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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Rohre erkennen, aber die kleine Flamme ließ die Schatten nur noch schwärzer werden. Sie machte das Feuerzeug wieder aus, steckte es zwischen ihre Zähne und tastete ins Dunkle. Zwischen ihren Fingern spürte sie Plastik, das musste die Tüte sein, die noch immer in einem Spalt oberhalb der Rohre steckte.
    Sie tastete weiter. Sie streckte sich so weit in das Loch hinein, dass ihr ganzes Gewicht auf ihren Bauch drückte, den sie gegen den Gullyrand presste. Sie stöhnte und machte sich noch ein paar Zentimeter länger. Jetzt taten ihr die Hüften weh und beinahe verlor sie ihr Gleichgewicht. Während sie die Überreste der Plastiktüte enger an sich heranzog, spürte sie Schlamm, feuchtes Plastik und weitere Ablagerungen unter ihren Händen. Als sie glaubte, die Pillen in der Dose rasseln zu hören, erlaubte sie sich ein kurzes erleichtertes Ausatmen. Sie wusste, dass sie ganz vorsichtig an der Tüte ziehen musste. Würde sie zerreißen, wären die Pillen verloren. Aber sie merkte, dass ihre Beine und ihr Rücken die ungewohnte Stellung nicht mehr lange aushalten würden. Während die Unterseite der Plastiktüte näher und näher kam, biss sie vor lauter Anstrengung fast das Feuerzeug durch.
    Noch ein sanfter Ruck, und die Tüte löste sich endgültig aus dem Spalt oberhalb des Rohres. Etwas rasselte gegen das Plastik. Ellie fluchte, als sie sah, dass von der Tüte nicht viel mehr übrig war außer ein paar Streifen zerrissenen Plastiks. Sie versuchte, nicht in Panik zu geraten und streckte ihre Fingerspitzen noch einmal in den Gully. Durch ihre Berührung geriet etwas ins Rollen. Die Pillendose. Ihre Schulter schien sich zu verselbstständigen, und Ellie schaffte es, den Deckel der Dose mit den Fingerspitzen zu greifen. Sie betete inständig, dass sie diese Position würde halten können. Durch den schleimigen Dreck und den Schlamm wurde die Dose glitschig, aber endlich konnte Ellie ihre Finger fest um sie schließen.
    Mit einem Grunzen manövrierte sie ihren Körper mit raupenartigen Bewegungen aus dem Gully. Wieder bekam ihr Bauch ihr ganzes Gewicht zu spüren, als sie die Schultern aus dem Abflussloch herauszog. Doch noch bevor sie festen Halt finden konnte, schlug ihr ein unvorstellbar schwerer Gegenstand ins Kreuz und nahm ihr den Atem. Sie fiel auf das Metallgitter und blieb dort liegen. Sie konnte nicht einmal aufschreien, als ihr das Feuerzeug im selben Moment aus dem Mund fiel, als ihr die Pillendose aus den Fingern flutschte und beide in der Dunkelheit unter ihr verschwanden. Sterne tanzten ihr vor den Augen, Blut rauschte in ihren Kopf und Schmerz überwältigte ihren Verstand. Ihr einziger klarer Gedanke galt dem Luftholen. Plötzlich wurde sie brutal von dem Gully weggezogen und auf den Asphalt geworfen. Sie prallte mit dem Rücken auf, und ihr Kopf schlug gegen das Straßenpflaster. In ihren Ohren sauste und klingelte alles.
    Wiederum spürte sie etwas Schweres auf ihrem Körper, diesmal auf den Hüften. Es drückte sie zu Boden. Hilflos schwenkte sie ihre Hand durch die schwarze Wand vor ihren Augen.Schemenhaft sah sie ein Gesicht, aber wegen des riesigen Berges über ihr konnte sie kaum mehr erkennen. Ellie versuchte sich herauszuwinden, aber eine dicke Hand drückte sie nach unten. Schließlich konnte sie das Gesicht klar erkennen.
    »Nur einen Laut, und ich breche dir das Genick, hast du mich verstanden?« Guys übergewichtiger Kamerad Fletcher beugte sich so nah über sie, dass sie seinen Atem riechen konnte. Seine Hand war feucht und warm. Schweiß tropfte von seiner Stirn auf ihre. »Nicke mit dem Kopf, wenn du mich verstanden hast.« Ellie tat wie ihr geheißen, so gut sie konnte. Unter dem Druck seiner Hand bohrten sich die Kieselsteine in ihre Haut, während sie den Kopf bewegte. In der anderen Hand hielt er eine Waffe.
    »Ich nehme meine Hand jetzt weg. Wenn du schreist, wirst du es bereuen.«
    Ellie japste nach frischer Luft, als Fletchers Gewicht langsam von ihrem Körper wich. Während er das Funkgerät aus seinem Gürtel hervorzog, ließ er seine Waffe weiterhin auf sie gerichtet. Anstatt in das Funkgerät zu sprechen, drückte er den Sendeknopf mehrmals unterschiedlich lange. Dabei irrte sein Blick unruhig von ihr in die sie beide umgebende Dunkelheit. Unverzüglich gab das Funkgerät ein elektrostatisches Knistern von sich – irgendjemand musste ebenfalls den Sendeknopf drücken und Fletcher in einem Code aus elektrostatischen Geräuschen antworten. Nachdem er die Botschaft empfangen

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