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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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er.
    »Wie kann ich das im voraus gewußt haben?« erwiderte der Patrizier.
    Mumms Blick glitt über die verschiedenen Gesichter.
    »Du hast etwas davon gewußt!« stieß Rust hervor. Er sah zu Herrn Schräg, der eilig in einem ziemlich dicken Buch blätterte.
    »Ich weiß nur eins, Lord: Prinz Cadram hat zu einem in politischer
    Hinsicht für ihn sehr kritischen Zeitpunkt einen wichtigen militärischen
    Vorteil für eine Insel aufgegeben, die allem Anschein nach im Meer
    versunken ist«, sagte Lord Vetinari. »Die Klatschianer sind sehr stolz.
    Was sie wohl davon halten?«
    Vor seinem inneren Auge sah Mumm General Ashal, der neben dem
    Thron des Prinzen stand. Klatschianer mögen erfolgreiche Herrscher,
    dachte er. Ich frage mich, was mit den nicht so erfolgreichen passiert.
    Nun, ich weiß, was wir unternehmen, wenn wir glauben…
    Jemand gab ihm einen Stoß.
    »Wir sind’s«, sagte Nobby. »Es gibt keine Hürden im Sportgeschäft,
    aber dafür bietet man dort einen Pingpongtisch für nur zehn Dollar an.
    Wir haben ein kleines Trampolin entdeckt, auf dem man ihn ziehen
    könnte, aber der Feldwebel meinte, das sähe lächerlich aus.«
    Mumm verließ den Raum, zog Nobby hinter sich her und drückte ihn
    an die Wand.
    »Wo seid ihr mit Vetinari gewesen, Korporal? Und denk daran: Ich
    kann erkennen, wenn du lügst. Dann bewegen sich deine Lippen.«
    »Wir… wir… wir begaben uns auf eine kleine Reise, Herr Komman-
    deur. Er meinte, wir sol ten dir nicht sagen, daß wir unter der Insel gewesen sind!«
    »Ihr seid also… was, unter Leshp?«
    »Nein, Herr Kommandeur! Wir sind nicht dort unten gewesen! Hat
    viel zu sehr gestunken! Nach faulen Eiern! Und die Höhle war so groß
    wie eine Stadt, glaub mir!«
    »Du bist bestimmt froh, daß du nicht dort drinnen gewesen bist.«
    Nobby nickte erleichtert. »Ja, das bin ich wirklich, Herr Kommandeur.«
    Mumm schnupperte. »Benutzt du ein Rasierwa…« Er unterbrach sich.
    »Ich meine, benutzt du etwas anstelle eines Rasierwassers, Nobby?«
    »Nein, Herr Kommandeur?«
    »Hier riecht’s nach vergammelten Blumen.«
    »Oh, es ist nur ein Souvenir aus dem Ausland. Äh… die Wirkung hält
    ziemlich lange an.«
    Mumm zuckte mit den Schultern und kehrte in die Rattenkammer zu-
    rück.
    »… weise ich ganz entschieden den Vorwurf zurück, ich hätte mit Sei-
    ner Hoheit verhandelt, obgleich ich wußte… Ah, Sir Samuel. Den
    Schlüssel für die Handschel en, bitte.«
    »Du wußtest es!« rief Rust. »Du wußtest es die ganze Zeit!«
    »Erhebt jemand Anklage gegen Lord Vetinari?« fragte Mumm.
    »Nein, ich glaube nicht…«, antwortete Herr Schräg widerstrebend.
    »Aber man wird Anklage gegen ihn erheben!« stel te Lord Rust in Aussicht.
    »Nun, gib mir Bescheid, wenn es soweit ist, damit ich ihn verhaften
    kann«, sagte Mumm und löste die Handschel en.
    Draußen erklang Jubel – in Ankh-Morpork blieb nichts lange geheim.
    Die verdammte Insel existierte nicht mehr. Und irgendwie hatte al es ein
    gutes Ende genommen.
    Er sah Vetinari an. »Da kannst du von Glück sagen«, sagte er.
    »Oh, es gibt immer ein Huhn, Sir Samuel. Man muß nur schauen.«

    Der Tag erwies sich als fast so anstrengend wie ein Krieg. Mindestens
    ein fliegender Teppich traf von Klatsch ein, und es wurden permanent
    Nachrichten zwischen Palast und Botschaft ausgetauscht. Vor dem Pa-
    last wartete noch immer eine Menschenmenge. Die Leute wol ten al es
    beobachten, für den Fal , daß sich Geschichte ereignete.
    Mumm ging nach Hause. Zu seiner großen Überraschung wurde die
    Tür von Willikins geöffnet. Er hatte die Ärmel hochgerollt und trug eine
    grüne Schürze.
    »Du?« brachte Mumm hervor. »Wie bist du so schnell zurückgekehrt?
    Oh, entschuldige, ich wollte nicht unhöflich sein…«
    »Ich war so frei, mich im al gemeinen Durcheinander an Bord von
    Lord Rusts Schiff zu begeben, Herr. Ich wol te vermeiden, daß hier das
    Chaos Einzug hält. Das Tafelsilber befindet sich in einem entsetzlichen
    Zustand, Herr. Der Gärtner weiß einfach nicht, wie man richtig damit
    umgeht. Ich möchte mich schon jetzt für das Besteck entschuldigen.«
    »Vor ein paar Tagen hast du anderen Leuten die Nase abgebissen!«
    »Oh, du sol test den Schilderungen des Gefreiten Burk mit angemesse-
    nem Zweifel begegnen, Herr«, erwiderte der Diener, als Mumm das
    Haus betrat. »Es war nur eine Nase.«
    »Und jetzt bist du zurückgekehrt, um das Tafelsilber zu putzen?«
    »Man muß ein gewisses Niveau wahren, Herr.« Willikins

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