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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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noch. Außerdem meinte sie wohl, ich würde einmal so werden wie sie, groß und blond und schön. Und deshalb nannte sie mich Leda. Mich! Na, wie findest du das?«
    Er lachte. »Und du bist so dunkel geworden wie eine kleine Zigeunerin, bis auf deine Augen. Aber trotzdem, ich mag dich lieber so, wie du bist.«
    »Gott sei Dank, denn ich habe mir immer sehnsüchtig gewünscht, wie Mutter zu sein, und niemand hätte je gedacht, daß sie etwas mit mir zu tun hat. Ich glaube, es kommt von Vaters Seite, aber ich mag dir gar nicht erzählen, wie oft ich gefragt wurde, ob italienisches Blut in meinen Adern fließt, ganz zu schweigen von den Leuten, die mich beschwichtigen wollten und sagten: >Meine Liebe, ich habe überhaupt keine rassischen Vorurteile. Ich liebe die Maoris.< Ich muß für Mutter eine große Enttäuschung gewesen sein, aber schließlich hat sie gesehen, daß Leda völlig hoffnungslos war, und so hat sie das Bestmögliche getan, indem sie Lee daraus machte und niemandem erzählte, daß es eigentlich Leda heißen sollte.«
    Er hatte noch nie einen so fröhlichen Menschen kennengelernt und malte sich das Leben auf der Farm aus, allein mit ihr. Nur sie beide ganz allein an irgendeinem stillen Ort. An diesem Punkt der Überlegungen riß er sich zusammen und begann, die Verkaufsangebote von Farmen sorgfältig zu prüfen. Dann besuchte er jeden Bodenmakler in der Stadt und erklärte schließlich Lee: »Ich habe von einer Farm gehört. Nichts Gutes, glaube ich. Trotzdem, ich will lieber hinfahren und mir die Sache ansehen.«
    »Oh, wie herrlich. Ich glaube, es wird genau die Farm sein, die wir uns wünschen. Ja, du brauchst nicht zu lachen. Ich habe so ein gewisses Gefühl — und Menschen mit irischem Blut haben immer einen sechsten Sinn.«
    Er sah sehr beeindruckt aus, wußte damals aber nicht, daß Lees Freunde ihre Gefühle insgeheim sehr hilfreich fanden, einfach, weil meistens genau das Gegenteil eintrat.
    Dieses eine Mal hatte sie jedoch recht. Andrew kehrte nach vier Tagen zurück, eifrig bemüht, seine Erregung zu beherrschen.
    »Erzähl mir sofort alles darüber«, befahl Lee. »Oh ich wußte, daß es die richtige Farm sein würde. Ich habe es dir gleich gesagt. Du hast sie gefunden, unsere Farm.«
    Er schüttelte den Kopf, fest entschlossen, kühl und ruhig zu bleiben, »Ich glaube kaum, daß du sie magst. Es wäre dir zu einsam. Es ist wirklich tiefstes Hinterland, und denk einmal daran, wie du aufgewachsen bist. Natürlich ist es gutes Land, und billig, aber das genügt nicht.«
    »Aber bestimmt, ganz bestimmt. Es ist großartig. Und das Hinterland, pah! Dort wollte ich schon immer leben, und außerdem ist es heute nicht mehr so trostlos. Wenn man dich hört, könnte man glauben, wir lebten vor fünfzig Jahren.«
    »So ist es auch leider. Ich meine, du hast noch nie etwas Ähnliches gesehen. Keine geteerten Straßen. Kein Strom. Ein ganz sonderliches, ausgefallenes altes Haus und kaum Nachbarn. Es wäre nicht recht. Ich kann mir dich dort nicht vorstellen.«
    Das weckte in Lee den ganzen harten kämpferischen Geist, den sie insgeheim zu besitzen glaubte.
    »Andrew, was für ein ausgemachter Quatsch. Wieso, meine Großmutter...«
    »Ich weiß. Meine auch. Die meisten unserer Urgroßmütter ebenfalls. Aber wir nicht. Und das liegt lange Zeit zurück. Heute sind die Menschen anders.«
    »Rede nicht wie ein altmodischer Spießer. Du bist zu verhätschelt. Das ganze bequeme Leben. Das ist nichts für die Jugend von heute. Liebling, sei doch nicht albern. Sieh den Tatsachen ins Auge. Wenn wir die Farm nehmen, können wir morgen verheiratet sein. Du weißt ganz genau, daß es die einzige ist, die ungefähr dem entspricht, was du zahlen kannst. Wenn wir keine Farm bekommen können, mußt du wieder als Verwalter arbeiten, und du hast selbst gesagt, daß das zu nichts führt.«
    »Tut es auch nicht, aber wir könnten genauso schnell verheiratet sein, und du hättest ein normales Leben, in der Nähe der Stadt und mit genug Geld, um ein Auto zu kaufen. Ich habe heute einen Brief bekommen, in dem mir eine anständige Stelle als Verwalter angeboten wird.«
    »Dann antworte und sage ab. Ich möchte kein normales Leben. Ich möchte etwas, was uns gehört, etwas Ausgefallenes. Und was ist denn schon ein Auto? Jeder hat großartige Autos. Es macht viel mehr Spaß, ein altes zu haben. Außerdem, wenn das Auto nicht mehr geht, sind immer noch Pferde da. Du weißt, ich liebe Pferde.«
    Andrew lachte: »Pferde nach dem

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