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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatten schwarze Leiber mit gelben und orangefarbenen Mustern darauf, und flogen, indem sie ein paar wurstförmiger Luftsäcke auf dem Rücken aufbliesen. Durch Regulieren der Luftmenge in den Säcken konnten die Lebewesen nicht nur ihre Höhe, sondern auch ihre Flugrichtung steuern. Sie bohrten sich in den Fliegerschwarm hinein und schnappten mit ihren langen, dünnen Schnauzen einen der kleinen Flieger nach dem anderen aus der Luft. Sobald ein Popper sich seine Beute geschnappt hatte, entleerte er seine Luftsäcke und ließ sich fallschirmartig auf den Boden hinab. Sie schienen jedesmal unmittelbar über ihren jeweiligen Löchern zu landen, in denen sie dann sofort verschwanden.
    Als weder die Fliegerwolke noch die angreifenden Poppers irgendwelche Anstalten machten, sich zu verziehen, traf Flinx die Entscheidung, seine Reise trotzdem fortzusetzen. Er fuhr ganz langsam und suchte sich vorsichtig seinen Weg zwischen den Bäumen. Er hatte beinahe einen Kilometer zurückgelegt, als die Schwärme endlich dünner wurden, und schließlich hatte er wieder freie Sicht.
    Ein Blick nach hinten zeigte ihm eine solide Mauer aus Grau, Schwarz und Gelborange, die wie Rauch zwischen den Bäumen hing. Er brauchte einen Augenblick, bis ihm bewusst wurde, dass aus dem Sumpfer etwas fehlte.
    »Pip?« Der Minidrach lag weder - wie sonst - eingerollt auf dem Beifahrersitz noch hing er über dem Sumpfer in der Luft.
    Flinx brauchte ein paar unruhige Minuten, bis er seinen Begleiter schließlich im Gepäckraum hinter den Sitzen auf dem Bauch liegend fand, zum Dreifachen seines üblichen Durchmessers angeschwollen. Er hatte sich mit den anscheinend wohlschmeckenden kleinen Fliegern gründlich vollgestopft. Flinx war überzeugt, dass sein augenblicklich bewegungsunfähiger Begleiter gar nicht gut aussah.
    »Das wird dich lehren, keinen Durq aus dir zu machen«, sagte er ihm. Der Minidrach versuchte, sich zu bewegen und ihn anzusehen, gab den Versuch aber schnell auf. Es würde eine Weile dauern, bis er wieder fliegen konnte - selbst bis zur Schulter seines Meisters.
    Flinx setzte die Reise nach Norden fort und nahm sich kaum die Zeit dazwischen zu schlafen. Zwei Tage waren verstrichen, seit er sich den Sumpfer angeeignet hatte. Bei der recht laschen Einstellung, die er bei ländlichen Bürokraten voraussetzte, würde es eine ganze Weile dauern, bis sich jemand um das fehlende Fahrzeug kümmerte. Und bis schließlich jemand auf die Idee kam, dass hier tatsächlich ein Diebstahl vorlag, würde Flinx bereits zweihundert Kilometer entfernt sein. Und die Behörden würden keine Ahnung haben, welche Richtung er eingeschlagen hatte. Da Sumpfer unmittelbar über der Oberfläche dahinglitten, hinterließen sie keine Spur. Ihre einfache lonendüse hinterließ auch praktisch keinerlei Emissionen in der Luft. Flinx rechnete auch gar nicht mit einer besonders aufwendigen Verfolgung, schließlich ging es doch nur um ein einziges kleines, vergleichsweise billiges Fahrzeug.
    Dafür zerbrach er sich immer noch den Kopf über all die Mühen und Kosten, die jemand auf sich nahm, um eine harmlose alte Frau zu entführen. Die ganze Situation war so wenig plausibel, dass das nur seine Ängste verstärkte, seinem Zorn und seiner Entschlossenheit aber keinen Abbruch tat.
    Einige Tage verstrichen, bis er bemerkte, dass die Luft sich verändert hatte. Es war ein fremdes, unbekanntes Gefühl, das er nicht deuten konnte. Da war zwar immer noch die ewige Feuchtigkeit, aber sie war irgendwie schärfer geworden, wirkte unmittelbarer auf seine Nasenschleimhäute. »Was denkst du, was das ist, Pip?« fragte er laut. Die Flugschlange hätte darauf nicht einmal dann geantwortet, wenn sie dazu fähig gewesen wäre, denn all ihre Mühen und Energien galten im Augenblick der Aufgabe, Fell, Fleisch und Knochen zu verdauen.
    Der Sumpfer glitt einen kleinen Hügel hinauf. Oben angelangt, hatte Flinx ein Panorama vor sich, das ihm den Atem raubte. Zuerst dachte er, er wäre irgendwie aufs Meer gestoßen. Aber er wusste, dass das nicht sein konnte. Nördlich von Drallar gab es kein Meer, nicht bis man den im ewigen Eis liegenden Pol erreicht hatte, oder wenn man Tausende von Kilometer nach Osten oder Westen reiste.
    Die Wasserfläche sah zwar wie ein Ozean aus, er erkannte aber, um was es sich in Wirklichkeit handelte: um einen See, einen der vielen Hunderte, die dieser Gegend bis hinauf bis zur Arktis ihren Namen gegeben hatten. Die Sonne schien nicht direkt darauf, denn die Wolken

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