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Florentinerpakt

Florentinerpakt

Titel: Florentinerpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner Verlag
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anerkennend. »Aber an mir
hat er thich die Thähne authgebithen. Wird jetzt bethtimmt ein hoheth Viech.«
Nachdenklich kratzte er sich an der Stirne. »Ich bin fatht thicher, die ganze
Mischpoke, mit der wir unth herumschlagen müthen, wird heute Abend auch da
thein.« Er schloss kurz die Augen, öffnete sie aber gleich wieder. »Eine
einmalige Gelegenheit auf ein paar Extrapunkte für den Gröthten.« Er lachte
laut auf. »Thind eigentlich die Politheiuniformen hier in der Lodge, Tatjana?«
    »Ja«, antwortete sie automatisch, bereute es aber sofort
wieder. »Nein, kommt überhaupt nicht infrage, Winnie. Du spinnst ja. Nicht mit
mir. Ich streike.«
    »Ich thpinne überhaupt nicht. Und wenn du thtreiken willtht,
dann thtreike. Dann gehe ich eben allein hin«, meinte er bestimmt.
    »Aber warum?«, flehte ihn die Frau an. »Wir haben so einen
schönen, effizienten und sicheren Plan für morgen. Und du setzt das alles aufs
Spiel mit dieser blöden Idee. Nur um dein krankhaftes Ego in Szene zu setzen.
Ich verstehe dich nicht.«
    Winnie knurrte böse.
»Lath mein Ego aus dem
Thpiel. Dath itht eine Frage der Ehre«, stellte er klar, »eine echte
Herauthforderung. Ich will die beiden Scheithkerle heute Abend ja nicht
umbringen. Aber eth muth doch auch einmal Zeit für ein wenig Thpath sein.
Thtell dir vor, wenn wir den beiden genug K.-o.-Tropfen verpathen, dath thie am
Tisch einschlafen. Und vielleicht auch noch der eine oder andere Prominente.«
    »Du meinst, möglicherweise auch der Innenminister?« Der
Gedanke schien Tatjana zu erregen. »Den Scheißkerl habe ich noch nie gemocht.
Das Foto in den morgigen Zeitungen wäre schon ein Hammer. Das bringt ihn
politisch um.«
    »Na, wath meintht du?«, wollte Winnie jetzt wissen, obwohl er
die Antwort bereits kannte. »Du bitht doch dabei?«
    »Gut, aber nur, wenn du mir versprichst, heute keinen der
beiden umzubringen. Und auch niemand anderen.« Sie stand auf, um die Uniformen
zu holen. »Das wäre viel zu riskant.«
    »Verthprochen«, sagte Winnie. »Mann, dath wird ein Thpath.«
    Zehn Minuten später waren die beiden unterwegs in Richtung
Wien.

     
    *

     
    Nachdem kurz nach 20.30 Uhr auch die
wichtigsten Honoratioren, allen voran der Innenminister, eingetroffen waren,
wurde die Fete mit einigen gnädig kurzen Ansprachen gestartet. Immerhin konnte
Helmut Wallner als Hausherr schon kurz vor 21 Uhr die Stampede der
hungrigen Adabeis und sonstiger Aasfresser auf den etwa 20 Meter langen und 1,5
Meter breiten, mit Köstlichkeiten aller Art beladenen Tisch im Zentrum des
riesigen Raumes mit dem klassischen Satz »Das Buffet ist eröffnet« auslösen.
    Als Palinski kurz danach mit Florian Nowotny, Hans Garber und
Dr. Axel Rossbach erschien, war die Rangelei um die größeren Teller bereits so
gut wie entschieden. Die weniger Glücklichen mussten nicht nur mit den
kleineren Näpfen vorliebnehmen, sondern auch den Anblick devastierter
Aufschnittplatten, halb entvölkerter Salatschüsseln und klebriger Warmhaltegeräte
mit unappetitlich wirkenden Resten von Gulasch- und Bohnensuppe über sich
ergehen lassen. Lediglich der Tisch mit den Süßspeisen wirkte noch einigermaßen
intakt, hier war bisher nur eine Vorhut der Hunnen und Awaren darübergegangen.
    Dazu liefen die Vierterln und die Gspritzten wie geschmiert,
und der schockierte Wirt verfluchte von Minute zu Minute mehr die schwache
Stunde, in der er sich auf einen Pauschalpreis pro Person eingelassen hatte.
Die fraßen und soffen ihm nämlich die letzten Haare vom Kopf.
    Palinski blickte sich um und erkannte an einem der hinteren
Tische Franca Wallner, die ihm zuwinkte. Neben ihr sah er Major Brandtner
und …, tatsächlich, es war Margit Waismeier, deren Sohn Markus heute bei
seiner Großmutter übernachtete. Schön, wenn es zwischen den beiden klappen
sollte, dann würde die Seele seines Büros wahrscheinlich nicht ins Ausland
gehen. Margit gegenüber und mit dem Rücken zu ihm saß da auch Wilma, die Gott
sei Dank gekommen war. Sie hatte es ihm zwar am Telefon versprochen, aber man
wusste ja nie. Wer der junge Mann neben der Frau war, mit der er 24 Jahre lang,
na ja, inzwischen waren es schon fast 25, nicht verheiratet war, erkannte er …
nicht. Oder? Ja, war denn das möglich? Der junge Mann war aufgestanden und
hatte sich umgedreht. Palinski wurde plötzlich ganz schwindlig im Kopf. Wieso?
Was machte denn er hier? Der junge, große, fesche Mann war niemand

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