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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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mit dir und Christy passiert?”, fragte sie, offensichtlich bemüht, das Thema zu wechseln.
    “Kannst du dir das nicht denken?”
    “Der Tod von Dallas hat euch auseinandergebracht? Damals war ich so wütend auf dich, dass ich genau das wollte. In unserem Zuhause in der Half Moon Bay hatte ich alles, was ich mir gewünscht habe. Mein Mann hat versprochen, sich von anderen Frauen fernzuhalten, und zum ersten Mal seit unserer Heirat hat er mich wirklich gut behandelt. Er schien sogar die Arbeit in seiner Praxis zu mögen. Wir hatten ein großes Haus, viele Freunde. Aber dann …” Sie seufzte.
    “Aber dann hat Vincent unser Leben ruiniert”, führte Preston ihren Satz zu Ende.
    Die Kellnerin kam jetzt wieder, um ihre Bestellung aufzunehmen, aber Preston konnte nichts essen. Er gab ihr die Karte zurück. “Ich möchte nichts.”
    “Ich auch nicht”, sagte Joanie.
    Die Kellnerin schlug ihr stattdessen Kaffee vor, aber da schrie Joanie sie an: “Wissen Sie denn nicht, dass Koffein für Ungeborene schädlich ist?”
    “Entschuldigen Sie … ich … ich wusste doch nicht …”, stotterte die Kellnerin hilflos, aber Preston unterbrach sie: “Bringen Sie ihr doch bitte ein bisschen Orangensaft.”
    Er sah ihr nach, als sie eilig verschwand. “Du bist ja ganz schön geladen”, sagte er dann zu Joanie.
    “Ja, ich bin wirklich sehr ungeduldig in letzter Zeit und sauer auf alle, die es noch schaffen, ohne Probleme ihre Schuhe anzuziehen.” Sie schaute ihn an. “Und außerdem frage ich mich, was ich mir eigentlich von einem Treffen mit dir erhofft habe.”
    Sie hatten ja bereits alles erörtert, all die schrecklichen und dramatischen Ereignisse in ihrem Leben. Kaum zu glauben, dass all dieses Unheil nur von einem einzigen Menschen verursacht worden war: der Tod eines Kindes, die Zerstörung einer Freundschaft, zwei Scheidungen. Und war das wirklich schon alles?
    “Ich glaube, du bist gekommen, weil du in Wahrheit schon genauso denkst wie ich”, sagte Preston schlicht.
    “Nein, das tue ich nicht. Sonst hätte ich diesen Schritt schon viel früher getan.”
    “Wirklich? Und was ist mit dem großen Haus und den guten Freunden, von denen du gesprochen hast? Das schöne Leben, das du nicht aufgeben wolltest? Bist du sicher, dass du die Situation richtig beurteilen konntest?”
    Sie verzog das Gesicht, griff nervös nach dem Wasserglas und ließ ihre Finger über das Kondenswasser gleiten. “Es geht nicht darum, ob ich die Situation richtig beurteilen konnte. Es ist einfach unfassbar zu glauben, dass der Mann, mit dem ich verheiratet war, so ein … zu so etwas fähig gewesen sein soll.”
    “Es kommt vor, dass die Menschen, die wir lieben, plötzlich ein anderes Gesicht zeigen.”
    Sie antwortete nicht.
    “Aber könntest du dir zumindest vorstellen, dass ich recht habe?”
    “Nein.”
    Das war eine Lüge. Sie zweifelte eindeutig, sonst wäre sie nicht gekommen.
    “Ich glaube dir nicht”, sagte er.
    Sie drehte ihre Hände um, sodass die Handflächen nach oben zeigten. “Na gut, es kann sein, dass er sich ein oder zwei Mal etwas … seltsam verhalten hat, und vielleicht habe ich mir da ein paar Fragen gestellt. Aber viele Leute benehmen sich ab und zu mal eigenartig. Das macht sie doch noch lange nicht zu Mördern.”
    “Kommt darauf an.”
    Sie schürzte die Lippen, und er wusste, dass sie sich fragte, ob sie diese Unterhaltung fortsetzen sollte.
    “Liebst du ihn immer noch, Joanie?”
    “Nein, ich bin … sieh mich doch an, ich bin verletzt, enttäuscht. Die meiste Zeit weiß ich gar nicht, was ich fühle, und dann bekomme ich auch noch ein Baby. Ich kann das alles überhaupt nicht verkraften.” Sie griff nach ihrer Handtasche und wollte aufstehen, aber er hielt sie am Arm fest.
    “Und wie willst du es verkraften, wenn er es noch mal tut?”
    Damit hatte er sie. Jetzt sah sie noch unglücklicher aus und sank in sich zusammen. Schließlich gab sie sich einen Ruck und legte die Handtasche beiseite. “Also, was willst du wissen?”
    “Was meinst du damit, er habe sich eigenartig benommen?”
    “Einmal ist er zu mir gekommen und hat gesagt, er glaube, dass etwas mit ihm nicht stimme, dass er nicht normal sei.”
    “Hat er das näher erklärt?”
    “Er sagte, manchmal würde ihn etwas dazu drängen, eigenartige Dinge zu tun.”
    Ein kalter Schauer lief Prestons Rücken hinunter. Das klang so, als könnte es ihn weiterbringen. Vielleicht, nach langer Zeit … “Zum Beispiel?”
    Sie rieb sich die

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