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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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aber dabei.
    „Du weißt, was ich meine.“
    „Ja.“
    „Ich könnte fast schwören, dein Mick ist ein Mädchen.“
    „Was?!“
    Sie grinst.
    „Nein! Er ist kein Mädchen. Er ist einfach nur ein netter Typ.“
    „Ist schon gut. Zieh Leine.“
    Daniel flüchtet ins Treppenhaus.
    Mütter. Echt.
    Später, im Auto, bedauert er, dass er nicht eben fünf Minuten mit Lilli alleine sein kann, um mit ihr zu sprechen: Darüber, wie mühsam es ist, immer Verständnis zu zeigen, weil man ja quasi erwachsen ist, vernünftig zu sein, weil man es ja nicht ändern kann.
    Seiner Mutter eben nicht zu sagen, dass es keinen großen Unterschied macht, ob sie nun einen Zusatzjob annimmt oder nicht, weil kein Zusatzjob der Welt ihm eine sorgenfreie Ausbildung nach der Schule ermöglichen wird.
    Stattdessen lehnt er sich auf der Rückbank des engen Polo nach vorne, um die Aufmerksamkeit der anderen zu erringen.
    „Was macht eigentlich eure Band?“
    „Geht gut, wieso?“
    Schwungvoll setzt Jo den Blinker und biegt auf die Autobahn ein.
    „Habt ihr nicht letztes Jahr auf dem Bürgerfest gespielt?“
    „Ja, wieso? Willst du einsteigen?“
    „Wünsch dir das nicht“, wirft Lilli ein. „Daniel ist in der Lage, auf einer Triangel den falschen Ton zu treffen.“
    „Danke fürs Vertrauen. Ich kann euch vielleicht einen Auftritt vermitteln. Einen richtig großen.“
    Jo reißt das Steuer herum und tritt das Gaspedal durch. Hinter dem kleinen Polo bremst und hupt ein Lastwagen. Mick auf dem Beifahrersitz lässt klappernd einen Stapel CD-Hüllen in den Fußraum rutschen und dreht sich zu Daniel um.
    „Echt jetzt? Wo denn?“
    „Auf Bunt statt Braun . Das ist so ein Fest gegen Rechtsextreme. Im Juli irgendwann. Meine Mutter kennt da welche von den Organisatoren.“
    Daniel genießt die Sekunden, in denen er sich wichtig fühlt. Reiche Eltern sind eben doch nicht alles.
    „Davon hab ich gehört!“, ruft Jo, um das Jaulen des Motors zu übertönen. „Ein richtig großes Ding auf dem Kirchplatz. Die haben bestimmt wieder diese Riesenbühne wie auf dem Bürgerfest!“
    „Und die suchen noch Bands? Ist das nicht ein bisschen knapp?“
    „Eine ist ihnen abgesprungen. Meine Ma sagt, ein Herr Pfeifer vom Stadtmarketing wäre euer Ansprechpartner.“
    „Das wäre echt cool“, sagt Jo. „Mann. Können wir das schaffen, bis dahin, mit den neuen Liedern?“
    Die Frage richtet sich an Mick, aber der hängt schon an seinem Handy.
    Als Jo in Steinsberg von der Autobahn abbiegt, hat Mick über ein paar Telefonate mit Freunden die richtige Telefonnummer herausgefunden und einen Termin mit Herrn Pfeifer vereinbart.
    „Montag“, sagt er. „Das heißt, wir verbringen das Wochenende im Probenraum, ist das klar?“
    „Tyrann“, sagt Jo. „Ich muss noch Englisch lernen.“
    „Willst du den Auftritt oder willst du ihn nicht?“
    Jo sieht zu seinem Freund hinüber und seufzt.
    „Natürlich will ich ihn. Nur vielleicht nicht so dringend wie du.“
    Mick mustert seinen Freund finster. Daniel denkt, dass da noch eine Menge unausgesprochen hinter diesen Worten steht, aber die beiden vertiefen das Thema nicht. Mick wendet sich ab und starrt aus dem Beifahrerfenster, Jo schaut auf die Straße, um sich zu orientieren. Mick sieht ein bisschen unglücklich aus, wie er so tut, es gäbe draußen etwas zu sehen. Daniel widersteht der Versuchung, nach vorne zu greifen und ihn zu berühren.
    Aber wie immer bei Mick geht die Anwandlung so schnell vorbei, wie sie gekommen ist. Als sie auf dem großen Parkplatz des Schwimmbades ankommen, hat Mick das Radio aufgedreht und singt „Let there be love“ mit seiner schönen, etwas rauchigen Stimme und man könnte meinen, die Verstimmung hätte nie existiert. In der Umkleidekabine versuchen Jo und Mick, sich gegenseitig ihre T-Shirts in den Mund zu stopfen und kaum haben sie die große Schwimmhalle betreten, stürzen sie sich mit Indianergeheul ins Wasser, als wären sie zwölf Jahre alt, nicht achtzehn. Daniel, der sich plötzlich mit einem Haufen Taschen und Handtücher allein gelassen sieht, ist froh, als Lilli sich aus der Damendusche zu ihm gesellt. Aus ihrem dunklen Pferdeschwanz tropft Wasser und sie hat einen blauen Bikini mit weißen Punkten an.
    „Spinner.“ Lilli schüttelt den Kopf und deutet mit dem Kinn auf die beiden Jungs, die im flachen Wasser raufen. „Na, komm. Hinten sind noch Liegen frei.“
    Sie deponieren die Ausrüstung an der gläsernen Rückwand zwischen zwei Liegestühlen und machen es

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