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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meinte Cruachan, was eine halbe Lüge war.
    »... dann haben wir auch eine Chance, ihn vor den Häschern der MO zu erreichen. Wie Cruachan sagt, wir müssen das hier vorhandene Potential gegen unsere eigenen, sich verstärkenden Schwächen abwägen.« Er stampfte mit dem falschen Bein auf den Boden, um seine Entschlossenheit zu unterstreichen.
    »Nun gut«, sagte die alte Frau, die sich Sorgen um eine Einschaltung des Commonwealth gemacht hatte. »Ich sehe, dass die meisten von Ihnen dafür sind, unsere Arbeit hier fortzusetzen. Ich muss gestehen, dass ich gegen die vielen Punkte, die Dr. Cruachan vorgebracht hat, wenig sagen kann. Aber wir haben es jetzt mit einem neuen Problem zu tun, das wir nicht durch Abstimmung werden lösen können.
    Ist es richtig, dass im letzten Bericht aus dem Camp von einem alaspinianischen Miniaturdrachen in Gesellschaft des Subjekts die Rede ist?«
    Cruachan nickte langsam. »Ja, es gibt einen Hinweis auf die Anwesenheit einer Katalysatorkreatur in der Nähe des Subjekts.«
    »Was sollen wir dann machen? Abgesehen davon, dass dieses Tier wie ein Vergrößerungsglas für jegliches latente Talent fungiert, das das Subjekt vielleicht besitzt, ist es auch an sich ein tödliches Geschöpf. Wenn es eine emotionelle Bindung zu dem Subjekt entwickelt hat, wird es sich als ein viel gefährlicherer Gegner als ein Dutzend MO-Beamte erweisen.«
    Cruachan wischte ihre Besorgnis beiseite. »Ich habe gründlich über diese Sache nachgedacht. Man wird sich um die Schlange kümmern, das verspreche ich Ihnen. Wenn wir nicht mehr imstande sind, ein Reptil zu neutralisieren, dann dürfen wir auch nicht den Anspruch erheben, Ideale unserer Gesellschaft weiterzutragen.«
    »Das ist kein Reptil«, warf ein Mann von hinten ein. Seine Augen wirkten glasig, weil er dicke Kontaktlinsen tragen musste. »Es sieht zwar reptilienhaft aus, aber in seinen Adern fließt warmes Blut, und man sollte es eher als ...«
    »Mir ist verdammt gleichgültig, in welche Ordnung oder Gattung es gehört«, unterbrach ihn Cruachan ungeduldig, »das Vieh wird erledigt werden.« Seine Brauen schoben sich zusammen, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. »Wenn jetzt eine solche geistige Bindung existiert, dann ist sie ja wahrscheinlich stärker als die, die das Subjekt mit seiner Adoptivmutter verbindet.«
    »Also eine weitere Chance für externe Kontrolle!« rief eine Frau.
    »Ja. Anstatt eine neue Drohung darzustellen, ist es sogar möglich, dass dieses Lebewesen unser Schlüssel für die Kontrolle des Subjekts ist. Da sehen Sie, wie man scheinbare Schwierigkeiten zu unserem Vorteil wenden kann.«
    »Um Haithness und die anderen ist es schade«, murmelte einer der alten Männer. »Ich kannte Haithness seit fünfundvierzig Jahren.«
    »Ich auch«, erinnerte ihn Cruachan. »Wir dürfen schon im Andenken an sie, an Nyassalee und an Brora den Fall nicht aufgeben. Wenn sie sich, wie es wahrscheinlich ist, für unsere Sache geopfert haben, so ist das für uns ein weiterer Grund zum Weitermachen. Je mehr unsere Zahl schrumpft, desto mehr muss unsere Entschlossenheit wachsen.«
    Zustimmendes Gemurmel hallte ihm aus dem Konferenzraum entgegen.
    »Wir werden dieses Subjekt nicht aufgeben«, fuhr Cruachan mit kräftiger Stimme fort. »Er wird in unsere Gewalt kommen, gleichgültig, welche Mittel dafür erforderlich sind. Ich bitte jetzt um eine formelle Abstimmung.«
    Cruachan konnte befriedigt feststellen, dass der Entschluss einstimmig gefällt wurde. So geschah dies bei Entscheidungen dieser Art meistens; in einer Organisation dieser Art war kein Platz für Dissens.
    »Ich danke Ihnen allen«, sagte er, als die Hände sich wieder senkten. »Denken Sie immer daran, diese Nummer Zwölf hält vielleicht den Schlüssel für unsere Rehabilitierung in der Hand. Mit der Hoffnung sollten wir ans Werk gehen. Von diesem Augenblick an wird unsere ganze Energie darauf gerichtet sein, die Kontrolle über ihn zu gewinnen.« Er wandte sich ab und ging zur Tür.
    »Wir müssen uns beeilen. Wenn die MOs ihn zuerst finden, ist er für unsere Zwecke zerstört.«
    Die Gruppe löste sich rasch auf, und ihre Entschlossenheit kam an Intensität nur der Verzweiflung gleich, die ihr das Leben verlieh.

15. Kapitel
    Die Stadt stank nach den Ausdünstungen menschlicher und anderer Wesen, nach Tieren und exotischen Küchen, nach Kunstharzen und Baumaterialien, alten wie neuen, alle verstärkt durch die ewige Feuchtigkeit, die organische wie anorganische Materialien

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