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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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es als solches bezeichnen wollte, war ein konkav geformter Bogen, wobei jedes Ende des Bogens sich in einen Stützrumpf ausweitete. Die Kabine war am höchsten Punkt des Bogens angeordnet und gleichsam in ihm versenkt. Die Flanken des seltsamen Katamarans waren von Klappen gesäumt. Flinx fragte sich, welchen Zweck sie wohl erfüllen mochten. Am Achterdeck hingen ein paar schwere Geräte, die an Baukrane erinnerten. Ein ähnliches, kleineres Boot tanzte in der Nähe auf dem Wasser.
    Sie kletterten eine gebogene Leiter hinauf, und Flinx sah Lauren dabei zu, wie sie aus dem Tragegurt ihres Karabiners schlüpfte und im Sitz des Piloten Platz nahm. Während sie die Anzeigen überprüfte und ein paar Schalter umlegte, sagte sie: »Wir holen die binnen einer Stunde ein.« Ihre Stimme klang dabei sehr überzeugt. »Sumpfer sind schnell, aber bei weitem nicht so schnell auf dem Wasser wie das hier.« Ein tiefes Dröhnen ertönte aus dem Heck des Bootes; Luft pfiff in die zahlreichen Einlasse seitlich an dem Fahrzeug, und das Dröhnen wurde lauter.
    Lauren betätigte einige weitere Schalter, worauf die Magnetkupplungen am Pier sich lösten. Dann schob sie einen Schalter vor, der in das Steuerrad eingelassen war. Ein Donnern erfüllte die Luft, dass Pip zusammenzuckte. Das Wasser hinter ihnen begann zu schäumen wie ein Geysir, als unter der Wasserfläche aus den Düsen in den beiden Rümpfen kräftige Wasserstrahlen schossen. Das Boot machte einen Satz und schnitt die Wellen auseinander.
    Flinx stand neben dem Pilotensessel und musste schreien, um sich bei dem Getöse Gehör zu verschaffen. »Woher wissen wir, in welche Richtung die gefahren sind?«
    Lauren lehnte sich nach rechts und schnippte ein paar Schalter unter einem kreisförmigen Bildschirm, der sofort zum Leben erwachte. Ein paar hellgelbe Punkte tauchten auf. »Das hier zeigt den ganzen See.« Sie betätigte weitere Schalter. Sämtliche Punkte auf dem Bildschirm, mit Ausnahme von zweien, wechselten die Farbe und wurden grün. »Fischerboote von den anderen Parks, die rings um Patra liegen. Die haben die gleichen Instrumente.« Sie tippte mit dem Fingernagel gegen den Bildschirm. »Und die zwei da, die gelb geblieben sind? Nicht organisch, bewegt und inkompatibler Sender. Was glauben Sie wohl, wer das ist?« Flinx sagte nichts und starrte stumm auf den Schirm. Und bald darauf starrte er über den Bug, der eigentlich kein Bug war. Die Doppelrümpfe des Düsenkatamarans durchschnitten die Wellen, während Lauren immer noch ihr Tempo steigerte.
    Gelegentlich sah sie auf den Bildschirm. »Die fahren ziemlich schnell - offenbar mit höchster Geschwindigkeit, zu der ihre Sumpfer fähig sind. Nordkurs, wahrscheinlich wollen sie in Point Horakov an Land. Wir müssen sie natürlich vorher erwischen. Das hier ist kein Sumpfer. Nur auf dem Wasser zu gebrauchen.«
    »Und werden wir das?« fragte Flinx besorgt. »Sie erwischen, meine ich.« Seine Augen suchten den wolkenverhängten Horizont ab, suchten nach einem verräterischen Reflex von diffusem Sonnenlicht auf Metall.
    »Kein Problem«, versicherte sie ihm. »Außer die haben spezielle Motoren in diesen Sumpfern. Aber in dem Fall würden sie sie schon jetzt einsetzen.«
    »Was geschieht, wenn wir sie eingeholt haben?«
    »Ich versuche, ihnen den Weg abzuschneiden«, sagte sie nachdenklich. »Wenn das sie nicht zum Halten veranlasst, nun ...«, sie deutete auf ihren Karabiner. »Dann können wir sie einen nach dem anderen wegputzen. Dieses Ding hier trifft auf einen Kilometer genau. Die Bolzen werden von Gas angetrieben, und ich habe ein Zielfernrohr, das es mir erlaubt, einem einen Bolzen ins Ohr zu jagen, wenn ich muss.«
    »Und wenn sie zurückschießen?«
    »Es gibt keine Lähmungspistole, die es an Reichweite mit diesem Karabiner hier aufnehmen kann, geschweige denn auf eine solche Distanz treffen. Die Wirkung verteilt sich. Ein Paralysestrahl wirkt nur auf nahe Distanz. Da tötet er sogar Tiere«, fügte sie bitter hinzu. »Wenn sie sich ergeben, nehmen wir sie fest und liefern sie den Wildhütern aus. Sie können dann gleich ihre eigene Anklage hinzufügen, denn Wervils stehen auf Moth unter Naturschutz. Aber lieber wäre mir natürlich, wenn sie uns Widerstand leisten würden, damit wir uns verteidigen können.«
    Solch ein Blutdurst bei einer so attraktiven Frau war für Flinx keine Überraschung. Er hatte das auch auf dem Markt schon erlebt. Nur ihr Motiv war ihm neu. Er fragte sich, wie alt sie wohl sein mochte.

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