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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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rührte von der Strahlung vom naheliegenden See und nicht von ihren Ahnen her. Sie war die auffallendste Schönheit, die Flinx je gesehen hatte.
    Jetzt fand er seine Stimme wieder und murmelte: »Ich muss denen nach.« Die Hand ließ seine Schulter nicht los. Er hätte sie wegwischen können, aber er tat es nicht.
    »Mein Name ist Lauren Walder«, sagte sie. »Ich bin hier die Geschäftsführerin von Granite Shallows.« Ihre Stimme war voll mühsam unterdrückter Wut, als sie jetzt mit einer ruckartigen Kopfbewegung zum See hinüberdeutete. »Was haben Sie mit diesen Idioten zu tun?«
    »Die haben meine Mutter entführt«, erklärte er. »Ich weiß nicht, warum, und das interessiert mich im Augenblick auch gar nicht. Ich will sie bloß zurück haben.«
    »Da sind Sie ein wenig in der Minderzahl, nicht wahr?«
    »Das bin ich gewöhnt.« Er deutete auf die Fenster des Speisesaals und die immer noch offenstehende Tür zur Terrasse. »Schließlich liegt da nicht meine Leiche auf dem Boden.«
    Sie musterte ihn mit gerunzelter Stirn, und ihre Brauen schoben sich zusammen. »Woher wissen Sie, dass der Mann tot ist?«
    »Weil ich ihn getötet habe.«
    »Verstehe«, sagte sie und studierte ihn im Licht dieser neuen Erkenntnis. »Womit?«
    »Mit meinem Stilett«, sagte er.
    »Ich sehe kein Stilett.« Ihr Blick musterte ihn von oben bis unten.
    »Das sollen Sie auch nicht. Hören Sie, ich muss jetzt weiter. Wenn die einen zu großen Vorsprung bekommen ...«
    »Keine Sorge«, sagte sie, sichtlich bemüht, ihn zu beruhigen. »Ich hab da etwas, was ich Ihnen zeigen muss.«
    »Sie verstehen anscheinend nicht«, beharrte er. »Ich weiß nicht, wie ich denen auf der Spur bleiben soll. Ich weiß nicht, wo sie an Land gehen und ...«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Sie werden sie nicht verlieren.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil wir die bald eingeholt haben. Lassen Sie sie ruhig glauben, sie wären entkommen.« Ihre Hand spannte sich um seine Schulter. »Ich verspreche Ihnen, dass wir sie fangen.«
    »Nun ... « Er warf Pip einen Blick zu vielleicht würde die Flugschlange bald wieder imstande sein aufzusteigen. Das könnte in einer bevorstehenden Auseinandersetzung sehr wichtig sein. »Wenn Sie ganz sicher sind ...«
    Sie nickte wieder und wirkte dabei ebenso kompetent wie sie schön war. Ziemlich jung als Geschäftsführerin dieses Freizeitparks, dachte er. Eigentlich sollte sie ja wissen, wovon sie redete. Auf ein paar Minuten konnte er ihr ja jedenfalls vertrauen.
    »Was haben Sie mir denn so Wichtiges zu zeigen?« fragte er.
    »Kommen Sie mit!« Ihre Stimme war immer noch voll Zorn.
    Sie führte ihn quer über die Terrasse, ins Haus zurück, und dort in den Speisesaal. Einige ihrer Mitarbeiter bemühten sich um eine der Frauen, die dort gegessen hatte, als die Lichter ausgegangen waren und die Schießerei begonnen hatte. Ihr Mann und ihre Begleiter standen besorgt um sie herum; ihr Atem ging schwer, und sie hielt sich mit einer Hand die Brust.
    »Herzanfall«, erklärte Lauren knapp.
    Flinx sah sich um. Da lagen immer noch umgestürzte Tische und Stühle, aber sonst deutete nichts darauf, dass in dem Raum ein verzweifelter Kampf stattgefunden hatte. Paralysestrahlen beschädigten unbelebte Gegenstände nicht. Der Mann, den er getötet hatte, war vom Personal entfernt worden. Darüber war er froh.
    Lauren führte ihn zur Küche. Neben der Tür lagen die zwei pelzbedeckten Gestalten, die er beim Betreten des Raums bemerkt hatte. Aus der Nähe konnte er ihre runden Gesichter sehen, die noch im Tod vor Schmerz verzerrt waren. Ihre kurzen Stummelbeine hatten sie dicht an sich herangezogen. Ihr Pelz war rostrot, abgesehen von gelben Kreisen rings um die Augen, die jetzt zugepresst waren. Für immer.
    »Sennar und Soba«, sagte Lauren und sah die toten Tiere mit einer Mischung aus Wut und Trauer an. »Das sind Wervils - oder besser gesagt, das waren welche«, fügte sie bitter hinzu. »Ich habe sie von klein auf gepflegt und aufgezogen. Ich fand sie verlassen im Wald. Sie haben hier gerne neben der Küche geschlafen. Alle Leute haben sie gefüttert. Sie müssen sich im falschen Augenblick bewegt haben. In der Dunkelheit muss einer von diesen ...« - sie benutzte einen Ausdruck, den Flinx nicht erkannte, was für sich betrachtet schon ungewöhnlich war - »geglaubt haben, das wären Sie. Die haben auf alles geschossen, das sich bewegte, hat man mir gesagt.« Sie hielt einen Augenblick inne und fügte dann hinzu: »Sie

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