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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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auch die Warnblinkanlage nicht geht. Scheiße. Und wir stehen mitten auf der Straße.“
    Daniel hört, wie Jo den Zündschlüssel dreht. Anfangs hustet der Motor noch müde, ohne anzuspringen. Nach ein paar Versuchen tut er nicht einmal mehr das.
    „On a dark desert highway, cool wind in my hair ...”, singt Mick leise. „Warm smell of colitas, rising up through the air ...”
    „Mal nicht den Teufel an die Wand”, sagt Daniel.
    „Up ahead in the distance, I saw a shimmering light ...”
    „Lichtmaschine, vermutlich“, sagt Jo. „So ein verdammter Mist! Das gibt eine Riesen-Reparatur. Das kann ich unmöglich bezahlen!“
    „Mach dir keine Sorgen“, sagt Daniel. „Vermutlich werden wir sowieso demnächst von einem verirrten Laster überrollt, dann lohnt sich die Reparatur sowieso nicht mehr. Oder wir enden als Snack für einen freilaufenden T-Rex. Ich wette, es gibt noch Dinosaurier in diesen Wäldern.“
    „Aber ich soll den Teufel nicht an die Wand malen, ja?“, sagt Mick.
    „Okay, Jungs“, sagt Lilli. „Raus aus dem Auto und dann schieben wir es von der Straße. Gibt es ein Warndreieck?“
    „Im Kofferraum.“
    „Taschenlampen?“
    „Ebenso.“
    „Dann los. Alle mit anpacken.“
    Ein kalter Wind springt in den Spalt, als Daniel die Tür öffnet, und reißt sie ihm beinahe aus der Hand. Es riecht nach Wald und nasser Erde und so dunkel ist es gar nicht: hier draußen, ohne Straßenlaternen, scheinen die Sterne zum Greifen nah, ein Dreiviertelmond verströmt blasses Licht. Ein Wetterleuchten zuckt über dem Waldrand. Irgendwo in der Nähe plätschert Wasser.
    Jos alter Golf hat sich eine Kurve direkt an einem steil aufragenden Felsen ausgesucht, um zu sterben. Rechts der Straße ist Wald; links erstreckt sich das schmale, grasige Flusstal, dem die Straße folgt.
    Lilli kramt im Kofferraum und fördert zwei Taschenlampen zutage.
    „Wir müssen uns beeilen“, sagt sie. „Das ist echt eine blöde Stelle, um liegenzubleiben.“
    „Hier kommt doch keiner vorbei, mitten in der Nacht“, sagt Mick.
    „Wer weiß. Einer reicht.“
    Daniel wickelt sich in seine Jacke. Es blitzt wieder und diesmal lässt auch der Donner nicht auf sich warten. Den Regen kann man schon riechen.
    „Wo bin ich hier nur wieder reingeraten?“, murmelt Daniel.
    Jo nimmt eine Taschenlampe und trabt davon, um eine Stelle am Straßenrand zu finden, wo der Golf gefahrlos abgestellt werden kann. Die anderen bleiben schweigend am Auto zurück. Mick schlingt von hinten die Arme um Daniel und parkt sein Kinn auf Daniels Schulter. Daniel lässt den Kopf nach hinten fallen und drückt das Gesicht in Micks Halsbeuge.
    „Was machen wir denn jetzt?“, fragt Mick ratlos.
    „Keine Ahnung“, sagt Daniel. „Ich bin eigentlich viel zu müde für so einen Mist. Ich hatte eine harte Woche. Und die nächste wird nicht besser. Ich muss insgesamt zwölf Stunden ins Geschäft und am Freitag schreiben wir Mathe. Ich weiß gar nicht, wann ich mich vorbereiten soll.“
    „Du wirst das einfach mit deiner angeborenen Genialität schaffen.“
    „Oh, vielen Dank. Ja, das ist ein guter Plan.“
    „Ich sage euch, was wir machen“, sagt Lilli. „Wir kriegen das Auto von der Straße, dann rufen wir … wartet mal, wen können wir denn anrufen, mitten in der Nacht …“
    Sie klappt ihr Handy auf und tippt darauf herum.
    „Okay“, sagt sie. „Planänderung. Wir rufen niemanden an, wir sitzen hier nämlich in einem verdammten Funkloch!“
    Ihre Stimme hallt von den Felswänden wider und sie macht eine Bewegung, als wollte sie das unschuldige Handy auf der Straße zertrümmern.
    „Wieso wundert mich das nicht?“, murmelt Daniel.
    „Hör auf, die Stimmung runterzuziehen“, faucht Lilli. „Dann übernachten wir eben hier! Schließlich haben wir ein Zelt dabei und Proviant. Morgen wird schon irgendwann mal ein Auto vorbeikommen. Sobald wir wieder Netz haben, rufen wir jemanden an, der uns dann abschleppt.“
    „Patrick“, schlägt Mick vor. „Seine Eltern haben einen Passat, den darf er sich manchmal leihen.“
    „Ist mir egal, wer. Wäre doch gelacht, wenn wir aus dieser Scheiß-Einöde nicht wieder rausfinden würden.“
    Ein hüpfender Lichtschein nähert sich, dann ist Jo zurück.
    „Nichts“, keucht er. „Der blöde Fels geht hier überall bis zur Straße. Wir müssen die Kiste in die Wiese schieben.“
    „Da kriegen wir die nie wieder raus“, sagt Daniel. „Das ist eine Flussaue. Die ist von Natur aus matschig.“
    „Hast du

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