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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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scheißegal, ob Sie auf diesen Scheiß-Parkplatz gewartet haben. Ich hab es scheiß-eilig!«
    So wie ich Zoë kannte, war das Wort Scheiße in Wirklichkeit nicht ganz so häufig gefallen wie in ihrer Version. Zoë schmückt ihre Berichte nur zu gerne mit Fäkalwörtern – genauso gerne, wie Sophie kleine Karteikarten mit künstlichen Blumen garniert. Aber ich hielt den Mund und konzentrierte mich darauf, die Tischkarte von »Jackson Henry« nicht zu ruinieren. Ich hatte zwar keinen blassen Schimmer, wer das war, aber sicher würde er nicht begeistert sein, wenn neben seinem Namen eine völlig verunstaltete Blume klebte.
    »Ich wollte gerade was zurückschreien, als sie voll über eine Kante im Parkhaus stolperte und der Länge nach auf den Boden knallte. Und ich musste mich so zusammenreißen, um nicht loszuprusten, weil das absolut Karma war, und wenn ich gelacht hätte, hätte ich ein schlechtes Karma gekriegt, also …«
    »Zoë«, unterbrach Sophie ernst und deutete auf die Tischkarten vor uns. »Konzentrier dich bitte auf deine Arbeit. Du hältst den ganzen Betrieb auf.«
    Schuldbewusst blickte Zoë auf die noch nicht dekorierten Karten, die sich neben ihr angesammelt hatten. »Tut mir leid«, murmelte sie und beugte sich wieder über ihre halb mit Folie verzierte Karte. »Weißt du, eigentlich könntest du mir helfen und auch etwas von diesem Silberzeug ankleben. Wo du ja offenbar so furchtbar effizient bist.«
    Sophie runzelte die Stirn. »Aber das bringt doch das ganze System durcheinander.«
    Ich konnte Zoë genau ansehen, dass sie dieses Gespräch am liebsten hätte eskalieren lassen, aber ich warnte sie mit einem Blick und schüttelte den Kopf. Aus Rücksicht auf Sophies »großen Tag« hatten wir alle ihr in den letzten Monaten viel durchgehen lassen. Und wir erduldeten alle die Zicken nur, weil wir wussten, dass wir uns wieder wie üblich über ihren Perfektionszwang lustig machen konnten, wenn dieser Tag endlich vorbei war.
    »Wie du meinst«, murmelte Zoë.
    »Deine Story war wirklich witzig«, versuchte ich sie aufzumuntern. Sie sah zu mir auf und lächelte dankbar.
    Um Viertel vor zehn war John noch immer nicht da. Ich konnte förmlich hören , wie mein Verlobungsring aus der obersten Schublade nach mir rief. Mich anflehte, zu ihm zu stehen und ihn aus seinem samtumhüllten Gefängnis zu befreien. Sophie hatte mittlerweile die Nase voll von den Heißklebekünsten ihrer beiden nichtsnutzigen Handlanger und erledigte nun sämtliche Produktionsschritte im Alleingang, so dass Zoë und ich gemütlich auf der Couch saßen und uns das Ende einer Folge Weeds ansahen. Aber ich konnte mich kaum auf die Dialoge konzentrieren, weil ich mit den Gedanken ganz woanders war. Viel länger würde ich es nicht mehr aushalten.
    Als es um zehn Uhr schließlich an der Tür schellte, sprang ich von der Couch und rief: »Da ist er! John ist da!«
    Zoë und Sophie sahen mich beide konsterniert an. »Okaaay«, meinte Zoë zögernd und wandte sich dann wieder dem Fernseher zu.
    Ich schenkte ihr keine Beachtung, sondern stürmte zur Tür, riss sie auf und atmete erleichtert durch. Sobald John zu sehen war, sprang ich ihm fast an den Hals und drückte ihn an mich. »Endlich bist du da!«, rief ich überschwänglich.
    John stand einfach nur da, die Arme reglos an den Seiten. Schließlich tätschelte er mir schwach mit einer Hand den Rücken. »Äh, ja, freut mich auch, dich zu sehen, Jen.« Er befreite sich aus meiner Umklammerung und ging ins Wohnzimmer. »Was ist denn mit ihr los?«, fragte er und deutete in meine Richtung, während er sich auf die Couch fallen ließ.
    Zoë zuckte die Schultern. »Offenbar findet sie Hochzeitstischkarten-Basteln noch schrecklicher als ich.«
    Sophie schlug ihr mit dem Handrücken aufs Bein.
    »Also, Jen«, sagte John, fischte sich ein Stück Pizzakruste von Zoës Pappteller und fing an zu kauen. »Was gibt’s Neues?«
    »Tja«, fing ich zögernd an, noch immer an der Tür, »ich habe tolle Neuigkeiten. Gestern …«
    »Warte!« Johns Augen erstrahlten auf der Stelle voller Vorfreude. »Sag es nicht. Lass mich raten. Eines deiner Mädchen hat sich von einem Testobjekt bestechen lassen, damit sie den Mund hält? Nein! Ich weiß es! Eine Auftraggeberin ist aufgetaucht, während der Auftrag im vollen Gange war, und hat die ganze Sache abgeblasen!«
    Ich seufzte tief. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass John Neues aus Ashlyns Leben hören wollte, nicht aus meinem. Seitdem er im Jahr zuvor

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