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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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in anderen
    Ländern, vor deren Küste es ebenfal s Felsen gibt. Aber einen Krieg
    beginnen, weil irgendein ausländischer Mistkerl jemanden getötet hat, der
    in einer Mission des Friedens unterwegs war… Ich glaube, das würde die
    Welt verstehen.«
    »Mangel an Intelligenz?« brummte Mumm.
    »Ach, sei nicht zu betrübt, Kommandeur. Die Sache mit dem Feuer in
    der Botschaft. Das war eine dumme Heldentat.«
    »Es war der reinste Wahnsinn!«
    »Nun, der Unterschied ist ohnehin nicht besonders groß. Wie dem
    auch sei: Damit hatte ich nicht gerechnet.«
    Auf dem Billardtisch hinter Mumms Stirn rollte die schwarze Kugel in
    ein Loch.
    »Aber mit dem Feuer hast du gerechnet?«
    »Das Gebäude hätte praktisch leer sein sollen…«
    Mumm bewegte sich. Ahmed verlor den Boden unter den Füßen und
    wurde an eine Säule gepreßt, Mumms Hände am Hals.
    »Eine Frau saß dort in der Falle!«
    »Es… war… notwendig!« brachte Ahmed heiser hervor. »Ein… Ab-
    lenkungsmanöver. Sein… Leben war… in Gefahr. Ich sah keine… ande-
    re Möglichkeit, als… ihn fortzubringen. Von… der Frau… erfuhr ich
    erst… als es schon… zu spät war. Ich… gebe dir mein Wort…«
    Durch den roten Schleier des Zorns spürte Mumm etwas in der Ma-
    gengegend. Er blickte nach unten und sah ein Messer, das wie durch
    Magie in Ahmeds Hand erschienen war.
    »Hör mir… zu«, krächzte der Klatschianer. »Prinz Cadram wollte sei-
    nen Bruder umbringen lassen… Die Welt sol te erfahren, wie… heim-
    tückisch die Würstchenfresser sind… daß sie einen Friedensboten um-
    bringen…«
    »Sein eigener Bruder? Und das soll ich dir glauben?«
    »Mitteilungen wurden der… Botschaft übermittelt… verschlüsselt…«
    »Mitteilungen für den alten Botschafter? Nein, das glaube ich gewiß nicht.«
    Ahmed blieb einige Sekunden unbewegt.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte er. »Sei großzügig, Sir Samuel. Be-
    handle wirklich al e Menschen gleich. Gib Klatschianern das Recht, ebenso verschlagen und gemein zu sein wie die Bürger von Ankh-Morpork.
    Der Botschafter ist nur ein aufgeblasener Idiot. Deine Stadt hat kein
    Monopol auf solche Leute. Aber sein Stellvertreter sieht die Mitteilungen
    zuerst. Er ist… ein junger Mann mit viel Ehrgeiz…«
    Mumm lockerte seinen Griff. »Der stellvertretende Botschafter? Hab
    ihn sofort für einen zwielichtigen Burschen gehalten, als ich ihn zum
    erstenmal sah!«
    »Aber gleichzeitig hast du einen Klatschianer in ihm gesehen, und des-
    halb fiel es dir schwer, ihn ganz zu durchschauen.«
    Mumm ging nicht darauf ein. »Und du konntest die verschlüsselten
    Mitteilungen lesen?«
    »Oh, ich bitte dich. Wenn du vor dem Schreibtisch des Patriziers
    stehst… liest du dann nicht seine Dokumente, obwohl sie falsch herum
    liegen? Außerdem bin ich Prinz Cadrams Polizist…«
    »Er ist also dein Boß?«
    »Wer ist dein Boß, Sir Samuel? Wenn es darauf ankommt?«
    Die beiden Männer sahen sich an. Ahmed schnaufte leise. Mumm trat
    zurück. »Die Mitteilungen… Hast du sie?«
    »Ja. Mit seinem Siegel.« Ahmed rieb sich den Hals.
    »Meine Güte. Die Originale? Ich hätte gedacht, daß sie hinter Schloß
    und Riegel liegen.«
    »Dem war auch so. In der Botschaft. Doch bei dem Brand wurden vie-
    le Hände gebraucht, um wichtige Dokumente in Sicherheit zu bringen.
    Es war ein sehr… nützliches Feuer.«
    »Ein Hinrichtungsbefehl für den eigenen Bruder… So etwas läßt sich
    vor Gericht kaum rechtfertigen…«
    »Vor welchem Gericht? Der König ist das Gesetz.« Ahmed setzte sich.
    »Wir sind nicht wie ihr. Ihr bringt Könige um.«
    »Wir befreien das Volk von ihnen«, sagte Mumm. »Außerdem ist dies
    erst einmal geschehen, und zwar vor langer Zeit. Hast du mich deshalb
    hierhergebracht? Warum soviel Aufhebens? Wir hätten dieses Gespräch
    auch in Ankh-Morpork führen können.«
    »Du bist ein mißtrauischer Mann, Kommandeur Mumm. Hättest du
    mir geglaubt? Außerdem mußte ich Prinz Khufurah fortbringen, bevor
    er, ahah, ›seinen Verletzungen erlag‹.«
    »Wo ist der Prinz jetzt?«
    »In der Nähe. Und in Sicherheit. In der Wüste droht ihm weniger Ge-
    fahr als in Ankh-Morpork, glaub mir.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Er erholt sich allmählich. Eine Alte, der ich vertraue, kümmert sich
    um ihn.«
    »Deine Mutter?«
    »Bei den Göttern, nein! Meine Mutter ist eine D’reg! Sie wäre sehr ent-
    täuscht, wenn ich ihr vertrauen würde. Dann müßte sie glauben, daß sie
    mich falsch erzogen hat.«
    Diesmal

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