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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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interessierte, sie vielleicht gar nicht als Außenweltler identifiziert hätte. Joppe bewies ihre Anwesenheit in jenem ganz bestimmten Teil des Marktes von Drallar zu später Nacht dies: sie vertrauten entweder fest darauf, unbemerkt zu bleiben, oder waren einfach dumm. Joppe vermutete, dass sie auf Abenteuer aus waren.
    Joppe war das recht. Er würde ihnen mit Vergnügen ein Abenteuer liefern, eins, das sie nicht so leicht vergessen würden, und den Nachbarn zu Hause, auf irgendeiner lieblicheren Welt, wie Terra oder New Riviera, erzählen konnten. Sie sahen nicht so aus, als würden sie besondere Schwierigkeiten machen. Wenn aber doch, dann würden sie vielleicht noch mehr als nur eine interessante Episode zu berichten haben.
    Joppe war hungrig. Er hatte seit mehr als einer Woche keinen Coup mehr gelandet. Er betrachtete das dahin schlendernde, plaudernde Paar mit dem wohlwollenden Blick des Farmers, der zwei seiner preisgekrönten Fleischtiere betrachtete.
    Da es noch einigermaßen früh war, hatte man noch nicht alle Lichter auf dem Markt gelöscht, aber es hatten schon genügend Läden geschlossen, um Joppe Hoffnung zu machen. Die Eigenart seiner Arbeit erforderte Abgeschiedenheit. Er hatte es nicht eilig. Joppe hatte ein instinktives Gefühl für seine Arbeit. Wenn noch einige weitere Ladenbesitzer schlossen, so würde das ganz bestimmt nicht schaden, so lange die zwei nicht ihren Fehler erkannten und zu den heller beleuchteten Teilen des Marktes zurückkehrten.
    Doch dazu schien das Paar keine Neigung zu verspüren. Joppes Hoffnung wuchs. Er konnte sie deutlich hören, sie unterhielten sich über irgendeine Sehenswürdigkeit, die sie am Nachmittag besichtigt hatten. Joppes Hand schloss sich um den Kolben des kleinen Nadlers, den er in der Tasche trug, und er rückte den beiden näher auf den Pelz, verringerte die Distanz zwischen sich und seiner Beute.
    Das Paar hatte jetzt das Ende der Sackgasse erreicht und war vor dem letzten Geschäft stehen geblieben, dessen Läden geschlossen waren und das in Dunkelheit dalag. Sie schienen zu überlegen. Dann beugte sich der Mann zur Ladentür vor und holte einige Gegenstände aus den Taschen. Er machte etwas, das Joppe nicht sehen konnte.
    Der Dieb wurde langsamer, die Bewegung, mit der er den Nadler aus der Tasche zog, stockte, und er starrte verwirrt auf seine Beute. Das schienen Kollegen zu sein. Was hatten die vor? Er trat ein paar Schritte näher, immer noch im Schutz der Schatten. Er war ihnen jetzt nahe genug, um erkennen zu können, dass die Tür mit einem Handschloss gesichert war, das den Abdruck aller fünf Finger des Ladenbesitzers erforderte, und zwar in der richtigen Reihenfolge, um sich zu öffnen. Die kleine schwarze Scheibe, die der Tourist gegen das Handschloss drückte, war ein sehr teures, kompliziertes Gerät, zum Decodieren und öffnen solcher Schlösser. Die Finger des Mannes huschten über die Tasten, und dann überprüfte er die Ziffernfolge, die sich ihm bot, wie jemand, der nicht nur genau wusste, was er tat, sondern es auch schon häufig getan hatte.
    Während der Mann an der Tür beschäftigt war, stand seine Begleiterin da, die Hände in die Hüften gestemmt, und beobachtete ihn. Dann wandte sie den Blick abrupt von dem Mann ab, und Joppe spürte ein Augenpaar, das sich auf ihn richtete.
    Plötzlich war das matronenhafte Kichern, das er den ganzen Abend von ihr gehört hatte, wie weggewischt. Plötzlich war da überhaupt nichts Weiches mehr an ihr. Die unerwartete Verwandlung, die sich nun in ihrer Haltung und ihrem Tonfall ausdrückte, war erschreckend. »Tut mir leid, dass wir Ihren Abend vergeuden mussten, Freund, aber wir brauchten einen guten Schirm, um den Rest des Packs fernzuhalten. Dafür vielen Dank. Und jetzt machen Sie kehrt! Sehen Sie ein, dass es sich nicht gelohnt hat und suchen Sie sich eine andere Beute. Wir haben jetzt keine Zeit für Sie. Oh, und lassen Sie diese Waffe stecken, damit niemandem was passiert, ja?« Sie lächelte freundlich.
    Zu verblüfft, um reagieren zu können, stand Joppe einfach da, und seine Hand hielt immer noch den Nadler umfasst. Mit der hier würde ich fertig werden, dachte er. Aber da war etwas an ihrer Haltung, das ihn davon abhielt. Diese Haltung deutete unverkennbar die Nähe einer Waffe an, und nicht nur ihre Nähe, sondern auch die Absicht, sie zu gebrauchen. Ihr Begleiter hatte in seiner Arbeit innegehalten und kauerte wartend vor der Tür.
    Das alles passt nicht, dachte Joppe. Er war kein

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