Flinx
Steuer nach links und spürte, wie der Katamaran sofort reagierte.
»Okay, und jetzt zurück nach Steuer ... nach rechts, aber nicht zu scharf.« Das Boot schnitt durch die Wellen, als er das Steuer herumdrehte.
Plötzlich veränderte sich alles. Ein neues Geräusch, ein tiefes Dröhnen, wurde hörbar. »Verdammt«, sagte Lauren enttäuscht und deutete nach oben.
Flinx Blick suchte die Wolken ab. Der Skimmer, der vom nördlichen Horizont aufgetaucht war, war ziemlich groß. Jedenfalls mehr als groß genug, um seine eigene Mannschaft und die Insassen der Sumpfer aufzunehmen. Falls es noch irgendwelche Zweifel an den Absichten des Skimmers gegeben hatte, so wurden sie schnell zerstreut, als das bewegliche Fahrzeug herunterstieß, einen Kreisbogen schlug und dann auf den ersten Sumpfer zustrebte und sich seiner Geschwindigkeit anpasste.
»Wenn die an Bord gehen, haben wir für immer das Nachsehen«, meinte Flinx besorgt. »Können sie sie nicht wegputzen, während die umzusteigen versuchen?« Die Mannschaft des Skimmers hatte die Geschwindigkeit ihres Fahrzeugs bereits der des Sumpfers angepasst, und ließ jetzt gerade eine Strickleiter aufs Wasser herunter.
Wieder beugte sich Lauren über ihre Waffe. Ihr Finger zögerte am Abzug; dann richtete sie sich auf und schlug ärgerlich nach dem Kolben der Waffe. »Wirklich reizende Leute. Die halten Ihre Mutter als Schild an die untersten Leitersprossen. So kann ich nicht schießen.«
»Was machen wir jetzt? Wir können sie doch nicht die ganze Zeit nur umkreisen!«
»Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?« Sie ließ den Karabiner in seiner Verankerung hängen und rannte an einen Einbaukasten, der mittschiffs angebracht war. »Sumpfer, Paralysepistolen, Entführung, und jetzt noch ein Skimmer, den man ihnen aus dem Norden entgegenschickt. Wer sind denn diese Leute?«
»Keine Ahnung«, knurrte Flinx. »Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich das alles nicht kapiere.« Er zögerte, versuchte, sie im Auge zu behalten und mit dem Düsenboot die immer noch mit Höchsttempo dahinrasenden Sumpfer und den Skimmer, der über ihnen in der Luft hing, zu umkreisen. »Was werden Sie jetzt tun?«
Das Gerät, das sie aus dem Kasten geholt hatte, war ebenso lang wie der Bolzenkarabiner, aber viel zierlicher. »Wenn ich es sage«, stieß sie erregt hervor, »möchte ich, dass Sie auf sie losfahren und das Boot im letzten Augenblick zur Seite reißen. Ich glaube nicht, dass sie damit rechnen. Dazu sind die vielzusehr damit beschäftigt, auf den Skimmer umzusteigen.«
»Was haben Sie vor?« fragte er interessiert. »Wollen Sie den Skimmer außer Gefecht setzen?«
»Mit Bolzen? Das ist doch nicht Ihr Ernst!« schnaubte sie. »Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage.«
»So lang das, was Sie sagen, einen Sinn ergibt, schon«, meinte er etwas verstimmt über den Ton, den sie angeschlagen hatte.
»Sie vergeuden Ihre Zeit. Tun Sie es!«
Er riss das Rad hart herum. Der Katamaran beschrieb einen so scharfen Bogen, dass der backbordseitige Rumpf sich aus dem Wasser hob. Eine Fontäne verbarg sie einen Augenblick lang den Blicken der Sumpferbesatzung.
Wenige Sekunden später befanden sie sich auf direktem Kurs zu dem Sumpfer und dem darüber schwebenden Skimmer. Die Aktivität auf beiden Fahrzeugen verstärkte sich, als das Düsenboot auf den Sumpfer zuschoss. Wie Lauren vermutet hatte, war ein solcher Angriff das letzte, womit ihre Gegner gerechnet hatten. Ein paar Schüsse, schnell abgefeuert und schlecht gezielt, blitzten an ihnen vorbei.
»Hart Backbord!« schrie Lauren und übertönte damit das Brüllen der Düse. Die Insassen des Sumpfers hatten sich in Erwartung eines Zusammenpralls niedergeduckt. Flinx lehnte sich ins Steuer. Mit kreischenden Motoren fegte der Katamaran nach links und hätte beinahe die auf der Leiter nach oben Kletternden ertränkt.
Lauren musste wenigstens einmal gefeuert haben, dachte Flinx, während das Düsenboot davonraste. Er drehte das Steuer herum, und sie hielten wieder in einem weiten Bogen auf die Sumpfer zu. Zu seiner Überraschung legte die Frau die eigenartig aussehende Waffe in den Schrank zurück und stellte sich wieder hinter den schweren Karabiner. »So, und jetzt heißt es gut zielen.«
»Eine Waffe für einen Schuss?« murmelte er. »Dabei habe ich gar nichts gehört. Was sollte dieser verrückte Angriff?« Er kämpfte mit dem Steuer.
»Dieser Angriff war unsere Versicherung, Flinx.« Sie deutete auf den Kasten, in dem sie die Waffe
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