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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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her zuckenden Schwertes zu wahren.
    »Ahmed!« rief Mumm. »Diese Leute sind auf unserer Seite!«
    »Ach, tatsächlich? Oh, Entschuldigung .«
    Ahmed ließ sein Schwert sinken und nahm die Zigarettenspitze aus
    dem Mund. Er nickte einem der Soldaten zu, die ihn hatten angreifen
    wol en. »Guten Abend.«
    »Bist du auch einer von uns?«
    »Nein, ich bin…«
    »Er gehört zu mir«, sagte Mumm scharf. »Wie kommst du hierher, Wil-
    likins? Feldwebel Willikins, wie ich sehe.«
    »Wir waren auf Patrouille, und plötzlich griffen einige klatschianische
    Gentlemen an. Nach den daraus resultierenden Unerfreulichkeiten…«
    »Du hättest es sehen sol en, Herr«, brummte ein Soldat. »Einem der
    Burschen hat er glatt die Nase abgebissen, jawohl!«
    »Es stimmt, daß ich versucht habe, den guten Namen von Ankh-
    Morpork in Ehren zu halten, Herr. Nun, nachdem wir…«
    »Und einem anderen stach er in…«
    »Ich bitte dich, Gefreiter Burk«, sagte Wil ikins. »Ich versuche gerade,
    Sir Samuel einen Überblick über die jüngsten Ereignisse zu geben.«
    »Der Feldwebel sollte eine Medaille bekommen!«
    »Die wenigen Überlebenden unserer Gruppe versuchten zurückzukeh-
    ren, Herr, aber wir mußten uns vor anderen Patrouillen verbergen und
    erwogen gerade, die Nacht in diesen Ruinen zu verbringen, als wir dich
    und diesen Gentleman erblickten.«
    Ahmed starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Aus wie vielen Kriegern bestand die klatschianische Patrouille, Feld-
    webel?« fragte Mumm.
    »Es waren insgesamt neunzehn, Herr.«
    »Da habt ihr trotz der Dunkelheit ziemlich genau gezählt.«
    »Wir haben nachher gezählt, Herr.«
    »Soll das heißen, sie wurden alle getötet?«
    »Ja, Herr«, bestätigte Willikins ruhig. »Wir selbst haben fünf Männer
    verloren, Herr. Die Gefreiten Hoppla und Wippich nicht mitgezählt,
    Herr – unglücklicherweise haben sie aufgrund unseres sehr bedauerli-
    chen Mißverständnisses das Leben verloren. Mit deiner Erlaubnis, Herr,
    schaffe ich sie fort.«
    »Arme Teufel«, sagte Mumm. Er spürte, daß diese Worte nicht genüg-
    ten, aber andere hätten ebenfal s nicht ausgereicht.
    »So ist das eben im Krieg, Herr. Gefreiter Hoppla, von seinen Freun-
    den Hoppel genannt, war neunzehn und wohnte in der Ättermützenstra-
    ße, wo er bis vor kurzer Zeit Schnürsenkel herstellte.« Willikins griff
    nach den Armen des Toten und zog. »Er warb um die Gunst einer jun-
    gen Dame namens Grace, von der er mir gestern abend freundlicherwei-
    se ein Bild zeigte. Soweit ich weiß, handelt es sich um eine Magd in den
    Diensten von Lady Venturi . Wenn du mir bitte seinen Kopf reichen
    könntest, Herr, dann erledige ich auch den Rest – SCHMUDDEL WER
    HAT DIR GESAGT DASS DU DICH HINSETZEN SOLLST STEH
    SOFORT AUF HOL DEINE SCHAUFEL UND NIMM DEN HELM
    AB ZEIG GEFÄLLIGST ETWAS RESPEKT!«
    Rauch trieb an Mumms Ohr vorbei.
    »Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Ahmed. »Aber dies ist Krieg, Sir Samuel. Wach auf und nimm den Geruch des Blutes wahr.«
    »Aber… eben haben sie noch gelebt…«
    »Dein Freund hier weiß, wie es um diese Dinge bestellt ist. Du hast
    keine Ahnung.«
    »Aber er ist… ich meine, er war mein Diener!«
    »Na und? Auch für Diener heißt es: töten oder getötet werden. Du bist
    kein geborener Krieger, Sir Samuel.«
    Mumm hielt ihm den Schlagstock vor die krumme Nase.
    »Ich bin kein geborener Killer ! Siehst du das hier? Kannst du die Aufschrift entziffern? Meine Aufgabe besteht darin, den Frieden zu wahren!
    Wenn ich dazu Personen umbringen muß, habe ich das falsche Hand-
    buch gelesen!«
    Willikins kehrte zurück, um die zweite Leiche zu holen. »Leider hatte
    ich nicht das Privileg, viel über diesen Mann zu erfahren«, sagte er, als er den Toten hinter einen Felsen trug. »Wir nannten ihn Spinne, Herr«, fuhr
    er fort und richtete sich wieder auf. »Er spielte ziemlich schlecht Mund-
    harmonika und sprach sehnsüchtig von zu Hause. Möchtest du eine Tas-
    se Tee, Herr? Gefreiter Schmied kocht welchen. Äh…« Der Diener hü-
    stelte verlegen.
    »Ja, Willikins?«
    »Ich spreche dieses Thema nur ungern an, Herr…«
    »Heraus damit, Mann!«
    »Hast du vielleicht Kekse dabei, Herr? Es widerstrebt mir, Tee ohne
    Kekse anzubieten, und wir haben seit zwei Tagen nichts gegessen.«
    »Aber ihr wart doch auf Patrouille!«
    »Mit dem Auftrag, Proviant zu beschaffen.« Willikins wirkte beschämt.
    Mumm musterte ihn verwirrt. »Soll das heißen, Lord Rust hat nicht
    einmal lange genug gewartet, um

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