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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lag der Ort, aus dem ihm dieses herrliche Aroma entgegenschlug: eine echte Küche. Zwei mit dichtem Pelz bedeckte Gestalten schnarchten friedlich in der Nähe. Am Eingang hatte ein älteres Paar Platz genommen, konzentrierte sich aber ganz auf seine Mahlzeit und drehte sich nicht einmal, um zu ihm aufzublicken. Zwei jüngere Paare saßen näher am Feuer, aßen dort und unterhielten sich. In der Ecke ganz hinten saß eine Gruppe älterer Leute, die alle die schwere Kleidung des Nordlandes trugen.
    Er ging die paar Stufen in den Speisesaal hinunter, in der Absicht, jemand in der Küche nach einer Mahlzeit zu fragen. Plötzlich drängte etwas so unwiderstehlich in sein Bewusstsein, dass er sich an der Wand festhalten musste, um nicht umzufallen.
    Zwei jüngere Männer waren aus einer anderen Tür in den Speisesaal gekommen. Sie redeten mit der Gruppe älterer Leute in der Ecke. Keiner hatte zu Flinx herübergesehen, keiner hatte ein Wort zu ihm gesagt.
    Er stieß sich von der Wand ab, taumelte und stützte sich am Tisch der beiden alten Leute. Der Mann blickte von seinem Teller zu dem ungebetenen Besucher auf und runzelte die Stirn.
    »Ist Ihnen nicht gut, junger Mann?«
    Flinx gab keine Antwort, sondern starrte quer durch den Saal. Gesichter - er konnte unter all der dicken Kleidung keine Gesichter erkennen. Sie blieben seinen Augen verborgen - nicht aber einer anderen Art der Wahrnehmung.
    Und ohne zu denken, fragte er scharf:
    »Mutter?«

9. Kapitel
    Eine der vermummten Gestalten fuhr in ihrem Stuhl herum und starrte ihn an. Ihre Augen waren vor Überraschung geweitet und signalisierten eine Warnung, die Flinx aber ignorierte. Sie schickte sich an aufzustehen.
    Der Rest der Gruppe starrte den jungen Mann an, der auf der anderen Seite am Eingang stand. Einer der jüngeren Männer legte Mutter Mastiff die Hand auf die Schulter und drückte sie in ihren Stuhl zurück, worauf sie ihn sofort in die Hand biss. Der Begleiter des Mannes zog etwas aus der Manteltasche und ging auf Flinx zu. Die Gesichter der Gruppe, die bei Flinx unerwartetem Auftauchen zuerst Verblüffung gezeigt hatten, blickten jetzt grimmig.
    Flinx suchte Boden und Wände ab, fand den Schalter, den er gesucht hatte, und drückte ihn. Die Lichter im Speisesaal gingen aus, so dass der Raum jetzt nur noch von dem schwachen Tageslicht erhellt wurde, das durch die schmalen Fenster hereinfiel.
    Was für ein phantastisches Talent ich doch besitze, dachte er, während er sich Deckung suchend wegduckte. Er hatte scharf und eindeutig auf Mutter Mastiffs Gegenwart reagiert - nachdem er fast über sie gestolpert war.
    Der Raum füllte sich mit Schreien der regulären Gäste, in die sich die Flüche der Gruppe mischten, die Flinx überrascht hatte. Er versuchte nicht, den Tisch zu erreichen, wo man Mutter Mastiff festhielt. Dafür war er ein zu erfahrener Veteran aus vielen Straßenprügeleien. Vielmehr hatte er sich mit einem Blick die Anordnung des Speisesaals eingeprägt, zog sich zurück und versuchte, an der Außenwand entlangkriechend, in den Rücken seiner Gegner zu gelangen. Drei waren mit ihr am Tisch gesessen, und dazu kamen noch die zwei, die eben erschienen waren. Fünf Gegner.
    »Wo ist er denn - macht doch Licht!« Sehr hilfreich von ihnen, dachte Flinx, dass sie ihn wissen ließen, wo sie waren. Er würde diese Information schnell nutzen müssen, das wusste er. Bald würde einer der Gäste oder ein Angestellter wieder Licht gemacht haben und ihm damit den einzigen Vorteil nehmen, den er im Augenblick besaß.
    Ein scharfes Knistern ging durch den Raum, begleitet von einem kurzen Lichtblitz. Einer der anderen Gäste stieß einen Warnruf aus. Flinx lächelte. So lange sich alle an den Boden pressten, würden die Lichter noch eine Weile ausgeschaltet bleiben.
    Ein zweiter Blitz zerriss die Luft in Tischhöhe, dicht genug, dass seine Haut prickelte. Ein Lähmungsstrahl. Die Gegenseite hatte also nicht vor, ihn zu töten, dachte er, nahm sich aber nicht die Zeit zu überlegen, warum sie so um ihn besorgt waren. Die Entführer feuerten weiterhin blindlings durch die Finsternis. So lange diese nervenlähmenden Strahlen den Raum erfüllten, würde kein Angestellter einen Lichtschalter betätigen.
    Flinx, wieder einmal dankbar für seine schmächtige Gestalt, hatte inzwischen auf dem Bauch kriechend die andere Wand erreicht. Im gleichen Augenblick hörte das Strahlerfeuer auf. Da er vermutete, dass einer seiner Widersacher jetzt nach einem Lichtschalter tastete,

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