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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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freundliches Summen hellfarbiger Schwingen von der anderen Seite. Er fand ein Stück Draht und stocherte damit in dem Loch herum. Doch das Loch war leer, und der Draht stieß ins Freie.
    Er verließ sein Zimmer und durchsuchte hastig den Rest der Wohnung. Mutter Mastiff stand an dem Konvektionsofen und kochte etwas, das nach Pfeffer und weniger exotischen Gewürzen duftete. »Ist was, Junge?«
    »Pip ist verschwunden.« Flinx suchte unter dem eben erst wieder zurechtgerückten Mobiliar herum, bewegte Schüsseln, Decken und Kissen.
    »Das habe ich schon aus dem Geschrei geschlossen, das ich aus dem Schlafzimmer gehört habe«, meinte sie sarkastisch. »Wieder einmal verschwunden, wie?«
    »Er bleibt nie bis zum Morgen aus, wenn er nachts einen Flug unternimmt. Nie!«
    »Es gibt für alles ein erstesmal, selbst für Monster«, meinte Mutter Mastiff mit einem Achselzucken und wandte sich wieder ihren Kochkünsten zu. »Mir würde es gar nichts ausmachen, wenn das kleine Scheusal nicht zurückkäme.«
    »Schäm dich, Mutter!« sagte Flinx mit gequälter Stimme. »Er hat mir das Leben gerettet, und deines wahrscheinlich auch.«
    »Dann bin ich eben ein undankbarer alter Yax'm«, schnaubte sie. »Du kennst ja meine Gefühle für das Biest.« Flinx beendete seine Inspektion ihres Zimmers und rannte dann entschlossen in das seine zurück und fing an, sich anzuziehen. »Ich geh draußen nach ihm suchen.«
    Mutter Mastiff runzelte die Stirn. »Das Frühstück ist bald fertig. Warum dir die Mühe machen, Junge? Wahrscheinlich kommt er doch bald zurück, leider. Außerdem, wenn er irgendwo steckengeblieben ist, wirst du ihn ja doch nicht finden.«
    »Er könnte in der Gasse hinter dem Laden sein«, wandte Flinx ein, »und ich kann ihn hören, selbst wenn ich ihn nicht sehen kann.«
    »Wie du meinst, Junge.«
    »Du brauchst auch mit dem Frühstück nicht auf mich zu warten.«
    »Meinst du, ich will deinetwegen verhungern? Geschweige denn wegen irgend so einem Flugteufel?« Sie hatte es schon lange aufgegeben, mit ihm zu streiten. Wenn er sich zu irgend etwas entschlossen hatte - nun, dann könnte man ebensogut darauf warten, dass jemand die Ringe des Planeten fertigstellte, indem er die Lücken in ihnen schloss. In den meisten Belangen war er durchaus ein pflichtbewusster Sohn, aber er lehnte es einfach ab, sich irgendwie einschränken zu lassen.
    »Wenn du zurückkommst, ist es fertig«, sagte sie, überprüfte die Behälter und drehte ihre Temperatur etwas herunter. »Du kannst es dir dann ja aufwärmen.«
    »Danke, Mutter.« Obwohl sie sich geradezu halsbrecherisch verrenkte, um ihm auszuweichen, schaffte er es doch, ihr einen hastigen Kuss auf die lederne Wange zu drücken. Sie wischte sich die Stelle ab, aber nicht sehr fest, während sie ihm nachsah, wie er aus dem Laden rannte.
    Einen Augenblick lang dachte sie daran, ihm zu sagen, was sie vor Tagen im Wald erfahren hatte. Das über diese seltsamen Meliorareleute und die Absichten, die sie ihm gegenüber hegten. Dann tat sie die Idee mit einem Achselzucken ab. Nein, sie hatten dieses widerwärtige Volk abgeschüttelt, und dem Blick nach zu schließen, den sie zuletzt auf ihr Lager geworfen hatte, würden sie ihren Jungen wohl nie wieder belästigen.
    Was das betraf, was sie über seine Vergangenheit erfahren hatte, so würde es besser sein, dieses Geheimnis noch ein paar Jahre für sich zu behalten. Sie wusste, wie hartnäckig impulsiv er manchmal sein konnte, und solche Informationen könnten leicht dazu führen, dass er in alle möglichen gefährlichen Richtungen wegrannte. Besser eine Weile nichts zu sagen. Wenn er ein vernünftiges Alter erreicht hatte, dreiundzwanzig vielleicht, würde sie ihn mit dem vertraut machen, was sie über seine Herkunft erfahren hatte. Bis dahin würde er den Laden übernommen und vielleicht geheiratet und sich zu einem vernünftigen, ruhigen Leben niedergelassen haben.
    Sie tauchte den Löffel in den Topf und schnitt eine Grimasse. Zu wenig Saxifraga. Sie griff nach einer kleinen Gewürzdose.
    »Pip! Komm zu mir, Junge!« Aber da war immer noch kein rosafarben blauer Blitz am Himmel, kein Summen zu hören. Wo er wohl hingeflogen sein mochte? Flinx wusste, dass der Minidrach die Gasse hinter dem Laden liebte. Dort war er schließlich zum erstenmal auf die Flugschlange gestoßen, und für die Vorstellung einer Schlange war die Gasse gewöhnlich voll interessanter Dinge, die man verzehren konnte. Und so geschickt und agil der Minidrach auch in

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