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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Morgen, meine Herren.« Der Patrizier bedach-
    te die Anwesenden mit einem freundlichen Lächeln. »Al em Anschein
    nach bin ich nicht zu spät dran.«
    »Vetinari?« brachte Rust hervor und schien zu erwachen. »Was machst
    du hier? Dies ist ein Schlachtfeld…«
    »Wirklich?« Der Patrizier gönnte ihm ein eigenes kurzes Lächeln.
    »Draußen sitzen Leute herum. Viele von ihnen scheinen damit beschäf-
    tigt zu sein, Tee oder Kaffee zu kochen. Und Hauptmann Karotte orga-
    nisiert ein Fußbal spiel.«
    »Er organisiert was ?« brachte Mumm hervor und ließ die Armbrust sinken. Plötzlich gewann die Welt die Realität zurück. Wenn Karotte so
    aktiv wurde, war wieder alles normal.
    »Ich fürchte, bisher hat es ziemlich viele Fouls gegeben. Aber von ei-
    nem Schlachtfeld würde ich deshalb nicht sprechen.«
    »Wer führt?«
    »Ankh-Morpork, glaube ich. Mit zwei gebrochenen Schienbeinen und
    einer blutigen Nase.«
    Zum erstenmal seit langer Zeit verspürte Mumm so etwas wie Patrio-
    tismus. Alles andere mochte seinen Platz im Abort haben, aber wenn es
    darum ging, ordentlich zuzutreten… dann wußte er, auf welche Seite er
    gehörte.
    »Außerdem scheint mir, daß ziemlich viele Leute verhaftet worden
    sind«, fuhr der Patrizier fort. »Ganz offensichtlich herrscht kein Kriegs-
    zustand; es läßt sich höchstens ein Fußball zustand feststellen. Deshalb halte ich es für angebracht, wieder die Regierungsverantwortung zu
    übernehmen. Entschuldigt bitte, aber es dauert nicht lange.«
    Er hob den Metal zylinder und begann das eine Ende abzuschrauben.
    Aus irgendeinem Grund fühlte sich Mumm versucht, einige Schritte
    zurückzuweichen. »Was ist das?«
    »Ich dachte mir, daß ich es vielleicht brauche«, sagte Vetinari. »Die
    Vorbereitungen haben einige Zeit gedauert, aber es dürfte die Mühe wert
    sein. Hoffentlich ist noch al es gut lesbar. Wir haben versucht, es vor
    Feuchtigkeit zu schützen.«
    Eine dicke Papierrol e rutschte aus dem Zylinder und fiel zu Boden.
    »Gibt es nichts für dich zu tun, Kommandeur?« fragte der Patrizier.
    »Vielleicht braucht man dich draußen als Schiedsrichter.«
    Mumm hob die Rolle auf und las die ersten Zeilen.
    »In Anbetracht der Tatsache… beigefügte Dokumente und so weiter…
    Stadt Ankh-Morpork… Kapitulation ?«
    »Was?« entfuhr es Rust und dem Prinzen gleichzeitig.
    »Ja, Kapitulation«, sagte Vetinari fröhlich. »Ein kleines Stück Papier,
    und die Sache ist vorbei. Ihr werdet feststellen, daß alles in Ordnung ist.«
    »Du kannst nicht…«, begann Rust.
    »Du kannst nicht…«, sagte der Prinz.
    »Bedingungslos?« fragte General Ashal scharf.
    »Ja, ich denke schon«, erwiderte Vetinari. »Wir erheben keinen An-
    spruch mehr auf Leshp. Wir ziehen alle unsere Truppen aus Klatsch
    zurück und sorgen außerdem dafür, daß unsere Zivilisten die Insel ver-
    lassen. Was Reparationen betrifft… Sol en wir uns auf zweihundertfünf-
    zigtausend Ankh-Morpork-Dollar einigen? Zusätzlich besondere Han-
    delsvereinbarungen, wie zum Beispiel die Meistbegünstigungsklausel und
    so weiter und so fort. Es ist alles niedergeschrieben. Ihr könnt es in Ruhe lesen.«
    Er reichte das Dokument über den Kopf des Prinzen hinweg dem Ge-
    neral, der es entgegennahm und mit großem Interesse darin blätterte.
    »Aber wir haben doch gar nicht soviel…«, begann Mumm. Viel eicht
    bin ich tot und weile jetzt im Jenseits, dachte er. Oder ich habe einen
    ziemlich harten Schlag auf den Kopf bekommen, weshalb mir die Phan-
    tasie bestimmte Dinge vorgaukelt…
    »Ein Trick!« brachte der Prinz hervor. »Das Dokument ist gefälscht!«
    »Nun, dieser Mann scheint Lord Vetinari zu sein, und ich sehe hier das
    offizielle Siegel von Ankh-Morpork«, erwiderte der General. »›In Anbe-
    tracht… Hiermit wird erklärt… Ohne irgendwelche Bedingungen…
    Ratifizierung innerhalb von vier Tagen… Handelsvereinbarungen…‹ Ja,
    al es macht einen sehr authentischen Eindruck.«
    »Ich lehne es strikt ab!«
    »Ich verstehe, Gebieter. Allerdings sind in dem Dokument alle Punkte
    enthalten, von denen du in der letzten Woche gesprochen hast, Gebie-
    ter…«
    » Ich bin ganz und gar nicht bereit, eine solche Vereinbarung zu treffen!«
    rief Rust. Sein Zeigefinger zielte auf die Nase des Patriziers. »Dafür wirst du verbannt!«
    Wir haben nicht so viel Geld, wiederholte Mumm in Gedanken. Wir
    sind eine reiche Stadt, was aber nicht heißt, daß wir über Geld verfügen.
    Der Reichtum von Ankh-Morpork besteht

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