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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht los.«
    »Er wird immer langsamer«, sagte er. »Immer noch langsamer, langsamer - jetzt kann ich ihn nicht mehr sehen. Ich denke, er ist unter dem Boot!«
    »Los!« schrie sie, aber jetzt brauchte sie ihm nicht mehr zu sagen, was zu tun war; er hatte bereits den Fahrthebel nach vorne gerissen. Das Düsenboot brüllte auf und schoss über den See. Im nächsten Augenblick brach hinter ihnen ein Geysir aus, als der Penestral versuchte, den Himmel zu verschlucken. Flinx hörte, wie die Harpunenkanone sich ein zweites Mal entlud.
    Diesmal wurde der Penestral hinter einem seiner kristallartigen Augen von der Größe eines Teleskopspiegels getroffen. Er brach nach hinten ins Wasser zurück wie in einer Tridiszene, die rückwärts abläuft, und warf riesige Wellenberge auf, über die der Katamaran jedoch mühelos hinwegglitt. Flinx drehte sich der Magen um.
    Diesmal sank der Fisch nicht in die Tiefen zurück, sondern blieb, konvulsivisch um sich schlagend, oben.
    »Umdrehen«, wies Lauren Flinx an. Schwitzend lud sie die Harpune für den dritten Schuss, wobei ihr das schwere Metallgeschoss mit seiner Explosivladung trotz des Lademechanismus einige Mühe bereitete. Diese Harpune war etwas kleiner und dünner als die beiden vorangegangenen. Während das Boot jetzt zurückschwang, hörte Flinx, wie die Kanone zum drittenmal detonierte. Einige Minuten verstrichen. Der Penestral hörte auf, um sich zu schlagen, und begann zu sinken.
    Lauren drückte einen anderen Knopf. Ein Summen ertönte, und dann lief ein Kompressor im Inneren des Katamaran an und pumpte Luft durch die Plastikleine, die in den hohlen Schaft der letzten Harpune führte. Sie schnallte sich von ihrem Sessel los und überwachte das Einholen des kolossalen Fangs. »Die Luft, die wir jetzt hineinpumpen, sorgt dafür, dass er tagelang an der Oberfläche treibt«, sagte sie beiläufig, während sie erneut mit Flinx den Platz tauschte. »Der hier ist zu groß für Bolzen.«
    »Warum machen wir uns eigentlich die Mühe?« Flinx starrte den silbernen Berg an, der sich neben ihnen aufblähte und an dem Katamaran längsseits ging.
    »Sie könnten recht haben - besonders groß ist er ja nicht, nicht einmal fünfzehn Meter, das wette ich.« Flinx starrte sie mit aufgerissenem Mund an. »Aber in Kaslin und den anderen Städten am Südufer des Sees gibt es hungrige Leute, und der Penestral eignet sich gut zum Essen - mager und nicht fettig. Die können den schon brauchen. Und was sie nicht essen, verkaufen sie nach dem Süden. Unser Park kann das Geld gebrauchen.
    Außerdem haben wir Gäste bei uns, die regelmäßig nach Patra kommen, seit Jahren, zweimal pro Jahr, und die in der ganzen Zeit nie etwas Größeres als eine Fünf-Meter-Elritze gesehen haben. Und Sie sind zum erstenmal hier und haben schon bei einem Fang mitgemacht. Sie können stolz sein!«
    »Ich hab ihn nicht gefangen«, korrigierte er sie schnell. »Das waren Sie.«
    »Tut mir leid. Bescheidenheit gibt es auf diesem See nicht. Selbst einen Penestral fangen, ist Gemeinschaftsarbeit. Ihm auszuweichen, ist genauso wichtig, wie das Abfeuern der Harpunen. Sonst finden am Ende wir uns auf seiner Wand mit den Trophäen.« Sie deutete mit dem Daumen in die Richtung des aufgeblasenen Monstrums, das inzwischen am Katamaranrumpf vertäut war.
    Ein Gewicht ließ sich sanft auf Flinxs Schulter nieder. »Ich hatte schon gehofft, dass du nicht versuchen würdest, ihn anzugreifen«, sagte er zu dem Minidrach, als der sich um seinen Arm wand. »Es ist gut zu wissen, dass du wenigstens etwas Instinkt für die Selbsterhaltung hast.« Die Flugschlange starrte ihn rätselhaft an, schloss dann die Augen und entspannte sich.
    Flinx inspizierte den Teil des Penestrals, den er während der Fahrt sehen konnte. »Diese Leute in den Sumpfern hatten keine Chance.«
    »Die haben nicht einmal mitgekriegt, was sie getroffen hat«, pflichtete Lauren ihm bei. »Die hatten sicher keine Peilanlage wie wir. Warum auch. Wenn unsere Peilanlage defekt gewesen wäre, dann säßen wir jetzt mit denen gemeinsam im Bauch des Penestral.«
    Wenigstens ein schneller Tod, dachte Flinx. Der Tod war ein häufiger Gast auf dem Markt von Drallar, ihm also kein Fremder. Die Gedanken an den Tod erinnerten ihn an Mutter Mastiff. Würde seine Hartnäckigkeit ihre Entführer zu der Entscheidung bringen, dass sie die Mühe gar nicht wert war?
    Was mochten sie jetzt für sie geplant haben, jetzt wo ihre Gegenwart zum Tod einer ganzen Anzahl ihrer Gefährten

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