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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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der Band, weg von der Party mit ihren Lichtern und Gerüchen, hinein in die stille, dunkle Nacht, die sich in den schmalen Gassen ballt.
    „Ganz weg?“, sagt Mick.
    „So weit wie möglich“, sagt Daniel.
    „Okay. Ich habe da eine Idee. Vertraust du mir?“
    „Nicht so weit, wie ich dich werfen kann.“
    Mick grinst
    „Mehr muss ich nicht wissen.“

12. SCHRITTE
     
    Als Mick ein Taxi anhält und dem Fahrer die Adresse seiner Eltern angibt, denkt Daniel zum ersten Mal, dass er Mick vielleicht nach seinen Plänen fragen sollte, aber dann fängt Mick auf dem Rücksitz des Taxis an, ihn zu küssen und Denken wird auf später verschoben.
    Wie sehr er Mick vermisst hat, begreift er erst jetzt und ein Echo der gerade vergangenen Schmerzen flüstert durch sein frisches, fassungsloses Glück.
    Zum zweiten Mal denkt Daniel, dass er sich für Micks Pläne interessieren sollte, als er auf dem dunklen Grundstück der Familie Munteanu in einem Beet steht und zusieht, wie Mick am Klofenster rüttelt.
    „Was hast du eigentlich vor, sag mal?“
    „Ich will nur ein paar Sachen holen, die wir vielleicht brauchen.“
    „Hast du keinen Schlüssel?“
    „Nicht mehr. Hab ich in den Fluss geworfen, als ich abgehauen bin.“
    „Oh, kluge Entscheidung.“
    Mick macht einen Schritt rückwärts und sieht sich um.
    „Und wann kommen deine Eltern wieder?“
    „Keine Ahnung. Bis dahin bin ich jedenfalls weg.“
    Mick bückt sich und klaubt etwas Helles aus einem Beet. Es ist ein steinernes Dekorationsstück, eine Muschel oder Schnecke, etwa faustgroß.
    „Was machst du? Du willst doch nicht etwa einbrechen?!“
    „Mann, Daniel.“ Mick wiegt die Dekomuschel in der Hand. „Ich wohne hier. Zumindest offiziell. Man kann doch nicht einbrechen, wo man wohnt.“
    Daniel atmet scharf ein und dann schlägt er sich die Hände auf die Ohren, damit er das Klirren nicht hören muss.
    „Ich lasse mich nur eben selbst rein.“ Mick greift durch die zerbrochene Scheibe nach innen, um das Fenster zu öffnen.
    „Hhhhhh“, sagt Daniel und gestikuliert hilflos.
    „Entspann dich“, sagt Mick ungeduldig. „Meine Alten werden nicht arm durch eine Fensterscheibe. Das zahlen die aus der Portokasse.“
    Das Fenster ist offen. Mick stemmt sich auf dem Fensterbrett nach oben und hangelt sich ins dunkle Innere.
    „Ich bin gleich wieder da“, sagt er. „Nicht weglaufen!“
    „Du bist ein Irrer“, sagt Daniel, immer noch völlig perplex und Mick grinst.
    „Aber das wusstest du doch vorher.“
    Micks helles Gesicht verschwindet vom Fenster und kurz darauf geht im Flur das Licht an. Die Haustür klappt.
    „Steh nicht rum wie ein Gartenzwerg“, dringt Micks Stimme durch die Dunkelheit. „Komm rein. Ich bin gleich soweit.“
    Vorsichtig steigt Daniel aus dem Beet und geht über das kurze, weiche Gras nach vorne.
    Er muss sich nicht wundern und auch nicht beschweren. Das ist Mick, der echte, nicht der aus Daniels Träumen und er ist genauso drauf, wie er es immer war.
    Die Haustür steht einen Spalt offen und Daniel tritt auf die Schwelle, späht vorsichtig ins Innere.
    Er ist seit der Party, auf der alles begann, nicht mehr hier gewesen. Man könnte fast meinen, Mick hätte es drei Monate lang vermieden, ihn hierher einzuladen.
    Sorgfältig streift Daniel sich Erde von den Schuhen, ehe er sich in die schwarz-weiß geflieste Eingangshalle wagt. Im Wohnzimmer brennt Licht und Daniel hört, wie Schubladen geöffnet werden. Er geht dem Geräusch nach und findet Mick vor einer Kommode, aus der er sich gerade mit Geld bedient.
    „Nicht viel“, sagt Mick stirnrunzelnd. „Nur ein Hunderter. Ich weiß gar nicht, wo die den ganzen Rest aufheben. Dafür das hier.“ Er hält eine kleine Plastikkarte hoch.
    „Kreditkarte“, erklärt er auf Daniels verständnislosen Blick hin. „Damit kriegen wir so viel Geld, wie wir wollen.“
    „Das kannst du nicht machen“, sagt Daniel erschrocken. „Das ist Diebstahl!“
    „Ist es nicht.“ Mick schiebt sich die Plastikkarte zusammen mit dem gefalteten Geldschein in die Gesäßtasche seiner Jeans. „Es ist nur das, was mir zusteht. Immerhin haben meine Eltern einen Monat lang Geld für mein Essen gespart.“
    „Ich finde das nicht in Ordnung.“
    „Sei keine Spaßbremse. Ich plane etwas Großes.“
    „Ich weiß nicht, ob ich heute noch mehr von deinem Großen vertrage.“
    Mick grinst.
    „Keine Sorge, Julia. Ich bin auch ganz vorsichtig.“
    „Mick …“
    Mick lässt die Kommode sein und kommt zu Daniel

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