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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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der Drang, zu ihr zu gehen, sich auf sie zu stürzen, die Lippen über ihre feuchte Haut gleiten zu lassen, wurde immer stärker. Genau wie der Wunsch, seine Vergangenheit abzuwerfen, sich einfach gehen zu lassen … Aber die Erinnerung an Dallas rief ihn zurück. Er durfte Dallas nicht im Stich lassen, nicht noch einmal!
    Er beugte sich nach vorn, stützte die Ellbogen auf die Oberschenkel und versuchte, sich auf seine Zigarette zu konzentrieren.
    “Max wird sehr traurig sein”, sagte sie mit sanfterer Stimme. “Er mag dich wirklich sehr.”
    Preston schloss die Augen und strich sich mit den Fingerkuppen über die Augenbrauen.
Preston, guck mal, ich kann schon Maus buchstabieren …. He, ich spritze mir meine Medizin jetzt sogar ins Bein! Es tut überhaupt nicht weh, siehst du? … Ich hab ein Bild für dich gemalt … Fühl mal meine Muskeln …
    “Das würdest du ihm niemals antun, oder?”, fragte sie. “Du würdest doch nicht einfach wegfahren, ohne dich vorher zu verabschieden?”
    Er ließ die Augen geschlossen. “Du solltest dafür sorgen, dass er mit dem Baseball weitermacht. Er hat wirklich Talent dafür.”
    Das war nicht die Antwort, die sie hören wollte, aber Preston wusste nicht, ob er es schaffen würde, sich von Max zu verabschieden.
    Ganz unerwartet stand sie auf, griff nach ihrem Oberteil, stieg aus dem Pool und ging zum Tor. Sie war wütend auf ihn, das spürte Preston sofort, aber er wusste auch, dass es besser wäre, sie jetzt gehen zu lassen. Aber er konnte nicht anders, im letzten Moment, als sie schon fast draußen war, schoss seine Hand nach vorn und fasste sie am Handgelenk. “Emma …”
    Sie hielt inne, ließ aber nicht zu, dass er sie zu sich zog.
    “Was denn?”
    Einige Sekunden kämpfte sie mit sich selbst, er sah es an ihrem Gesichtsausdruck, aber nach einigem Zögern ließ sie es zu, dass er sie zwischen seine Knie zog und seinen Mund auf die heiße Haut ihres Bauchs presste. Er wusste ja, was sie wollte. Er sollte seine ablehnende Haltung aufgeben und ihr endlich erklären, welche inneren Kämpfe er die ganze Zeit ausfocht, aber er konnte einfach nicht. Er wollte nicht, dass sie ihm die gleichen Dinge sagte wie Christy und seine Mutter. Sie sollte nicht die gleichen Zweifel äußern, ihn nicht von seinem Kurs abbringen. Er würde genau so weitermachen, wie er es sich vorgenommen hatte. Nicht einmal ihretwegen würde er seine Pläne ändern.
    “Preston?”, fragte sie unsicher.
    Ein letztes Mal versuchte er, sich zu öffnen, sich ihr anzuvertrauen. Aber alles, was er hervorbrachte, war der Satz: “Ich brauche dich heute Nacht.”
    Emma wusste, dass sie sich jetzt vorsichtig aus seiner Umarmung befreien und weggehen sollte. Er hatte ihr nicht erklärt, was er vorhatte und warum er es tun musste. Er hatte ihr so gut wie gar nichts erzählt. Aber dieser eine Satz, den er eben heiser hervorgestoßen hatte, klang so, als hätte er ihn sich regelrecht abgerungen.
    Sanft fuhren ihre Finger durch seine Haare, sie wollte ihm Trost anbieten. Aber sie würde ihm nicht noch einmal sagen, dass sie ihn liebte.
    “Lass uns reingehen”, flüsterte er und fasste nach ihrer Hand. Aber sie wollte nicht. Da drinnen würde sie die ganze Zeit nur daran erinnert werden, was sie am Morgen erwartete. Hier draußen, unter der silbrig leuchtenden Mondsichel und den blinkenden Sternen konnte sie so tun, als würde diese Nacht niemals zu Ende gehen.
    “Komm mit in den Pool”, sagte sie. Und das Nächste, was sie registrierte, war, dass sie beide nackt im heißen Wasser lagen, das um sie herum brandete und brodelte. Ihren Kopf beherrschte nur noch ein einziger Gedanke, und sie spürte nur noch ein einziges Gefühl – umgeben von Verlangen und Erfüllung verband sich alles mit diesem einen Namen, mit Preston.

22. KAPITEL
    “M ommy!”
    Emma schlug die Augen auf und sah Max neben ihrem Bett stehen.
    “Preston ist weg.”
    Sie wusste es schon, weil sie bemerkt hatte, dass er aufgestanden war. Ganz vorsichtig und sanft hatte er ihr die Haare aus dem Gesicht gestrichen und ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben. Natürlich hätte sie die Augen aufschlagen können, um ihn anzuschauen, aber sie verzichtete darauf. Ihm beim Fortgehen zusehen, wollte sie nicht. Viel lieber wollte sie die Erinnerung an ihre zweite gemeinsame Nacht in ihrem Herzen bewahren, so lange wie möglich.
    Aber das wundervolle Gefühl war leider zusammen mit ihm verschwunden.
    “Hast du ihm auf Wiedersehen

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