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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Karotte.
    »Der Krieg, Hauptmann, hat nie stattgefunden. Es war al es ein…
    Mißverständnis.«
    »Er hat nie stattgefunden?« wiederholte Mumm. »Es sind Menschen
    ums Leben gekommen!«
    »In der Tat«, bestätigte Lord Vetinari. »Und deshalb sol ten wir versu-
    chen, uns so gut wie möglich zu verstehen.«
    »Was ist mit dem Prinzen?«
    »Oh, bestimmt können wir Vereinbarungen mit ihm treffen, Mumm!«
    »Das bezweifle ich!«
    »Du bist doch ganz gut mit Prinz Khufurah zurechtgekommen.«
    »Wie bitte? Was ist mit dem anderen Prinzen passiert?«
    »Offenbar hat er eine lange Reise durchs Land angetreten«, sagte der
    Patrizier. »Und zwar ganz plötzlich.«
    »Meinst du jene Art von Reise, bei der man sich nicht einmal Zeit
    nimmt, die Koffer zu packen?«
    »Ja, genau die Art meine ich. Allem Anschein nach hat er die Leute
    verärgert.«
    »Wissen wir, welches Land er… äh… bereist?« fragte Mumm.
    »Klatschistan, glaube ich. Entschuldige bitte, habe ich etwas Lustiges
    gesagt?«
    »Oh, nein. Nein. Mir ist nur gerade etwas eingefallen, das ist alles.«
    Vetinari lehnte sich zurück. »Und so breitet sich erneut die ruhige
    Decke des Friedens aus.«
    »Vermutlich sind die Klatschianer nicht sehr glücklich.«
    »Es liegt in der Natur der Völker, sich gegen Herrscher zu wenden, die
    kein Glück mehr haben«, sagte Vetinari. »Oh, zweifel os ergeben sich
    Probleme. Wir müssen sie eben… diskutieren. Prinz Khufurah ist ein
    umgänglicher Mann. In dieser Hinsicht ähnelt er vielen seiner Vorfahren.
    Eine Flasche Wein, ein Laib Brot, eine Menge Geld… dann interessiert
    er sich nicht zu sehr für Politik.«
    »Die Klatschianer sind ebenso schlau wie wir«, warf Mumm ein.
    »In dem Fall sollten wir ihnen immer ein Stück voraus sein«, erwiderte
    Vetinari.
    »Eine Art Wettlauf mit dem Verstand«, sagte Mumm.
    »Das ist besser, als die Waffen sprechen zu lassen«, meinte der Patri-
    zier. »Außerdem auch viel bil iger.« Er blätterte in den vor ihm liegenden Papieren. »Was wol te ich jetzt noch ansprechen…? Oh, ja, die Sache mit
    dem Verkehr.«
    »Verkehr?« wiederholte Mumm und versuchte, seinen geistigen Kurs
    um hundertachtzig Grad zu ändern.
    »Ja. In den alten Straßen unserer Stadt gibt es immer wieder Verkehrs-
    staus. Ich habe von einem Fuhrmann in der Königsstraße gehört, der
    eine Familie gründete, während er in einem Stau steckte. Die Straßen
    freizuhalten… Das ist eine der ältesten Pflichten der Wache.«
    »Mag sein, Herr, aber heutzutage…«
    »Du wirst also eine entsprechende Abteilung gründen, die sich um al e
    diesbezüglichen Dinge kümmert, Mumm. Damit meine ich nicht nur den
    Verkehr, sondern auch gestohlene Karren und dergleichen. Du wirst
    sicherstel en, daß es auf den wichtigsten Durchgangsstraßen nicht mehr
    zu Staus kommt. Deine Leute könnten zum Beispiel nach Fuhrleuten
    Ausschau halten, die zu lange parken und dadurch den Verkehrsfluß
    behindern. Ich glaube, Feldwebel Colon und Korporal Nobby wären
    bestens für diese Aufgabe geeignet, die sich übrigens selbst finanzieren
    sollte. Was meinst du dazu?«
    Die Chance, sich »selbst zu finanzieren«, ohne daß jemand auf einen
    schießt, dachte Mumm. Colon und Nobby glauben bestimmt, im Para-
    dies zu sein.
    »Ist das eine Art Belohnung für sie, Herr?«
    »Drücken wir es folgendermaßen aus, Mumm: Wenn man einen ecki-
    gen Pflock hat, sol te man nach einer eckigen Öffnung suchen.«
    »Das dürfte in Ordnung gehen, Herr. Es bedeutet natürlich, daß ich
    jemanden befördern muß…«
    »Die Details kann ich sicher dir überlassen. Übrigens halte ich einen
    kleinen Bonus für durchaus angemessen. Sagen wir zehn Dollar für jeden
    Angehörigen der Wache. Oh, da ist noch etwas, Mumm. Und ich bin
    froh, daß Lady Sybil anwesend ist; so kann sie es direkt von mir erfahren.
    Man hat mir nahegelegt, den Titel deines Amtes zu ändern.«
    »Ach?«
    »›Kommandeur‹ ist ein ziemlich langes Wort. Jemand hat mich daran
    erinnert, daß es ein kürzeres Wort mit ähnlicher Bedeutung gibt. Es lau-
    tet ›Dux‹.«
    »Dux Mumm?« fragte Mumm. Er hörte, wie Sybil durchatmete.
    Er spürte abwartende Stille um sich herum.
    »Herzog?« fragte er schließlich. »O nein… Sybil, könntest du bitte drau-
    ßen warten?«
    »Warum, Sam?«
    »Ich muß Seine Exzellenz sehr persönlich sprechen.«
    »Du meinst, du willst mit ihm streiten?«
    »Ich dachte an eine… Diskussion.«
    Lady Sybil seufzte. »Na schön. Es liegt bei dir, Sam. Das

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