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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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erwartet hatte. Von meiner Mom hörte ich aufgeregte Schreie, Schluchzen und sogar ein »Gott sei gelobt«, als hätte ich ihr gerade von meiner unbefleckten Empfängnis berichtet.
    Meine emotional etwas kümmerliche Halbschwester Julia gratulierte mir höflich, wobei sie sorgfältig darauf achtete, ja nicht zu viel Begeisterung zu zeigen (vermutlich, damit sie selbst keinen Schaden nahm), während ihre Tochter, meine vierzehnjährige Nichte Hannah, auf die erste Runde atemloser »Oh mein Gott!«-Ausrufe drei unmissverständliche, nicht verhandelbare Forderungen folgen ließ: (1) »Ich will dabei sein, wenn du das Kleid aussuchst.« (2) »Ich will Brautjungfer werden.« Und (3) »Das Make-up musst du unbedingt einem Profi überlassen.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, war mir klar, dass ich nun eigentlich meinen Dad anrufen sollte. Auch wenn ich einige Jahre nicht viel mit ihm zu tun gehabt hatte, mittlerweile war er doch wieder Teil meines Lebens geworden, und darum musste ich es ihm sagen.
    Und Jamie hatte Recht: Jetzt gab es wirklich einen guten Anlass, dass sich alle kennenlernten. Irgendwann würde das sowieso passieren, und irgendwie gefiel mir die Vorstellung, es bis zum Tag der Hochzeit aufzuschieben, noch viel weniger.
    Also griff ich wieder zum Telefon, atmete tief durch und wählte dann die Nummer, die ich im Kopf hatte, langsam und qualvoll eine Zahl nach der anderen. Selbst mit einem Wählscheibenapparat wäre es nicht langsamer gegangen.
    3-1-0…5-5-5…2…1…2…
    Die letzte Zahl war eine 7. Ich wusste genau, dass es eine 7 war. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel daran. Und trotzdem konnte ich sie einfach nicht drücken. Meine Finger lagen auf der richtigen Taste des Tastenfelds, aber ich konnte einfach keinen Druck ausüben.
    Mein Atem ging ganz flach, aber das bemerkte ich kaum. Ich war zu sehr auf diese verdammte Taste mit der 7 fixiert. Wieso wirkte sie auf einmal so bedrohlich? Das war doch bloß eine dämliche Zahl auf einem dämlichen Telefon. Es gab neun andere genau wie sie, aber aus irgendeinem Grund hatte diese eine Zahl eine ganz andere Bedeutung bekommen.
    Mit einer raschen Handbewegung brach ich den Wählvorgang ab und legte das Telefon wieder auf die Basisstation.
    Das ist total albern , tadelte ich mich. Du bist neunundzwanzig Jahre alt. Du bist doch wohl in der Lage, das bescheuerte Telefon zu nehmen und eine bescheuerte Nummer zu wählen.
    Ich griff wieder zum Telefon, hielt es vor den Augen und fixierte das Tastenfeld so eindringlich wie ein ehrgeiziger Bergsteiger den Mount Everest.
    »Wen rufst du gerade an?«, schallte Jamies Stimme in die Küche, so dass ich zusammenfuhr. Schnell legte ich das Telefon zurück und drehte mich zu ihm um.
    »Niemanden«, erwiderte ich fröhlich. »Ich habe nur gerade Hannah von der Verlobung erzählt.«
    Das ließ ihn lächeln, und er kam auf mich zu und legte mir die Arme um die Taille. Er trug nichts weiter als ein Handtuch um die Hüften, und seine frische, noch feuchte Haut roch unglaublich gut. Ich atmete tief ein.
    »Und? Was hat sie gesagt?«, fragte er.
    »Sie hat mich davor gewarnt, mich selbst an meinem Make-up zu versuchen.«
    Jamie lachte. »Klingt ganz nach Hannah. Rufst du dann jetzt deine Freunde an?«
    Ich küsste ihn auf die Wange und machte mich auf den Weg in den Flur. »Nein«, entgegnete ich leichthin. »Sie kommen heute Abend vorbei, weil wir an den Tischkarten für Sophies Hochzeit arbeiten wollen. Ich wollte es ihnen dann eröffnen.«
    »Gute Idee.«
    »Ich springe nur noch kurz unter die Dusche«, rief ich rasch, als ich schon den halben Flur durchquert hatte. Kaum war ich im Badezimmer, konnte ich gar nicht schnell genug unter die Dusche kommen. Ich drehte den Hahn auf, zog mir das Shirt über den Kopf, streifte mir Jogginghose und Unterwäsche ab und stieg in die Kabine.
    Dabei ging es mir eigentlich gar nicht ums Duschen. Ich wollte nur so weit wie möglich weg von diesem Telefon.
    Nachdem Jamie zur Arbeit gegangen war, stand ich fertig angezogen und aufbruchbereit vor meinem Schlafzimmerspiegel. Alles an mir – vom Kopf bis zu den Zehen – war der Inbegriff einer erfolgreichen Geschäftsfrau, vom dunkelgrauen Hosenanzug über die schwarze Baumwollkamisole bis zum einfachen Haarknoten, den ich mir am Hinterkopf festgesteckt hatte. Mein dezentes Make-up, die schlichte Perlenkette um meinen Hals, selbst die Louis-Vuitton-Aktentasche, die ich in der rechten Hand hielt.
    Wie an jedem anderen Tag setzte sich mein Outfit

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