermutete, daß Lord Vetinari nicht nur mit Worten umzugehen verstand.
    Der Feldwebel salutierte, wie immer bei einem Notfall. »Korporal Nobbs!« rief er. »Wieso bist du noch nicht in dem… in dem versinkenden Metallfischding?«
    »Feldwebel?«
    »Die Leiter hoch, Korporal, hopp, hopp, hopp!«
    Nobby sauste die Leiter hoch und verschwand im Innern der Konstruktion. Colon salutierte erneut. Für gewöhnlich

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