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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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Ton - das war eine Seite an Ben, die sie noch nicht kannte. Doch Julia war entschlossen, ihm nicht zu zeigen, wie sehr es sie verunsicherte. “Du weißt nicht einmal sicher, dass er wirklich dein Sohn ist.”
    “Ich weiß sicher, dass Wayne Dawes nicht sein Vater ist. Ich weiß sicher, dass es nach seinem Geburtsdatum höchst wahrscheinlich ist, dass ich der einzig mögliche Vater bin.”
    “Wie kannst du das wissen?” rief sie und verschüttete vor Aufregung den Kaffee auf dem Tisch. “Was macht dich so sicher, dass du der Einzige warst, mit dem sie im Bett war?
    Wenn du die Wahrheit sagst, dann wusstest du ja nicht einmal, dass Marian Dawes verheiratet war, als du deine kleine Affäre mit ihr hattest.”
    Die Beine seines Stuhls krachten auf die Pflastersteine, als Ben den Stuhl wieder gerade stellte. Er beugte sich über den Tisch. “Da gibt es kein .Wenn’, Julia. Ich habe dich nie angelogen, und ich habe nicht vor, es nun zu tun. Aber wenn du daran zweifelst, dann hättest du mich fallen lassen sollen, bevor die Tinte auf unserer Hochzeitsurkunde ganz trocken war. Denn ich werde nicht mit einer Frau zusammenleben, die nicht glaubt, dass ich ihr die Wahrheit sage.”
    “Wie kommt es, dass ich nun plötzlich die Böse bin?” schrie sie. In ihrem Ärger war es ihr egal, dass er die Tränen in ihren Augen sah.
    Ben fuhr sich übers Gesicht und trank einen Schluck Kaffee.
    “Es gibt hier keine Bösen, Julia, das ist es. Es gibt nur Opfer, und es tut mir Leid, dass du eines davon bist. Ich möchte die Dinge zwischen uns wieder ins Lot bringen, aber ich kann es nicht allein. Du musst es auch wollen. Letzte Nacht…” Er machte eine hilflose Handbewegung. “Du hast dich eingeschlossen, dich geweigert, mir zuzuhören, und erst recht, dich von mir berühren zu lassen - Liebling, so versuchen Menschen, die sich lieben, nicht, etwas zu kitten, was zerbrochen ist.”
    Sie war schon ein wenig versöhnlicher geworden, hatte schon begonnen, Mitleid mit ihm zu haben. Doch bei seiner letzten Bemerkung verflogen diese Gefühle wieder. “Was hätte ich denn tun sollen? Mit dir ins Bett steigen, als wären wir in den Flitterwochen und überglücklich miteinander? Denkst du wirklich, ich hätte mit dir Sex haben können, ohne ständig vor mir zu sehen, wie Marian Dawes und du das Gleiche miteinander tut?”
    Er sah sie an, als hätte sie etwas ganz Obszönes gesagt. “Ich hatte Sex mit Marian”, sagte er trocken. “Aber ich hatte nie vor, Sex mit dir zu haben. Ich wollte, dass wir uns lieben. Meiner Ansicht nach sind das zwei völlig verschiedene Dinge.”
    “Du wirst verzeihen, dass ich diese feine Unterscheidung nicht mache. Ich habe nicht so viel Erfahrung wie du. Ich habe dummerweise geglaubt, dass es billig ist, durch die Betten zu hüpfen, und gefährlich obendrein. Also habe ich mich für meinen Mann aufbewahrt.”
    Sehr bedächtig stellte Ben seinen Kaffeebecher auf den Tisch und stand auf. “Entschuldige, das Baby weint, und ich mache mir Sorgen. Er kann die Milch nicht bei sich behalten und hat einen merkwürdigen blauen Fleck auf dem Arm. Sicher beendest du dein Frühstück lieber allein.”
    Sie war zu weit gegangen, darüber war sie sich auch ohne sein bemüht ausdrucksloses Gesicht klar. Aber würde sie aufhören können, bevor der Schaden zu groß wurde? Die alte Julia hätte es gekonnt, sie hätte Mitleid gehabt und Gewissensbisse. Aber diese Person war gestorben, irgendwann zwischen dem Anschneiden der Hochzeitstorte und dem Moment, als sie die Feier in einem Regen von Konfetti verlassen hatten. Und die neue Julia hatte so viel Bitterkeit in sich, dass sie nur um sich schlagen wollte, um die Person zu treffen, die ihre Träume zunichte gemacht hatte - auch wenn es sie selbst ebenso sehr verletzen würde wie ihn.
    Diese Veränderung gefiel ihr selbst nicht, aber sie wusste auch nicht, wie sie sie rückgängig machen konnte. Sie wusste nicht einmal, wie sie sich zum Schweigen bringen sollte. “Wie passend!” bemerkte sie scharf. “Willst du das in Zukunft immer so machen, Ben? Marian Dawes’ Baby als Ausrede dafür verwenden, dass du der Tatsache nicht ins Auge sehen musst, dass du unsere Lebenspläne ruiniert hast?”
    “Ich brauche keine Ausrede. Es ist auch mein Baby, und bis er alt genug ist, um für sich selbst zu sorgen, werde ich seine Interessen über meine stellen.”
    “Auch wenn das bedeutet, dass du mich verlierst?”
    Ben sah sie lang und durchdringend an, und Angst stieg in ihr

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