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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Frieden mit dem Imperium auszuhandeln, und so die Republik vor dem Niedergang bewahrt. Das war vor fast vierzehn Jahren, kurz nachdem ich geboren wurde, aber immer noch jubeln die Menschen in den Straßen meiner Mutter zu, und sie hat seitdem nirgends mehr für ihr Essen bezahlen müssen. Der Warlord ist mittlerweile steinalt und hat nur noch ein Bein. Deshalb verlässt er sich voll und ganz auf meine Mutter.
    Idden absolvierte ihre Ausbildung in der Benica-Kaserne mit Auszeichnung und trat bei den »Enthusiasten« ein, dem angesehensten Regiment von ganz Califa. Sie wurde schon nach kurzer Zeit zum Captain befördert. Sie hat vollkommen gerade Zähne, kann aus dem Stegreif Sonette dichten und wird vermutlich Colonel sein, bevor sie dreißig ist.
    Von unseren vier Windhunden haben zwei – Flimmerfein und Schimmerschön – den Großen Preis des Warlord bei der Saeta-Hundeschau gewonnen.
Die beiden anderen, Palasch vom Wein und Sarrass Santarossario, sind die besten Jäger weit und breit und haben einmal sogar einen Bären zur Strecke gebracht.
    Und dann ist da noch Flynn.
    Flynn ist der jüngste Welpe. Er ist genauso flammend rot wie seine Geschwister und hat die gleichen karamellfarbenen Augen. Aber er erhitzt sich leicht und fällt dann um, pinkelt überall hin, wenn er aufgeregt ist, und japst wie ein kleiner Pudel.
    Und schließlich ist da noch Poppy.
    Poppy heißt eigentlich Reverdy Anacreon Fyrdraaca ov Fyrdraaca und war früher der ganze Stolz der Fyrdraaca-Familie. Er war ein Meisterschütze und hat mit seinem Pferd jedes Hindernisrennen gewonnen. Kein Mann in der Republik konnte verbissener kämpfen, besser schießen, länger tanzen oder einen anderen schneller mit einem Kinnhaken niederstrecken als mein Vater. Er war berüchtigt für sein Temperament und seine Streiche, ein echter Heißsporn. Das war auch der Name, den ihm die Presse verlieh, und bald schon nannten ihn alle so. Aber während des Krieges mit den Huitzil wurde er gefangen genommen, und die Virreina von Huitzil, die Herrscherin, beschuldigte ihn, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Er verbrachte dort drei Jahre im Gefängnis, und als meine Mutter ihn schließlich freikaufte, war er ein gebrochener Mann.
    In meiner Familie gab es schon einmal eine Flora Fyrdraaca, und ganz offensichtlich war sie sehr berühmt. Das war ebenfalls, bevor ich geboren wurde, daher kenne ich sie nicht. Als sie verloren ging, zerstörte
meine Mutter alles im Haus, was Flora jemals berührt hatte, und so gibt es nichts mehr in Crackpot, was an sie erinnert. Aber Idden gelang es, ein Bild von Flora vor Mamas Zerstörungswut zu retten. Die Flora auf diesem Porträt hat goldene Locken und Lippen wie Rosenblüten. Sie ist das Ebenbild meiner Mutter. Sogar Idden, die ziemlich gemein sein kann, muss zugeben, dass die erste Flora sehr süß war, ein richtiger Engel, mit sonnigem Gemüt und den ganzen Tag lang glücklich. Bezaubernd.
    Aber die erste Flora ist nicht mehr da. Sie ging im Krieg verloren und ich bin ihr Ersatz. Ich bin nur die zweite Flora. Flora Segunda. Ich habe weder goldene Locken noch rosige Lippen und ich sehe kein bisschen aus wie Mama. Ich bin nicht bezaubernd und habe auch kein sonniges Gemüt, weil ich nicht erkennen kann, dass es viel im Leben gibt, worüber man glücklich sein sollte. Besonders im Moment nicht. Und das ist die Wahrheit über die ruhmreiche Fyrdraaca-Familie.
    Was mich zur Wahrheit über meine herrliche, fantastische Zukunft bringt. Fyrdraacas sind Soldaten, sagt meine Mutter. Wir sind für die Waffen geboren. Wenn wir Fyrdraacas vierzehn werden, die Catorcena feiern und somit in den Augen des Warlord erwachsen sind, werden wir in die Benica-Kaserne geschickt, wo wir lernen zu marschieren, zu reiten, zu schießen und zu sterben.
    Aber ich will nicht in die Kaserne gehen. Ich will keine Mörderin sein, keine Dienerin und keine Sklavin. Ich will nicht Befehlen gehorchen müssen wie Idden, will nicht töten müssen wie Poppy, und will
nicht alles für mein Land geben müssen wie Mama. Ich nicht!
    Ich will eine Waldläuferin sein, eine Spurenleserin, eine Spionin. Waldläufer befolgen keine Befehle; sie umschiffen die Regeln, bewegen sich am Rand des Gesetzes. Sie tarnen sich und lauschen und finden verborgene Dinge heraus. Sie entdecken die Wahrheit, auch wenn sie von einer Mauer aus Lügen umgeben ist.
    Waldläufer handeln listig und mit der Klarheit eines willensstarken Geistes, zielgerichtet – und mit Magie. Nyana Keegan, die

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