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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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aufgelöst, heulte wie Bob Marley in der Bärenfalle. »Clay tot. Sahneschnittchen tot. Und ich wollte ihr doch so gern meinen Tintenfisch zeigen.«
    »Was du nicht sagst«, erwiderte Nate.
    Aber der nachgemachte Hawaiianer hörte nicht zu. »Da!«, rief Kona und sprang dem stämmigen Walpolizisten auf die Schultern, um besser sehen zu können. »Das weiße Weib! Gelobt sei Jah! Gepriesen Seine Kaiserliche Majestät Haile Selassie! Fahrt hinüber, Sheriff! Rettung tut not!«
    »Leg dem Bengel Handschellen an«, sagte der Cop.
     

12
Ein Loblied auf die edlen Retter
     
    Wenn die Walpolizisten eine unbefugte Person auf einem Forschungsschiff antrafen, nahmen sie normalerweise den Verstoß gegen die Vorschrift auf, stellten ein Ticket aus, dann entfernten sie die Person vom Boot und brachten sie in den Hafen von Lahaina zurück. Es wurde ein Bußgeld gezahlt, und im nächsten Jahr, wenn die Genehmigungen zur Verlängerung anstanden, dachte man sich eine Strafe aus. Im Gegensatz dazu beförderte man Kona ins Gefängnis von Maui, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Stück Klebeband auf dem Mund.
    Nate und Amy warteten im Eingangsbereich des County-Gefängnisses von Maui in Wailuku, hockten auf Metallstühlen, die dafür gemacht waren, Unbehagen und geriffelte Hintern hervorzurufen. »Es ist echt okay, wenn er über Nacht bleiben muss«, sagte Nate. »Oder vielleicht auch für eine Woche.«
    Amy boxte Nate gegen die Schulter. »Du Idiot! Ich dachte, wenn Kona nicht gewesen wäre, hätten die Leute euch gar nicht zu uns gebracht.«
    »Trotzdem: Gefängnis schult den Charakter. Hab ich gehört. Vielleicht tut es ihm gut, wenn er mal ein paar Tage ohne sein Kraut auskommen muss.« Kona hatte Nate seinen Bauchbeutel voll Gras und Gerätschaften zugesteckt, bevor er abgeführt worden war.
    »Charakter? Wenn er hier seine Reden über die Unabhängigkeit der Eingeborenen vom Stapel lässt, ziehen ihm die echten Hawaiianer die Ohren lang.«
    »Der kommt schon zurecht. Um dich mach ich mir eher Sorgen. Willst du dich nicht untersuchen lassen?« Clair hatte Clay ins Krankenhaus gebracht, damit man eine Computertomographie vornahm und seine Platzwunde nähte.
    »Mir geht es gut, Nate. Ich war nur aufgeregt, weil ich mir um Clay Sorgen gemacht habe.«
    »Du warst lange unten.«
    »Ja. Ich musste mich an Clays Tauchcomputer orientieren. Wir haben uns einer kompletten Dekompression unterzogen. Am schlimmsten aber war, dass ich mir den Arsch abgefroren habe.«
    »Ich kann kaum glauben, dass du die Ruhe hattest, obwohl Clay schon nicht mehr bei Bewusstsein war. Ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte. Himmelarsch, ich bin mir sicher, dass ich es nicht gekonnt hätte. Mir wäre nach zehn Minuten die Luft ausgegangen. Wie hast du …?«
    »Ich bin klein, Nate. Ich brauch nicht so viel Luft wie du. Und ich konnte sehen, dass Clays Atmung okay war. Die größte Gefahr für uns beide war der Tiefenrausch, also hab ich mich nach dem Computer gerichtet, hab aus Clays Reserve geatmet, als meine zu Ende ging, und so ist keinem was passiert.«
    »Ich bin echt beeindruckt«, sagte Nate.
    »Ich habe nur getan, was ich tun musste. Keine große Sache.«
    »Ich hatte richtig Angst … ich dachte, du … du hast mir einen Schrecken eingejagt.« Großväterlich tätschelte er ihr Knie, und sie blickte auf seine Hand.
    »Vorsicht, sonst werd ich noch ganz heulig«, sagte Amy.
    Sie führten den Surfer in eine große Zelle, in der alle den gleichen orangefarbenen Overall trugen wie er. »Irie, meine Brüder«, sagte Kona. »Lasst uns Sheriff John Brown in unseren Kürbiskutten niedersingen!«
    Alle blickten auf: ein gigantischer Samoaner, der mit dem Baseball-Schläger ein Oldsmobile zu Tode geprügelt hatte, als es mitten auf dem Kuihelani Freeway nicht mehr weiterwollte, ein weißer Trinker, der an einem Privatstrand in Wailea eingeschlafen war und den Fehler begangen hatte, sein morgendliches Geschäft in einer der Cabanas zu erledigen, ein Bassist aus Lahaina, der eingeliefert worden war, weil Bassisten eigentlich immer irgendwelchen Blödsinn im Schilde führen, ein wütender Rastamann, der erwischt worden war, als er an der La Perouse Bay einen Mietwagen aufgebrochen hatte, und schließlich zwei Schweinejäger aus dem Landesinneren, die versucht hatten, ihren Geländewagen voller Pitbulls rückwärts in einen Vulkan zu setzen, nachdem sie zwei Dosen Sprühfarbe geschnüffelt hatten. Kona sah ihnen an, dass sie schnüffelten, an den

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