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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Süßes.”
    Emma schüttelte den Kopf und schickte ihn mit einer Geste zurück auf seinen Platz an der Bordsteinkante. Das Schlimmste würde jetzt erst noch kommen.
    “Beweise?”, fragte Manuel. “Was soll das denn heißen?”
    Bleischwer spürte sie die Angst in ihrem Bauch. “Ich habe Informationen, die dich in Schwierigkeiten bringen können, wegen deiner Geschäfte. Deine ganze Familie steckt da doch mit drin.”
    Wieder herrschte eine Weile Schweigen, dann rief er: “Willst du mich etwa bedrohen?”
    Jetzt zitterte sie heftig. Sie wusste, dass sie eine Grenze überschritten und die Bestie provoziert hatte. Und diese Bestie würde hinter ihr herjagen, um sie zur Strecke zu bringen.
    “Was hast du mit Juanita gemacht?”, fragte sie.
    “Ich will dir mal sagen, was ich mit dir machen werde. Ich werde dir mit bloßen Händen das Herz aus dem Körper reißen, du dummes Miststück!”
    “Du wirst mich nie mehr anfassen, Manuel, nie mehr, hast du verstanden? Ich werde alle meine Informationen an die Polizei weitergeben, wenn Juanita in vierundzwanzig Stunden nicht frei und gesund zu Hause angekommen ist.”
    “Das wirst du doch nicht wagen”, schrie er ins Telefon. “Das würde dir sehr leidtun. Gegen mich kannst du nicht gewinnen.”
    “Diesmal kann ich es vielleicht doch”, sagte sie ruhig und legte auf.
    Vanessa rief ihn von einer Telefonzelle ohne eigene Nummer an, das erkannte Manuel sofort. Er warf sein Handy auf den Beifahrersitz und hörte, wie es gegen die Tür knallte. “Diese verdammte Hure!”, brüllte er. “Ich werde sie umbringen!”
    Warum tat sie ihm das an? Was bildete sie sich überhaupt ein? Und vor allem: Was hatte sie gegen ihn in der Hand, das sie der Polizei übergeben konnte?
    Er fuhr von der Autobahn ab und folgte dem Weg, den ihm die Angestellte des Hilton beschrieben hatte. Währenddessen zog er alle Möglichkeiten in Betracht. Er war immer sehr vorsichtig gewesen, wenn er zu Hause Anrufe entgegennahm, und hielt sein Büro ständig verschlossen. Er hätte es gemerkt, wenn Vanessa herumgeschnüffelt hätte. Außerdem nahm eine versteckte Kamera im Bücherschrank alles auf, was sich in seinem Büro abspielte. Er hatte José bereits damit beauftragt, das Band zu kontrollieren. Darauf war nichts Ungewöhnliches zu sehen.
    Welchen Fehler hatte er also begangen?
    Niemals hätte er erwartet, dass so etwas passieren könnte – und genau deshalb war es passiert. Er hätte nie gedacht, dass Vanessa ihn einmal verlassen würde – und zwar wegen Dominick.
    Du bist so arrogant, dass du unaufmerksam wirst, hatte seine Mutter ihm einmal vorgeworfen.
    Seine Mutter war auch so ein Miststück. Sie hasste er genauso wie Vanessa und Juanita. Die war schließlich an allem schuld. Sie hatte Vanessa bei der Flucht geholfen, sie und der neue Freund.
    Diesen Kerl würde er fertig machen, das schwor er sich. Und Vanessa nähme er so hart ran, dass sie ihn anflehen würde, wieder das Leben führen zu dürfen, vor dem sie weggelaufen war.
    Mit grausamer Genugtuung stellte er sich vor, wie sie unter ihm auf dem Bett liegen würde, vor Schmerzen und Erniedrigung stöhnend, und der Gedanke an die weinende Vanessa, die ihm ganz und gar ausgeliefert war, bewirkte, dass er noch schneller fuhr. Er erreichte Salt Lake City in weniger als eineinhalb Stunden, aber es war bereits nach Mittag. Offenbar hatte sie ihn von einer Telefonzelle außerhalb des Hotels angerufen, was bedeutete, dass sie vermutlich schon abgereist war.
    Falls sie aber noch da sein sollte, musste er irgendwie an ihre Zimmernummer kommen.
    Er hielt an einem Blumengeschäft an und kaufte einen schönen Strauß, dann fuhr er ins Hilton und parkte ein. Den Blumenstrauß in der Hand betrat er die Lobby. Selbst wenn Vanessa fort war, fand er vielleicht heraus, in welche Richtung sie abgereist war. Er musste sie aufspüren. Der Gedanke, dass sie womöglich heimlich über ihn lachte, weil sie die Oberhand behalten hatte, obwohl er die ganze Zeit geglaubt hatte sie zu kontrollieren, machte ihn rasend.
    Manuel ging geradewegs auf das Rezeptionspult zu. Dort begrüßte ihn eine Frau mit langen schwarzen Haaren freundlich und reagierte noch herzlicher, als sie den Blumenstrauß bemerkte. “Guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein?”, fragte sie zuvorkommend.
    Manuel legte den Strauß auf den Tresen. “Meine Schwester hat heute Geburtstag. Und ich würde sie gern mit diesem Blumenstrauß überraschen.”
    “Ist sie Gast bei

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