Flinx
ausruhen.«
»Nein, nein«, Mutter Mastiff stand ungeduldig auf. »Ich kann mich erst dann ausruhen, wenn ich wieder zu Hause in meinem Laden bin.«
Von Small Symms Lokal bis zu der Nebenstraße, in der sich Mutter Mastiffs Geschäft befand, war es nicht weit. Da Symm sie trug, kamen sie schnell von der Stelle.
»Scheint leer«, meinte der Riese, während er die alte Frau vorsichtig absetzte. Es war Abend. Die meisten der Geschäfte hatten bereits die Läden heruntergelassen, vielleicht, weil es noch heftiger als sonst regnete. Auf dem Marktplatz war das Wetter häufig ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. »Scheint in Ordnung.« Mutter Mastiff ging auf die Tür zu. »Augenblick!« Flinx streckte den Arm aus, um sie zurückzuhalten. »Dort drüben, links vom Laden.«
Symm und Mutter Mastiff blickten in die Richtung, die er ihnen wies. »Ich sehe nichts«, sagte der Riese.
»Ich dachte, ich hätte eine Bewegung gesehen.« Flinx warf einen Blick auf Pip. Die Flugschlange döste friedlich im Schutz seines Slickers. Natürlich waren die Launen der Schlange häufig unberechenbar, aber diese anhaltende Ruhe war ein gutes Zeichen. Flinx wies nach rechts. Der Riese nickte und entfernte sich wie ein riesiger Schatten, um sich in der Dunkelheit neben dem leeren Geschäft zur Linken zu verstecken. Flinx ging nach rechts - nach Steuerbord, wie Lauren gesagt hätte. Er hatte eine Weile gebraucht, bis er ihr ihr plötzliches Verschwinden verziehen hatte, und Mutter Mastiff, dass sie es zugelassen hatte. Er fragte sich, was sie wohl tun mochte, aber die Erinnerung an sie begann bereits zu verblassen. Seine Gefühle würden da etwas länger nachhallen.
Mutter Mastiff wartete und sah zu, wie Freund und Sohn sich in entgegengesetzte Richtungen entfernten. Es machte ihr nichts aus, im Regen stehenzubleiben. Es war drallarianischer Regen, und das war etwas völlig anderes als der, der überall sonst im Universum fiel.
Flinx schlich sich vorsichtig an den feuchten Plastikwänden der Ladenfassen entlang und arbeitete sich auf die Gasse zu, die sich hinter ihrem Haus vorbeischlängelte. Wenn die Bewegung, die er entdeckt zu haben glaubte, auf die Anwesenheit eines Spähers deutete, der ihre Rückkehr erwartete, so wollte er nicht, dass dieses Individuum seinen Vorgesetzten Meldung erstattete, bis Flinx ihm einige Informationen abgeknöpft hatte.
Da! - wieder eine Bewegung, diesmal nicht zu verkennen! Es entfernte sich von ihm. Er beschleunigte sein Tempo, blieb aber im finstersten Schatten. Das Stilett, das gewöhnlich in seinem Stiefel schlief, lauerte jetzt kalt und vertraut in seiner rechten Hand.
Da! - ein Schrei in der Dunkelheit vor ihm, und eine aufragende, mächtige Gestalt. Flinx rannte los, bereit zu helfen, obwohl es unwahrscheinlich war, dass der Riese irgendwelche Unterstützung brauchte. Und dann etwas Neues, etwas Unerwartetes.
Nervöses Gelächter?
»Hallo, Flinx-Junge!« Im schwachen Licht konnte Flinx das freundliche Gesicht ihres Nachbarn Arrapkha erkennen.
»Ach, du bist es, Arrapkha.« Flinx steckte das Stilett dorthin zurück, wo es hingehörte. »Du hast mir Anlass zur Sorge gegeben. Ich dachte, mit finsteren Gestalten in der Nacht wäre jetzt ein Ende.«
»Ich hab dir Anlass zu Sorge gegeben?« Der Handwerker wies auf die hünenhafte Gestalt Small Symms, der hinter ihm stand.
»Es tut mir leid«, sagte Symm, Nachsicht heischend. »Wir konnten dich nicht erkennen.«
»Jetzt wisst ihr es.« Er sah wieder zu Flinx hinüber. »Ich hab euren Laden für euch bewacht.« Symm ging zu Mutter Mastiff, um sie zu beruhigen. »Du weißt schon, ich hab aufgepasst, dass keiner einbricht und versucht, was zu stehlen.«
»Das war nett von dir«, sagte Flinx, während sie zur Straße zurückgingen.
»Gut, dich wieder hier zu sehen, Flinx-Junge. Ich hatte dich schon aufgegeben, kurz nachdem du weggegangen warst.«
»Warum hast du dann weiterhin den Laden bewacht?«
Der ältere Mann grinste. »Wahrscheinlich, weil ich die Hoffnung nicht aufgeben konnte. Um was ging es denn überhaupt?«
»Etwas Illegales, in das Mutter Mastiff vor vielen Jahren verwickelt war«, erklärte Flinx. »Sie hat mir keine Einzelheiten gesagt, nur dass es um Rache ging.«
»Manche Leute haben ein langes Gedächtnis«, sagte Arrapkha und nickte wissend. »Da ihr wohlbehalten und gesund zurückgekehrt seid, nehme ich an, dass ihr mit den Entführern deiner Mutter Frieden geschlossen habt?«
»Wir haben die Sache zu Ende gebracht«, meinte
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