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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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musst schon entschuldigen. Die Namen Jo und Mick höre ich erst seit ein paar Wochen. Was ist mit Peter?“
    „Wieso, was soll mit ihm sein? Er kann tagsüber nicht mehr schwimmen gehen, seit er die Lehre macht.“
    Sie nickt und fährt sich durch die Haare.
    „Lerne ich die mal kennen, deine neuen Freunde?“
    „Nein!“
    „Oh. Warum nicht?“
    „Weil ich aus dem Alter raus bin, dir meine neuen Freunde vorzustellen.“
    „Aha. Na, tatsächlich.“
    Daniel stopft Badeshorts und Handtuch in seine Tasche und wünscht sich, schon draußen auf der Straße zu sein. Diese Wohnung wird mit jedem Tag enger.
    „Bist du zum Abendessen zurück?“
    „Ich weiß es nicht. Tu mir einen Gefallen und warte nicht auf mich.“
    Sie zögert. „Okay.“
    Er nickt, erleichtert und nimmt sich einen Zehner aus dem Briefumschlag zwischen den Büchern.
    „Hast du nicht mal erzählt, sie hätten eine Band, deine neuen Freunde?“, fragt seine Mutter.
    „Ja“, sagt er erstaunt. „Spellbound. Rockmusik, soweit ich weiß.“
    „Und, sind die gut?“
    „Keine Ahnung. Ich denke schon. Sie hatten letztes Jahr einen größeren Auftritt und sie sind jedenfalls keine von den Bands, denen es nur um Bier und Mädels geht. Warum fragst du?“
    „Ist mir gerade eingefallen. Die Kollegin beim Tagblatt hat heute ein bisschen erzählt. Sie sitzt im Organisationsteam von Bunt statt Braun – schon mal gehört?“
    „Flüchtig. So ein Bürgerverein gegen Rechts, stimmt’s?“
    „Genau. Sie planen eine große Kundgebung mit Party und Informationsständen, im Sommer, ich glaube sogar auf dem Kirchplatz. Und im Rahmenprogramm ist ihnen gerade eine Band abgesprungen. Sie zahlen nicht viel für den Auftritt, da haben die Kandidaten es sich wohl anders überlegt. Vielleicht wäre das ja eine Chance für deine Freunde?“
    „Kann durchaus sein.“
    Sie lächelt schmal.
    „Dann sollen sie doch mal Herrn Pfeifer im Stadtmarketing anrufen und mit ihm einen Termin zum Vorspielen ausmachen.“
    „Ich richte es aus.“
    „Gut.“
    Daniel steckt den Zehner in die Gesäßtasche seiner Jeans und schnappt sich Tasche und Jacke.
    „Viel Spaß“, sagt seine Mutter.
    „Danke.“ Eilig schiebt er sich an ihr vorbei.
    „Hast du noch genug Geld?“
    „Ja, danke. Es reicht schon.“
    Sie muss nicht wissen, dass es das teure Schwimmbad in Steinsberg sein wird. Er hat gerade wirklich keine Lust auf Diskussionen.
    „Ich habe mich beworben.“ Sie zieht die ausgeleierte Strickjacke enger um sich. „Auf einen Job.“
    Schon an der Wohnungstür, hält Daniel inne.
    „Tatsächlich? Was für einen? Redaktion?“
    „Haushaltshilfe.“
    „Wie bitte?“
    Sie zieht die Schultern hoch.
    „Feste Stellen in Redaktionen sind praktisch nicht zu kriegen. Die sind alle besetzt und da herrscht auch kein Wechsel. Keiner gibt freiwillig so einen Job auf.“
    „Aber …“
    „Ich dachte, ich müsste endlich mal etwas unternehmen“, sagt sie müde. „Damit wir nicht mehr jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Damit ich nicht mehr die Krise kriege, nur weil der Toaster kaputt geht. Ich liebe meinen Beruf, aber ich will auch keinen Egotrip draus machen. Ich meine, als du noch jünger warst, hast du es nicht so mitbekommen, aber mittlerweile …“
    Daniel kann sich an keine Zeit in seinem Leben erinnern, in der er es nicht mitgekriegt hätte: Die dunkle Wolke, aus der ein finanzieller Kollaps jederzeit herabzucken kann.
    Ganz früher vielleicht, als es Papa noch gab.
    „Du sollst nicht als Haushaltshilfe arbeiten“, sagt er. „Das macht dich nicht glücklich.“
    „Es ist sowieso schon vom Tisch. Ich wurde nicht mal für ein Vorstellungsgespräch eingeladen. Überqualifiziert. Als wäre Bildung eine Eisenkugel am Bein, die mich daran hindert, ordentlich in den Ecken zu putzen!“
    „Ich schätze, die Leute mögen es einfach nicht, wenn die Haushaltshilfe klüger ist als sie selbst.“
    „Kann sein.“ Sie seufzt. „Es tut mir Leid, dass ich dich damit belaste.“
    „Schon in Ordnung. Ich bin kein Baby mehr.“
    „Es ist nicht in Ordnung. Aber… du sollst wissen, dass ich wirklich versuche, etwas zu ändern. Es geht wohl nur nicht von heute auf morgen.“
    „Ich weiß.“
    „Und jetzt verschwinde. Viel Spaß mit deinen neuen Freunden.“
    „Äh … okay. Danke.“
    „Bleib nicht wieder über Nacht fort, hörst du? Ich will mir keine Sorgen machen.“
    „Das Schwimmbad möchte ich sehen, in dem man über Nacht bleiben kann.“
    Sie verdreht die Augen, lächelt

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