Flitterwochen mit dem Millionaer
bauen.“
Sie lachte auf. „Ich glaube aber, dass es viel mehr für dich ist.“
„Möglicherweise. Ich weiß nur, dass es mir gefällt, Objekte zu verwandeln, die andere übersehen haben.“ Er setzte kurz sein fesselndes Lächeln auf, bevor er wieder ernst wurde. „Wir sind übrigens in Westtexas – gerade nah genug, damit du dir keine Sorgen machen musst, ob du zur Party deiner Schwester rechtzeitig wieder zu Hause bist.“
„Völlig richtig. Ich bin froh, dass ich meine Meinung geändert und dich begleitet habe.“ Eloisa war überrascht gewesen, wie bereitwillig Audrey sie zu der Reise ermutigt hatte und entgegen ihrer Gewohnheit keineswegs aufgeregt zu sein schien. Noch vor einer Woche hatte Audrey beinahe wegen jeder Kleinigkeit nahe vor einem Nervenzusammenbruch gestanden. Doch das schien jetzt alles weit weg zu liegen.
Eloisa hatte sich Zeit genommen, ihren Koffer zu packen, denn trotz aller Vorsicht erhoffte sie sich viel von diesem Ausflug – möglicherweise die Gewissheit auf eine gemeinsame Zukunft mit Jonah.
Sie strich über das Geländer. „Dieser Ort ist also dein Werk? Beeindruckend.“ Altes war nicht von Neuem zu unterscheiden.
„Das Resort soll in einem Monat eröffnet werden, wenn die Innenarchitekten fertig sind. Ich habe einen ähnlichen Auftrag in Peru für ein Bauwerk aus dem neunzehnten Jahrhundert bekommen.“ Er schüttelte den Kopf. „Genug von der Arbeit – wir sind zum Entspannen hier. Es ist jetzt Zeit für den wahren Grund, warum ich dich hierhergebracht habe.“ Jonah führte sie um die Ecke, von wo aus man noch mehr von der Schlucht sehen konnte. Als Eloisa sich umdrehte, erblickte sie einen Dachterrassenpool, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Über eine Kante des Gebäudes floss Wasser, das im Nichts zu verschwinden schien. Der Pool reichte bis zum Ende des Daches und schien sich bis an den Horizont zu erstrecken.
„Jonah?“
„Das ist ein Endlos-Pool“, erklärte er.
Es war großartig. „Der Name macht Sinn.“ Vor allem, wenn man sah, wie er sich in die Aussicht auf den Canyon einfügte. „Wie ist das technisch machbar?“
Sie ging auf das klare Wasser zu, das über die blauen Fliesen floss und auf dem das Sonnenlicht sich glitzernd widerspiegelte. In Jonahs Armen letzte Nacht hatte sie ihr Herz für Romantik geöffnet, und jetzt spürte sie, wie ihr Körper auf Jonahs Gegenwart reagierte. Sie konnte alles haben und genießen, was er ihr anbot – genau hier und in diesem Moment. Und er hatte eine Menge zu bieten.
Sie griff nach seiner Hand und träumte vor sich hin. Vielleicht hatte ihr Instinkt sie nicht getrogen, und alles, was sie brauchten, war ein wenig mehr Zeit.
Jonah verschränkte seine Finger mit ihren. „Der Pool ist so gebaut, dass eine Kante abgesenkt ist, sodass es aussieht, als wäre die Wasserfläche unendlich und würde sich bis an den Horizont erstrecken. Eine Seite liegt etwas tiefer, und mit einer Pumpe wird das Wasser zurück in den Pool befördert.“
„Das klingt ziemlich kompliziert.“ Sie stellte sich vor, dass man genauso viel Feingefühl und Sinn fürs Detail für den Aufbau einer Beziehung wie für die Konstruktion eines solchen technischen Wunderwerks benötigte. „Unbegrenzte Möglichkeiten.“ Aber all diese Weite war auch wenig erschreckend für eine Frau, die sich ansonsten in den klar begrenzten Räumen einer Bibliothek wohlfühlte.
„Es gibt einen wirklich erstaunlichen Endlos-Pool in Hongkong auf dem Dach eines Hotels“, bemerkte Jonah. „Willst du dorthin?“
„Was? Jetzt?“ Überrascht von seinem plötzlichen Angebot wich sie einen Schritt zurück. „Aber wir sind doch gerade erst in Texas angekommen.“
„Aber du würdest gerne dorthin fliegen?“
Wollte sie das? Konnte sie alles für eine Laune von ihm hinter sich lassen und die Welt erkunden? „Ich glaube schon, vielleicht“, entgegnete sie. Dieser Ort war geeignet dafür, sich selbst zu verlieren. Hier musste sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was es bedeutete, eine Medina oder Landis zu sein. „Für eine kurze Zeit möglicherweise, aber …“
„Denk nicht an später. Genieße den Augenblick. Wage das Risiko, meine kleine Bibliothekarin.“
Instinktiv sträubte sie sich dagegen. „Was ist denn so falsch an meinem Beruf?“
Er zog sie näher an sich heran und legte beruhigend eine Hand auf ihre Taille. „Ich habe nie gesagt, dass etwas damit nicht stimmt. Ich biete dir lediglich die Möglichkeit zu erfahren, was in deinen
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