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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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hier spricht Nate. Ich bin unterwegs. Wie lange siehst du schon keine Blasen mehr?«
    Clair blickte auf ihre Uhr. »Vier, fünf Minuten.«
    »Kannst du die beiden sehen?«
    »Nein, nichts. Amy ist weit unten. Ich hab gesehen, wie sie getaucht ist. Irgendwann war sie weg.«
    »Hast du die Deko-Tanks im Wasser?«
    »Nein, ich krieg die verdammten Atemregler nicht fest. Das hat Clay immer gemacht.«
    »Binde die Tanks ab, knote die Atemregler an den Tanks fest, und wirf alles über die Reling. Amy und Clay können sie dann zusammenschrauben, falls sie es so weit schaffen.«
    »Wie tief? Ich hab hier drei Tanks.«
    »Dreißig, zwanzig und zehn Meter. Wirf sie einfach ins Wasser, Clair. Um die genaue Tiefe machen wir uns Gedanken, wenn ich bei dir bin. Häng sie nur raus, damit die beiden sie finden können. Mach Leuchtstäbe daran fest, wenn du welche findest. Wir müssten in fünf Minuten da sein. Wir können dich schon sehen.«
    Clair begann, die Plastikbänder um die Hälse der schweren Sauerstofftanks zu binden. Alle paar Sekunden suchte sie die Wellen nach Spuren von Amys Luftblasen ab, fand aber keine. Nate hatte gesagt: »Falls sie es so weit schaffen.« Sie blinzelte die Tränen aus den Augen und konzentrierte sich auf ihre Knoten. Falls? Nun, falls Clay es schaffte, konnte er sich gleich mal nach einem sichereren Job umsehen. Ihr Mann würde nicht Hunderte von Metern tief im Meer umkommen, denn von jetzt an würde er Hochzeiten und Bar-Mizwas oder Kinder bei JC Penney’s fotografieren – oder sonst irgendwas auf dem Trockenen.
     
    Auf der anderen Seite des Kanals, vor Kahoolawe, hatte Libby Quinn den Wortwechsel zwischen Clair und Nate am Seefunk mit angehört. Ohne gefragt worden zu sein, sagte ihre Partnerin Margaret: »Wir haben keine Tauchausrüstung an Bord. So tief, wie die sind, da können wir nicht viel machen.«
    »Clay ist sowieso unsterblich«, sagte Libby und versuchte, blasierter zu klingen, als ihr zumute war. »Der kommt wieder rauf und schwärmt uns vor, was für tolle Bilder er geschossen hat.«
    »Ruf sie. Biete ihnen unsere Hilfe an«, sagte die ältere Frau.
    »Wenn wir unsere Instinkte als Hüterinnen verleugnen, verleugnen wir unser Frausein.«
    »Ach, Blödsinn, Margaret! Ich biete ihnen unsere Hilfe an, weil alles andere eine Sauerei wäre.«
    Währenddessen saß Cliff Hyland auf der Meerseite von Kahoolawe im provisorischen Labor seines Kajütkreuzers, trug Kopfhörer und las die Anzeige auf dem Oszilloskop, als eine seiner Studentinnen in die Kabine kam und ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    »Hört sich an, als hätte Nathan Quinns Gruppe Probleme«, sagte das Mädchen, eine sonnengegerbte Brünette mit einer Kriegsbemalung aus Zinkoxid auf Nase und Wangen und einem Hut von der Größe eines Mülleimerdeckels.
    Hyland nahm die Kopfhörer ab. »Wer? Was? Feuer? Sinkt? Wieso?«
    »Sie haben zwei Taucher verloren. Diesen Fotografen Clay und das blasse Mädchen.«
    »Wo sind sie?«
    »Etwa zwei Meilen vor der Müllkippe. Sie bitten nicht um Hilfe. Ich dachte nur, Sie wollen es vielleicht wissen.«
    »Das ist ein gutes Stück zu fahren. Holt die Mikrofone rein. Wir können in einer halben Stunde dort sein.«
    In diesem Moment stieg Captain Tarwater in die Kabine hinunter. »Vergessen Sie die Anweisung, Miss. Bleiben Sie bei Ihrer Mission. Wir haben heute eine Untersuchung abzuschließen – und eine Sprengung zu dokumentieren.«
    »Diese Leute sind Freunde von mir«, sagte Hyland.
    »Ich habe die Lage im Blick, Dr. Hyland. Wir wurden nicht angefordert, und – offen gesagt – ich wüsste nicht, wie wir mit unserem Boot helfen könnten. Wie es scheint, haben sie zwei Taucher verloren. Das kommt vor.«
    »Wir sind hier nicht im Krieg, Tarwater. Wir verlieren Leute nicht so einfach.«
    »Bleiben Sie bei Ihrem Auftrag. Jeder Rückschlag, den Quinn erleidet, kann unserer Operation nur nützlich sein.«
    »Sie Schwein«, sagte Hyland.
    Drüben – auf dem Kanal – stand Graf Zahl am Bug des Zodiac und beobachtete, wie das große Polizeiboot die Constantly Baffled abschleppte. Er sah seine drei Forscher an, die sich alle Mühe gaben, am Bootsheck einen geschäftigen Eindruck zu machen.
    »Lassen Sie es sich eine Lehre sein! Der Schlüssel zu guter Wissenschaft besteht darin, seine Papiere in Ordnung zu halten. Da sehen Sie, wieso ich jeden Morgen so kleinlich damit bin, ob Sie Ihre Ausweise dabeihaben.«
    »Ja, für den Fall, dass irgendein anderer Forscher uns bei der Walschutzpolizei

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