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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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in den Sinn, wieso eigentlich keine der schnaubenden, stampfenden Devilopen auf ihn losging und ihn in den Boden trampelte.
    Die große Eingangstür zu dem Hangar war zur Seite geschoben worden. Flinx sah Bewegungen und hörte leise Befehle. Ohne zu zögern ging er hinein und sah, wie ein großer Transportskimmer mit Kisten beladen wurde. Die Lademannschaft arbeitete fieberhaft unter dem Kommando einer kleinen, etwas älteren Frau mit orientalischen Gesichtszügen. Flinx stand unter dem Eingang und starrte zu ihr hinüber. Jetzt, wo er jemanden entdeckt hatte, der offenbar Autorität besaß, wusste er nicht, was er als nächstes tun sollte. Wut und Chaos hatten ihn hierhergeführt; für vernünftige Vorbereitung war in seinen Gedanken kein Platz gewesen.
    Eine hochgewachsene schwarze Frau, die im vorderen Teil des Skimmers stand, unterbrach den Strom von Befehlen, der von ihren Lippen kam, lange genug, um zur Tür hinüberzusehen. Ihre Augen bohrten sich in die seinen. Statt Hass, den er eigentlich von sich erwartet hatte, entdeckte Flinx in sich plötzlich den Gedanken, dass diese Frau in ihrer Jugend ganz bestimmt einmal sehr schön gewesen sein musste, aber kalt. Beide Frauen strahlten eine eisige Kälte aus. Ihr Haar war fast völlig ergraut, und grau waren auch ihre Augen.
    »Haithness.« Ein Mann eilte herbei. »Wir haben jetzt keine Zeit zum Träumen. Wir ...«
    Sie deutete mit zitterndem Finger, und Brora folgte ihrem Blick und sah plötzlich eine schlanke, jugendliche Gestalt unter der Tür. »Dieser Junge«, flüsterte Brora. »Ist er das?«
    »Ja, aber sehen Sie genau hin. Über ihm. Im Licht.«
    Der Blick des bullig gebauten Mannes hob sich, und plötzlich veränderte sich sein Ausdruck, der bisher nur beiläufiges Interesse gezeigt hatte. Der Mund blieb ihm offen stehen. »O mein Gott«, rief er aus, »ein alaspinianischer Minidrach!«
    »Sehen Sie«, murmelte Haithness, während ihr Blick wieder auf Flinx heruntersank und ihn musterte, wie sie sonst einen Gegenstand im Labor mustern würde. »Das erklärt eine ganze Menge.« Rings um sie war immer noch der Lärm der Bullen zu hören, die das Lager in Grund und Boden stampften.
    Brora hatte jetzt seine Fassung wiedergefunden. »Vielleicht, vielleicht, aber möglicherweise weiß es der Junge gar nicht, dass ... «
    Flinx gab sich Mühe zu verstehen, was die beiden redeten, aber der Lärm hinter ihm war dafür zu laut. »Woher kommen Sie?« schrie er zu dem Skimmer hinüber. Seine neu gewonnene Reife fiel schnell von ihm ab; plötzlich war er wieder nur ein wütender Halbwüchsiger. »Warum haben Sie meine Mutter entführt? Ich mag das nicht, wissen Sie. Ich mag niemanden von Ihnen! Ich will wissen, warum Sie das getan haben!«
    »Vorsichtig«, rief Nyassalee zu den beiden hinauf. »Denken sie an das Profil des Subjekts.« Sie hoffte, dass die beiden oben das hören würden.
    »Er ist nicht gefährlich, das sage ich Ihnen«, beharrte Haithness. »Das zeigt doch seine Harmlosigkeit. Wenn er sich unter voller Kontrolle hätte, würde er uns jetzt nicht nur kindische Fragen an den Kopf werfen.«
    »Aber dieses Katalysatorgeschöpf.« Brora deutete auf die Flugschlange, die über Flinx in der Luft schwebte.
    »Wir wissen doch nicht, ob er wirklich etwas katalysiert«, erinnerte ihn Haithness. »Weil wir bis jetzt auch die Fähigkeiten des Jungen noch nicht kennen. Das sind nur Potentiale. Vielleicht tut der Minidrach noch gar nichts für ihn, weil er noch nichts hat, an dem er arbeiten kann, höchstens seine verdammte Hartnäckigkeit und ein übernatürliches Talent für das Verfolgen schwacher Spuren.« Sie fuhr fort, das Subjekt zu mustern, das jetzt fast in Reichweite für sie war. »Ich würde viel dafür geben, wenn ich erfahren könnte, wie er in den Besitz eines Minidrachs gekommen ist.« Brora ertappte sich dabei, wie er sich über die Lippen leckte. »Mit der Mutter haben wir es nicht geschafft. Vielleicht sollten wir versuchen, das Subjekt direkt zu übernehmen, trotz alledem, was wir mit dem Mädchen erlebt haben.«
    »Nein«, wandte sie ein. »Wir haben nicht die Vollmachten, ein solches Risiko einzugehen. Wir müssen zuerst Cruachan konsultieren. Die Entscheidung liegt bei ihm. Wichtig ist, dass wir jetzt mit intakten Aufzeichnungen und auch selbst intakt hier herauskommen.«
    »Da kann ich nicht zustimmen.« Brora fuhr fort, den Jungen zu studieren. Seine Ruhe faszinierte ihn. Das Subjekt schien überhaupt nicht auf den stampfenden Tod zu achten,

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