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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich vergewissert hatte, dass er außer Sichtweite des Mannes war, blieb Flinx stehen, um Atem zu holen. Zumindest wusste er jetzt mit einiger Sicherheit, dass Mutter Mastiff entführt und aus der Stadt verschleppt worden war. Warum man sie freilich in den großen Nordwald geschleppt hatte, blieb ihm ein Rätsel.
    Abgesehen von dem Schmerz tief in seinem Bewusstsein, hatte sich jetzt noch ein anderer bemerkbar gemacht. Er hatte seit der letzten Nacht nichts mehr zu essen gehabt. Schließlich konnte er ja nicht gut mit leerem Magen in die immergrüne Wildnis von Moth eindringen.
    Bereite dich gut vor und handle dann erst. Das hatte Mutter Mastiff ihn gelehrt. Ich werde nach Hause gehen, sagte er sich. Zurück zum Laden, zum Marktplatz. Die Entführer hatten einen Sumpfer genommen. Die Kosten für ein solches Fahrzeug waren für Flinx unerschwinglich, aber dafür wusste er, wo er sich einen Laufvogel, einen Stupava, mieten konnte. Der würde ihm sowohl Flexibilität als auch die nötige Geschwindigkeit verschaffen.
    Seine Beine schmerzten immer noch von seinem Gang quer durch die Stadt, daher benutzte er ein öffentliches Transportmittel, um nach Hause zurückzukehren. Zeit war jetzt wichtiger als Geld. Das Fahrzeug verkehrte auf einer der wie Radnaben angeordneten Hauptstraßen, und so erreichte er den Marktplatz binnen weniger Minuten.
    Von der Haltestelle war es nur noch ein kurzer Weg bis zum Laden. Seine Hoffnung gaukelte ihm das Bild von Mutter Mastiff vor, die im Eingang stand, die Treppe wischte und nur darauf wartete, ihn auszuschimpfen, weil er so lange weggewesen war. Aber der Laden lag ganz still da, der Wohnbereich war immer noch in Unordnung und verlassen. Dennoch sah Flinx sich sorgfältig um. Er hatte sich vor dem Weggehen genau gemerkt, wo einige Gegenstände gelegen waren, und stellte fest, dass niemand sie verrückt hatte.
    Er fing an, einige Dinge zusammenzutragen, die er mitnehmen wollte. Anschließend erwarb er sich auf dem Markt einen kleinen Rucksack und soviel Nahrungskonzentrate, wie er hineinstopfen konnte. Obwohl er sich für das dazu erforderliche Feilschen wenig Zeit nahm, bekam er doch für die Gegenstände aus Mutter Mastiffs Beständen ihren vollen Gegenwert. Mit Pip auf seiner Schulter kamen nur wenige auf den Gedanken, ihn betrügen zu wollen. Wenn jemand es doch versuchte, warnten die Reaktionen des Minidrachs Flinx sofort, worauf dieser jegliche Verhandlung abbrach.
    Flinx vertauschte seine Stadtschuhe gegen weniger auffällige, dafür aber dauerhaftere, für den Wald geeignete Modelle. Sein Slicker hingegen würde ihm zwischen den Bäumen ebenso gute Dienste leisten wie zwischen den Türmen der Stadt. Als er seinen Tauschhandel beendet hatte, verkaufte er noch einige Dinge, um den Habensaldo auf seiner Credcard anzuheben. Dann kehrte er in den Laden zurück, um sich dort ein letztesmal umzusehen. Leer. Wie leer er doch ohne Mutter Mastiff war. Er vergewisserte sich, dass die Läden verriegelt waren und schloss dann die Tür ab. Dann suchte er einen Verkaufsstand etwas weiter oben auf der Straße auf.
    »Du musst den Verstand verloren haben, Flinx-Junge«, sagte Arrapkha vom Eingang seiner Bude und schüttelte besorgt den Kopf. Sein Laden roch nach Sägemehl und Kleister. »Weißt du, wie es im Wald ist? Er reicht von hier bis zum Nordpol. Dreitausend oder viertausend Kilometer, und weit und breit keine Stadt von vernünftiger Größe. Der Schlamm dort droben ist so tief, dass er ganz Drallar verschlucken könnte. Ganz zu schweigen von allen möglichen Lebewesen, die einen fressen oder vergiften. Niemand geht in den Nordwald, außer Forscher und Hirten, Jäger und Sportsleute - Verrückte von Außerplanet, die solche Abenteuer lieben, Biologen und Botaniker - aber nicht normale Leute wie du und ich.«
    »Die Leute, die meine Mutter verschleppt haben, sind auch nicht normal«, erwiderte Flinx.
    Da er dem Jungen sein Vorhaben nicht ausreden konnte, versuchte Arrapkha es mit einem Scherz. »Schlimm genug, für die, dass sie das getan haben. Ich glaube nicht, dass die wissen, worauf sie sich da eingelassen haben.«
    Flinx lächelte höflich. »Danke, Arrapkha. Wenn du mir nicht geholfen hättest, hätte ich wirklich nicht gewusst, wo ich anfangen muss.«
    »Ich wünschte fast, ich hätte gestern abend nichts gesagt«, murmelte der Handwerker betrübt. »Nun, jedenfalls viel Glück, Flinx-Junge. Ich werd' an dich denken.«
    »Du wirst mich wiedersehen«, versicherte ihm Flinx mit mehr

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