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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von unseren Priestern sind…«
    »Ich hoffe, du wirst jetzt nicht unpatriotisch «, sagte Colon streng.
    »Nein, natürlich nicht. Ich war nur neugierig. Ich meine, mir ist natür-
    lich klar, daß die klatschianischen Priester viel schlimmer sein müssen als andere. Immerhin sind es Ausländer und so.«
    »Und natürlich sind sie al e ganz wild auf den Kampf«, sagte Colon.
    »Bösartige Burschen, mit ihren krummen Schwertern.«
    »Soll das heißen, sie… greifen bösartig an, während sie gleichzeitig fei-
    ge fortlaufen, sobald sie kalten Stahl zu spüren bekommen?« fragte
    Nobby, der ein verräterisch gutes Gedächtnis für Details haben konnte.
    »Man kann den Burschen nicht trauen, das ist meine Meinung. Und
    nach den Mahlzeiten rülpsen sie immer.«
    »Das machst du auch, Feldwebel.«
    »Ja, aber ich tue nicht so, als wäre das höflich .«
    »Nun, wir können von Glück sagen, daß du hier bist, um die Dinge zu
    erklären, Feldwebel«, sagte Nobby. »Es ist erstaunlich, was du alles
    weißt.«
    »Manchmal bin ich selbst überrascht«, erwiderte Colon bescheiden.
    Der Maler lehnte sich zurück, um sein Werk zu bewundern. Die beiden
    Wächter hörten, wie er aus tiefem Herzen stöhnte, und daraufhin nickten
    sie zufrieden.

    Die Verhandlungen bei einer Geiselnahme waren immer heikel, wie Ka-
    rotte aus Erfahrung wußte. Man durfte die Dinge nicht überstürzen und
    wartete besser ab, bis die Geiselnehmer ein Gespräch wünschten.
    Karotte saß hinter einem umgekippten Karren, der als Schild diente
    und vor gelegentlichen Pfeilen schützte. Er nutzte die Zeit, um seinen
    Eltern einen Brief zu schreiben, wobei er immer wieder die Stirn runzel-
    te, am Ende des Stiftes kaute und eine Methode anwandte, die Kom-
    mandeur Mumm als ballistische Annäherung an Rechtschreibung und
    Interpunktion bezeichnete.

    Liebe Mutter und lieber Fater,
    ich hoffe es gehet euch gut so wie auch ich wohlauf binne. Danke für das großige Paket mit dem Zwergenbrot drin das ihr mir geschicket hat, ich habe es gegessen zusammen mit den anderen Zwergen der Wache und sie, meinten es seiet sogar noch besser als das von Eisenkruste (»Dieses Brot wird weder stumpf noch schal«), au-serdem kann man den Geschmack eines daheime gebackenen Brotes einfach nicht schlagen, und deshalb gut gemacht Mama.
    Al es gehet gut mit dem Wolfsrudel von dem ich euch erzähligt habe aber Kmdr.
    Mumm ist gar nicht glücklich, ich habe ihm gesagt das es brave Jungs sind tief im Grunde ihres Herzens und bestimmt hilft es ihnen mehr von Natuhr und Wildnis zu erfahren, und er antwortete ha darüber wissen sie bereits bestens Bescheid das ißt ja das Problem. Aber er gabet mir 5 Ankh-Morpork-Dollar für einen Fusbal was beweist das er doch Anteil nimmt.
    Es gibt wieder einige neuige Gesichter in der Wache was kanne bestimmt nicht schaden wegen der Probleme mit Klatsch, al es scheinet sehr Ernst zu sein, ich fühle es wie die ersten Windstöße vor dem Orkan, ja so deutlich ist es.
    Ich muß jetzt Schlus machigen weil einige Einbrecher in Vortins Diamantenlager eingebrochen sind und Korporal Angua als Geisel genommigen haben. Es könnte zu einem schrecklichen Blutvergießen kommen.
    Ich bleibe
    Euer euch liebender Sohne
    Karotte Eisengießersohn (Hauptmann)
    PS Morgen schreibe ich wieder

    Karotte faltete den Brief sorgfältig zusammen und schob ihn unter sei-
    nen Brustharnisch.
    »Ich glaube, die Geiselnehmer hatten jetzt Zeit genug, um über den
    letzten Punkt nachzudenken. Was steht als nächstes auf der Liste?«
    Obergefreiter Schuh blätterte in einigen schmierigen Papieren und hol-
    te einen Zettel hervor.
    »Jetzt sind wir bei blinden Bettlern, die Anzeige erstattet haben, weil
    man ihnen einige Cent gestohlen hat«, sagte er. »Oh, nein, hier ist noch
    eine wichtige Sache…«
    Karotte griff nach Zettel und Megaphon, erhob sich dann vorsichtig
    und spähte über den Karren hinweg.
    »Erneut einen guten Morgen!« sagte er fröhlich. »Wir haben noch et-
    was entdeckt. Diebstahl von Schmuck bei…«
    »Ja! Ja!« erklang es aus dem Gebäude. »Dafür sind wir ebenfal s ver-
    antwortlich!«
    »Tatsächlich?« erwiderte Karotte. »Ich habe noch nicht einmal gesagt,
    wann das Verbrechen verübt worden ist.«
    »Spielt keine Rol e! Wir waren es! Dürfen wir jetzt bitte nach draußen?«
    Im Hintergrund erklang ein Geräusch: ein dumpfes, beständiges Knur-
    ren.
    »Ihr sol tet uns sagen, was ihr gestohlen habt«, meinte Karotte.
    »Äh… Ringe? Goldene

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